Der Nachfolger des Outdoor-Smartphones Xcover im ultimativen Härtetest.
Auf den ersten Eindruck mag diese Aussage verwundern, wirkt das Xcover 2 doch recht strapazierfähig: Der seitliche Rahmen besteht – untypisch für Samsung – aus griffigem Aluminium, lediglich die rückseitige Abdeckung und der vordere Gehäuseabschnitt sind aus Polycarbonat gefertigt. Der Alurahmen soll aber nicht nur dem Auge gefallen, bei Stößen und Stürzen könnte er sich als wertvoller Retter in der Not herausstellen, härteres Aufprallen überstand das Xcover 2 im Test problemlos. In den Rahmen eingelassen ist das vier Zoll große Display, gefertigt aus Dragontrail-Glas – ein Konkurrenzprodukt zum populäreren Gorillaglas von Corning.
Unter dem LCD-Bildschirm haben drei physische Tasten ihren Platz gefunden, am unteren Rahmen ist die Ladebuchse eingelassen. Sämtliche Ein- und Ausgänge sind mit Stöpseln gesichert – das ist gut so, denn immerhin soll das Gerät nach der Industrienorm IP67 staubgeschützt und wasserdicht sein.
Im Härtetest offenbarte sich allerdings nicht das gewünschte Ergebnis: Zwar versucht Samsung mit einem zusätzlichen Drehverschluss auf der Rückseite die Abdeckung möglichst fest mit dem Gerät zu „verschweißen“, beim Waschen des Outdoor-Boliden unter dem Wasserhahn drang dennoch eine geringe Menge Wasser ein. Immerhin blieb das anfälligste Bauteil trocken – der Akku. Kein Wunder, schließlich ist er mit einer zusätzlichen Dichtung abgesichert. Auch zum Sandspielen ist das Xcover nur bedingt geeignet: Die Sandkörner gelangen zwar nicht in das Gehäuseinnere, bahnen sich aber munter ihren Weg in die feinen Spalten zwischen Tasten und Gehäuse – die Kamerataste gab ob dieses Umstandes nach wenigen Testminuten gleich den Geist auf. Einzige Möglichkeit zur Reinigung: Sie müssen sämtliche Sandkörner aus den Spalten pulen – eine lästige Angelegenheit. Damit ist klar: Das Xcover 2 ist nur bedingt als Begleiter durch dick und dünn zu gebrauchen.
Nicht viel besser präsentiert sich die Hardware-Ausstattung des Handys: Angetrieben wird es von einer etwas betagten Exynos 4210 Dual Core-CPU mit einer Taktung von 1 GHz. Dazu gesellen sich 1 GB RAM und auf der Softwareseite Android 4.1. Kein Wunder, dass der AnTuTu-Benchmark ob dieser zurückhaltenden Ausstattung bescheiden ausfällt: Mit 6.844 Punkten reiht sich das Xcover in den Bereich eines Galaxy Ace 2 oder eines Motorola Razr ein, aktuelle Topmodelle weisen in etwa die dreifache Punktezahl auf. Natürlich kann das Gerät seine schwache Brust auch nicht verbergen: Das Scrollen klappt schwerfällig, Webseiten werden langsam geladen, leistungsintensive Spiele ruckeln. Zur Ehrenrettung des Galaxy-Geräts sei erwähnt, dass sich vergleichbare Geräte anderer Hersteller in ähnlichen Leistungs-Gefilden tummeln.
Lob verdient das Display: Zwar ist die Auflösung von 480×800 Pixeln nicht mehr zeitgemäß, die Pixeldichte von 233 ppi geht aber in Ordnung. Dank der TFT LCD-Technologie werden die Farben kräftig dargestellt. Einzig die Display-Helligkeit könnte etwas höher sein – vor allem beim Außeneinsatz ein bedeutendes Kriterium, sollen die Inhalte doch auch unter direkter Sonneneinstrahlung deutlich erkennbar sein.
Auf der Softwareseite hat das Xcover einige nette Extras mit an Bord: Neben der Touren-App „ape@map“ ist auch die Navigationssoftware des ADAC vorinstalliert, Sie können diese Anwendung ein Jahr lang kostenlos nutzen.
Der Begriff „Outdoor-Smartphone“ trifft auf das Xcover 2 nur bedingt zu. Klar, das Gerät hält mehr aus als ein durchschnittliches Smartphone, schon beim ersten Kontakt mit Wasser und Sand zeigten sich aber Schwächen. Ein Mittelklassegerät in einer einigermaßen robusten Verpackung ja – ein unzerstörbarer Begleiter hingegen keineswegs.