Vom Caravan bis zum Leichtfahrzeug: Elektrische Fahrzeuge aus den unterschiedlichsten Segmenten prägen die Mobilität von morgen.
Nach wie vor verbinden die meisten Menschen den Begriff Elektromobilität mit batteriegetriebenen Personenkraftwagen. Doch abseits elektrisch angetriebener SUV-Modelle, Limousinen und Kleinwagen gibt es mittlerweile eine Fülle an emissionsfreien Transportmitteln. Schließlich sind rein elektrische Fortbewegungsmittel wie E-Scooter, E-Bikes, E-Motorräder und E-Wohnmobile nachhaltige und effiziente Alternativen zu herkömmlichen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor.
Vor allem im urbanen Bereich sind batteriebetriebene E-Scooter und E-Bikes ein fixer Bestandteil des Verkehrsgeschehens. Denn diese Zweiräder sind aufgrund ihrer Größe und Wendigkeit prädestiniert für kurze Strecken oder den täglichen Weg zur Arbeit. Aber auch für diejenigen, die sich in ihrer Freizeit gerne in entfernte Gefilde begeben möchten, gibt es emissionsfreie Mobilitätslösungen. So ermöglichen etwa E-Wohnmobile und E-Caravans umweltfreundlich den Campingurlaub mit gutem Gewissen zu genießen, ohne dabei auf irgendwelche Annehmlichkeiten verzichten zu müssen.
Für passionierte Motorradfahrer wiederum wächst das Angebot an elektrisch betriebenen Modellen kontinuierlich. Die Palette reicht dabei von gemütlichen Stadtflitzern bis hin zu sportlichen Rennmaschinen. In puncto Design und Fahrvergnügen stehen batteriegetriebene Motorräder mittlerweile ihren Pendants mit Verbrennungsmotor in nichts nach.
Auf den folgenden Seiten werfen wir den Blick auf elektrisch angetriebene Zwei- und Vierräder aus verschiedenen Segmenten und präsentieren Ihnen ausgewählte und interessante Modelle.
Um Reisen im Wohnwagen mit dem Elektroauto ohne Reichweitenverlust zu ermöglichen, hat der renommierte Wohnmobilhersteller Dethleffs in Kooperation mit der Erwin Hymer Group und ZF den E.HOME Caravan entwickelt. Zwei Radnabenmotoren mit der Leistung von jeweils 90 kW sorgen für den nötigen Vortrieb. Die notwendige Energie liefert ein 80 kWh Akku. Ein Zugkraftsensor in der Anhängevorrichtung erkennt automatisch, ob das Zugfahrzeug beschleunigt, verzögert oder rollt. Mit diesen Informationen werden anschließend die beiden Elektromotoren des Caravans gesteuert. Das ausgeklügelte Konzept funktioniert, wie eine erste Testfahrt mit einem Prototypen bereits erfolgreich bewiesen hat.
reiseziel-zukunft.dethleffs.de
Aufgrund der Leichtbauweise und des geringen Luftwiderstands ist der Wohnwagen der Marke Knaus hervorragend für die Nutzung mit Elektrofahrzeugen geeignet. Durch den Verzicht auf eine Gasinstallation wird zusätzliches Gewicht eingespart. Stattdessen werden Kochfeld, Klimaanlage und Kühlschrank rein elektrisch betrieben. Dem durchdachten Raumkonzept entsprechend, steht den Campern beim Modell 500 DK auf einer Grundfläche von 10,8 Quadratmetern eine Nutzfläche von 11,7 Quadratmetern Nutzfläche zur Verfügung. Die Stromversorgung kann auf zwei Arten erfolgen: Entweder über den Stromanschluss am Campingplatz oder aber auch über die Vehicle-To-Load-Funktion des Elektroautos.
