Motorola Moto X (2. Gen)

Motorola hat kürzlich die zweite Generation des Moto X offiziell vorgestellt. Neben optimierter Hardware soll vor allem die Sprachsteuerung ein verbessertes Nutzererlebnis ermöglichen – wir verraten, ob dies gelungen ist.

Das Nexus-Smartphone

mit Mehrwert

Die zahlreichen Features und Extras gefallen, zudem ist die Verarbeitung schlichtweg hervorragend.

Die Fotoqualität ist in Ordnung, aber nicht überragend, Display und Akku sorgen ebenfalls für Punktabzüge.

Moto X+1, Moto X2 – oder gar ein gänzlich neuer Name? Lange wurde gerätselt, wie Motorola sein neues Flaggschiff benennen würde, das Ergebnis konnte trotz zahlreicher Gerüchte dennoch überraschen. Der Hersteller bleibt seiner Namensgebung treu, das neue Modell trägt die gleiche Bezeichnung wie das erste. Zur Unterscheidung wird lediglich der Zusatz „2. Generation“ angehängt – im Internet und bei diversen Händlern findet sich auch nur die Jahreszahl 2014. Motorola hat an zahlreichen Stellen geschraubt, die zweite Generation des Moto X präsentiert sich trotz des gleichen Namens in einem rundum neuen Gewand.

Die Moto-X Sprachsteuerung: Sie sprechen den vorher festgelegten Auslösesatz, dann stellen Sie Fragen oder geben Befehle.

Gewachsene Ausmaße

Die augenscheinlichste Änderung wurde am Display vorgenommen. Das ist ordentlich gewachsen: Anstatt eines 4,7 Zoll-Panels setzt der Hersteller nun auf einen 5,2 Zoll in der Diagonale messenden Bildschirm. Es ist klar, dass bei dieser Größenordnung ein Full HD-Panel an Bord sein muss, die Pixeldichte liegt bei starken 424 Bildpunkten pro Zoll. Im Test überzeugte der AMOLED-Screen nicht vollends: Die Farben werden kräftig dargestellt, sind allerdings übersättigt; eine Kalibrierung ist nicht möglich. Schwarzwert und Blickwinkelstabilität sind hingegen tadellos.  Logisch ist aber auch, dass das Gerät wegen des größeren Displays ordentlich anwachsen musste: Mit einer Länge von rund 141 Millimetern und einem Gewicht von 144 Gramm ist das neue Moto X alles andere als kompakt. Aufgrund der schmalen seitlichen Ränder und des Verzichts auf einen physischen Homebutton liegt es aber dennoch wunderbar in der Hand, die abgerundete Rückseite trägt ebenfalls einen bedeutenden Teil dazu bei.

Die Rückseite des Moto X können Käufer mit der „Moto Maker“ genannten Online-Software vor dem Kauf individuell anpassen.

Anpassungsmöglichkeiten

Hinzu kommt, das Motorola mit dem „Moto Maker“ einen eigenen Store zum Individualisieren des Geräts bietet. Auf Wunsch kann das Smartphone also mit verschiedenen rückseitigen Abdeckungen, Gravuren oder in unterschiedlichen Farben geordert werden. Eine nachträgliche optische Änderung ist allerdings nicht mehr möglich. Auch der Akku kann nicht getauscht werden. Eine microSD-Karte schluckt das neue Moto X ebenfalls nicht. Zur Auswahl stehen zwei Speichervarianten mit 16 oder 32 GB, im Test hatten wir die kleinere Variante, bei der real allerdings nur rund 10 GB an Festspeicher zur freien Verfügung stehen.

Die technischen Daten

Abgesehen vom etwas spärlich ausgefallenen Speicher hat das Moto X (2014) unter der Haube aber einiges zu bieten: Der Hersteller tauft die Hardware kurzerhand „Motorola Mobile Computing System“, dahinter versteckt sich ein innovativer Ansatz aufeinander abgestimmter Komponenten, die einerseits für massig Leistung sorgen, andererseits aber auch den mit 2.300 mAh nicht gerade üppig ausgefallenen Akku schonen sollen. De facto kommt ein Snapdragon 801 zum Einsatz. Der vierkernige Prozessor ist mit stattlichen 2,5 GHz getaktet, daneben stehen 2 GB RAM und eine Adreno 330-Grafikeinheit parat. Das Besondere: Neben der oben genannten Hardware verbaute Motorola noch je einen weiteren Prozessor für die Spracherkennung und das kontextuelle Computing, also das „Mitdenken“ des Gerätes.

Dank der abgerundeten Rückseite liegt das Moto X gut in der Hand, die Tasten sind auch bei einhändiger Bedienung noch zu erreichen.

Gelungene Integration

In der Praxis klappt das einwandfrei: Das Moto X lauscht ständig den Befehlen des Nutzers, ein vordefinierbarer Sprachbefehl holt das Phone aus dem Ruhezustand. Danach können Sie das Moto X mit Fragen bombardieren, das Gerät antwortet umgehend und in den meisten Fällen auch richtig. Verschiedene weitere Befehle schalten das Moto X beispielsweise in den Nachtmodus, die Sensoren erkennen aber auch, wenn Sie Auto fahren oder in einem Meeting sitzen. Eine runde Sache, mit der Motorola die Tür in Richtung stärkerer Integration des Smartphones in das Alltagsleben ein Stückchen weiter aufstößt.

Zum Abschluss noch einige weitere Beobachtungen während des Tests: Die 13 MP-Kamera schießt befriedigende Fotos und präsentiert sich ebenfalls mit einigen Kabinettstückchen und auch die 2 MP-Frontkamera erfüllt ihren Zweck tadellos. Die beiden Frontlautsprecher sorgen für satten Klang, vorinstallierte Anwendungen erleichtern den Einstieg und die ersten Schritte mit dem Gerät.

Fazit

Schon das erste Moto X erfreute sich großer Beliebtheit und mit dem Nachfolgemodell legt Motorola noch einmal eine Schippe drauf: Die Hardware ist zwar nicht in allen Belangen am neuesten Stand, das abgestimmte System, in Kombination mit der Sprachsteuerung und anderen praktischen Hilfestellungen macht das Moto X aber zum perfekten Begleiter im Alltag.



Sorgfältig verarbeitet

Innovative Extras

Akku nicht wechselbar, kein SD-Slot

Display übersättigt, Akku nur Mittelmaß