Der futuristisch anmutende Wohnwagen L1 von Lightship ist mit einem eigenen E-Antrieb an den Rädern ausgestattet, der den Energieverbrauch des Zugfahrzeugs verringert und so die Gesamtreichweite signifikant erhöht. Serienmäßig beläuft sich die Kapazität der Batterie auf 40 kWh, optional ist der L1 auch mit einem 80 kWh-Energiespeicher erhältlich. Mit einer 3 kW-Solaranlage auf dem Dach wird während des Campingaufenthalts frische Energie generiert. Von Heizung über Kühlschrank und Kocher bis hin zur Spülmaschine an Bord wird alles per Strom betrieben. Auf Gas, Diesel oder andere fossile Brennstoffe verzichtet der E-Caravan zur Gänze. Je nach Ausstattungsvariante bietet der Elektrowohnwagen Platz für vier bis sechs Personen. Die ersten Lightship L1 sollen in den kommenden Monaten in den USA ausgeliefert werden
Als Basis für das Wohnmobil e-V24 aus dem Hause Iridium fungiert der Ford E-Transit. Dieser punktet mit einem hohen Maß an Fahrkomfort und mit einer Vielzahl an intelligenten Assistenzsystemen, die das Reisen besonders angenehm machen. Beim Umbau zu einem Campingfahrzeug stehen ausgeklügelte Lösungen im Vordergrund. So beinhaltet die Nasszelle neben der Dusche eine ausziehbare Toilette und bietet zudem genügend Platz für Hygieneprodukte. Die Küche wiederum umfasst ein Induktionskochfeld, ein Spülbecken, einen 70 Liter Kühlschrank und eine großzügig bemessene Arbeitsfläche. Die sogenannte Multi-Lounge im Heckbereich dient als Sitzecke und lässt sich mit nur wenigen Handgriffen in ein Doppelbett umwandeln.
Das von AC Future und dem italienischen Designunternehmen Pininfarina entwickelte E-Wohnmobil eTH ist mit ausfahrbaren Wänden bestückt, wodurch sich der Wohnraum etwa 38 Quadratmeter vergrößern lässt. Das Armaturenbrett im Cockpit lässt sich bei Bedarf auch als Schreibtisch nutzen. Neben einer luxuriösen Küche können sich die Camper auch über ein privates Schlafzimmer freuen. Das Wohnzimmer beinhaltet zudem eine umwandelbare Couch, die auch als Gästebett genutzt werden kann. Solarzellen auf dem Dach und den ausfahrbaren Modulen stellen die Energieversorgung während des Campings sicher. Ein spezieller atmosphärischer Wassergenerator kann bis zu 50 Liter Wasser pro Tag aus der Luftfeuchtigkeit generieren.
Ausgestattet mit einem 102 Kilowatt, also 139 PS starken Elektromotor und mit einem Drehmoment von 1000 Nm sprintet das Verge TS Pro E-Motorrad in nur 3,5 Sekunden von null auf 100 Kilometer pro Stunde. Der Antrieb selbst ist im Hinterrad verbaut, wodurch den Konstrukteuren mehr Platz für die Batterie zur Verfügung stand. Sie liefert genug Energie für eine Strecke von bis zu 350 Kilometern und lässt sich dank Schnellladefunktion in nur 35 Minuten auf einen Füllstand von 80 Prozent laden. Neben drei voreingestellten Fahrmodi wird ein individueller Custom-Fahrmodus angeboten. Besonders interessant: Das Verge TS Pro ist laut Angaben des Herstellers nahezu wartungsfrei und kommt gänzlich ohne Verschleißteile wie Ketten, Riemen und Zahnräder sowie Getriebeöl oder Kühlflüssigkeit aus.
Die DC100 des chinesischen Zweiradherstellers Davinci Motor beschleunigt dank des kraftvollen 100 kW respektive 130 PS starken Elektroantriebs in weniger als drei Sekunden von null auf 100 km/h, maximal sind sogar 200 Sachen möglich. Gemäß WLTP-Berechnung reicht eine Akkuladung für eine Strecke von bis zu 357 Kilometern.
An einer Schnellladestation nimmt eine Aufladung der 18 kWh-Batterie rund 30 Minuten in Anspruch. Für einen höheren Fahrkomfort sorgen praktische Assistenzsysteme wie etwa eine Traktionskontrolle sowie die Bergan- und Bergabfahrhilfe. Direkt am Lenker befindet sich eine Smartphone-Halterung, das via Bluetooth mit dem Bike gekoppelte Mobiltelefon kann idealerweise als Schlüssel und digitales Anzeigeinstrument fungieren.
Das im Stil der 1950er-Jahre designte E-Motorrad mit dem
sperrigen Namen No.1 Scrambler SE von RGNT gleitet nahezu geräuschlos über die Straßen und beschleunigt auf bis zu 120 km/h. Der Radnabenmotor im Hinterrad liefert eine Nennleistung von 9 kW, dank des Boost-Modus lässt sich diese kurzzeitig auf 21 kW erhöhen. Ausgestattet mit einem 9,5 kWh Akku lassen sich Wegstrecken von maximal 148 Kilometer zurücklegen. Die Bremsen bieten durch die kombinierte Steuerung an Vorder- und Hinterrad ausgezeichnete Stabilität und Kontrolle. Weiteren Highlights des Zweirads: ein 7-Zoll-LCD-Touch-Display, Cloud-Anbindung, 4G-Konnektivität und GPS.
Bergauf, bergab – auf Schotter, im Wald oder auf Asphalt: Das R.X1000 Pro entfaltet seine volle Leistung auf jedem Terrain. Der Carbonrahmen des sportlichen Elektro-Bikes wird in Handarbeit aus mehr als 1.000 einzelnen Zuschnitten gefertigt.
Für die passende Unterstützung sorgt das Pinion E1.12-Motorsystem mit integrierter 12-Gang-Schaltung und einer überaus robusten und lange haltbaren Pinion X1-Kette.
Das Haibike Hybe 11 ist ein leistungsstarkes E-Mountainbike, konzipiert für anspruchsvolle Enduro- und Renneinsätze. Für den nötigen Vortrieb sorgt ein CX Race Motor von Bosch.
Der Rahmen ist aus Carbon gefertigt und dank eines flexiblen Schienensystems am Unterrohr lassen sich verschiedene Zubehörteile wie etwa Trinkflaschen, Taschen oder auch Akkus zur Reichweitenmaximierung anbringen.
Das E-Mountainbike ECC 6 ist mit dem innovativen und leistungsstarken SRAM Eagle Powertrain Motor ausgestattet. Der Antrieb mit einem 90 Nm Drehmoment und einer Maximalleistung von 680 Watt ist besonders leise und bietet zwei anpassbare Unterstützungsniveaus.
Der entnehmbare Akku mit einer Kapazität von 630 Wh befindet sich am Unterrohr und ist hinter einer Plastikblende versteckt.
Das hochmoderne Carbon-Rennrad der Marke KTM bringt weniger als 14 Kilogramm auf die Waage. Die Tretunterstützung übernimmt das Bosch Performance SX System mit einem Drehmoment von 55 Nm. Mit einer 12-Gang-Schaltung von Shimano und hydraulischen Scheibenbremsen ist das E-Rennrad für unterschiedliche Bedingungen gerüstet.
Die Basis für das Fusion der Marke Urtopia bildet ein Tiefeinsteigerrahmen aus Kunststoff, in dessen Zentrum ein E-Motor steckt. Der Strom kommt aus einer im Rahmen integrierten 540-Wh-Batterie. Mit einem 360-Wh-Range-Extender, der sich am Rahmen befestigen lässt, steigt die Reichweite auf 200 Kilometer.
Dank Bluetooth, 4G-eSIM, GPS und ChatGPT-Integration ist das Bike digital gut ausgerüstet.
Der Micro X30 punktet mit hohem Fahrkomfort und einem
besonders ausdauernden Akku, der genug Energie für eine Strecke von rund 50 Kilometern bereitstellt. Eine höhere Fahrposition verbessert die Sichtbarkeit im Straßenverkehr. Die beiden unabhängigen Bremsvorrichtungen sowie die homologierten Front- und Rücklichter sorgen für mehr Sicherheit, auch bei nächtlichen Fahrten. Über das integrierte Display hat der Fahrer den Batteriestatus und die Geschwindigkeit stets im Blick. Mithilfe der dazugehörigen App kann der E-Scooter elektronisch verriegelt werden. Zusätzlich verfügt die Applikation über einen Diagnose-Modus, der den Serviceprozess vereinfacht.
Der Elektroscooter aus dem Hause Swan ist mit 16 Zoll großen Lufträdern ausgestattet, die für einen hohen Fahrkomfort sorgen und ein echter Blickfang sind. Angetrieben wird der 14,5 Kilogramm schwere Scooter von einem 250 Watt Motor, der ihn auf bis zu 22 km/h beschleunigt. Neben der extravaganten Optik punktet das Zweirad auch mit einem einzigartigen Faltkonzept: Das Trittbrett mitsamt Hinterrad werden so nach oben geklappt, dass der Fahrer den Swan ganz bequem wie einen Rollkoffer, auf dem Vorderrad und mittels zwei eigens angebrachten kleinen Rädern am Trittbrett, vor sich herschieben kann.
Der Slidefox NT der gleichnamigen Hamburger Marke rollt seit wenigen Monaten hierzulande über die Straßen. Für Vortrieb sorgt ein kraftvoller Elektromotor mit der Nennleistung von 500 Watt, die sich kurzfristig auch auf 1200 Watt steigern lässt. Dadurch beschleunigt er auch noch auf Steigungen von bis zu 24 Prozent. Wahlweise ist der E-Scooter mit einem 720 Wh oder dem 912 Wh starken Akku erhältlich und liefert genug Strom für eine Reichweite von 72 und 87 Kilometern. Ein smartes System für das Batteriemanagement schützt den Akku konsequent vor Überhitzung, Tiefenentladungen, Kurzschlüssen und Überspannung.
Mit einem Gewicht von 36 Kilogramm ist der Pollux von Streetscooter alles andere als ein Leichtgewicht. Auf einen Klappmechanismus zum leichteren Transport verzichtet der Hersteller allerdings. Dank der 12 Zoll großen Reifen, dem breiten Trittbrett und der Federung an beiden Rädern können auch Fahrten abseits des Asphalts mühelos absolviert werden. Der austauschbare Akku mit einer Kapazität von 552 Wh muss nach rund 50 Kilometern erneut an die Steckdose. In rund 2,5 Stunden ist der Energiespeicher zu 80 Prozent gefüllt. Am Vorderrad sitzt eine Trommelbremse, am Hinterrad eine Scheibenbremse. Beide sorgen dafür, dass der E-Scooter sehr schnell stehen bleibt.
Der Stromer Zeromax ist für den urbanen Verkehr geradezu prädestiniert und findet dank seiner kompakten Bauweise in nahezu jeder Parklücke Platz. Trotz einer Breite von gerade einmal 1,20 Metern und einer Länge von 2,12 Metern punktet der batteriebetriebene Stadtflitzer mit viel Komfort im Inneren. Für die Sicherheit im Straßenverkehr sorgen ein elektrisches Bremssystem, ABS sowie eine Stahl-Cockpit-Zelle. Darüber hinaus maximiert ein innovatives System zur Energierückgewinnung die Reichweite, die sich laut Herstellerangaben auf über 200 Kilometer beläuft. Je nach gewählter Batterie- und Ladegerätgröße sowie der gewünschten Ladeleistung kann der Mini-Stromer von Null auf 80 Prozent in weniger als einer Stunde aufgeladen werden.
Mittlerweile rollt der in Turin entwickelte und in China gebaute XEV Yoyo auch hierzulande über die Straßen. Ausgestattet mit einem 15 kW starken Elektromotor beschleunigt der kompakte Stromer auf bis zu 75 km/h. Die Energie für den nur 450 kg leichten Yoyo wird von drei in Reihe geschalteten Lithium-Eisenphosphat-Batterien zur Verfügung gestellt. Deren Kapazität beläuft sich auf insgesamt 10,3 kWh. Eine Aufladung an einer klassischen Haushaltssteckdose nimmt in etwa drei Stunden in Anspruch. Alternativ lassen sich die leeren Batterien in nur wenigen Minuten gegen volle austauschen. Ein Netz an entsprechenden Wechselstationen befindet sich in Deutschland bereits im Aufbau.
Mit dem Geko hat das spanische Start-up Liux einen kleinen und leichten Stromer entwickelt, der in die Fahrzeugklasse L7 einzuordnen ist. Bei der Fertigung spielt der 3D-Druck eine wesentliche Rolle, aber auch der Nachhaltigkeitsgedanke wird nicht außer Acht gelassen. So wird etwa die Karosserie überwiegend aus nachwachsenden Naturfasern und Naturharzen gefertigt. Dadurch sollen die CO2-Emissionen um etwa 70 Prozent reduziert und auch der Energieverbrauch bei der Produktion signifikant verringert werden. Mit einer Leistung von 15 kW, also 20 PS beschleunigt der Geko auf bis zu 100 km/h. Die Batteriekapazität der einzelnen Module beläuft sich auf insgesamt 13 kWh, die genügend Energie für eine Strecke von maximal 150 Kilometern bereitstellen. Bei Bedarf können diese auch ausgetauscht und außerhalb des Fahrzeugs geladen werden.