Smartphones aus Frankreich haben am Markt nicht sonderlich viel mitzureden, selbst der einstige Gigant Alcatel kämpft damit, konkurrenzfähige und vor allem kommerziell erfolgreiche Modelle heraus zu bringen. Das französische Unternehmen Wiko schickt sich nun an, den großen Konkurrenten aus Korea und den USA den Kampf anzusagen. Wir haben uns das Darkside Hell, das erste Phablet von Wiko, genauer angesehen.
Optisch kann man das Wiko Darkside Hell als eine Mischung zwischen HTC und Samsung beschreiben. Keine Angst: Auch wenn der Name „Darkside Hell“ etwas anderes suggeriert, das Phablet hat absolut nichts an sich, das der gemeine Nutzer mit der Hölle verbinden würde. Ganz im Gegenteil: Das Gehäuse ist teils aus Polycarbonat, größtenteils aber aus wertigem Aluminium gefertigt. Allerdings wirkt das Wiko-Gerät (ähnlich wie etwa auch das HTC One Max) aufgrund des hohen Gewichts und seiner Größe etwas unhandlich, wodurch die Haptik leidet. Aufgrund des Unibody-Gehäuses lässt sich der 2.600 mAh starke Akku nicht tauschen, auch ein microSD-Slot ist nicht vorhanden, was bei einem internen Speicher von nur 16 GB etwas schade ist. Hinter der Abdeckung der Rückkamera verbirgt sich aber ein Dual-SIM-Schacht.
Als Betriebssystem kommt Android 4.2.1 zum Einsatz – der Hersteller verzichtet auf eine eigene Oberflächen-Anpassung, hat das Darkside aber mit ein paar eigenen Apps und Anpassungen bei den QuickSettings ausgestattet. Über Update-Pläne ist nichts bekannt, Käufer dürfen aber optimistisch sein: Ein noch junger Hersteller wie Wiko wird das Gerät auf alle Fälle mit einigen Upgrades ausstatten.
Angetrieben wird das Smartphone von einem Quad Core-Prozessor mit je 1,2 GHz; in Zusammenarbeit mit 1 GB RAM laufen sämtliche Anwendungen flüssig. In Benchmarks liegt das Gerät aber weit hinter der Highend-Konkurrenz, was sich auch bei der Performance in 3D-Spielen äußert. Angesichts des Preises ist die Hardware aber okay. Leistungsmäßig reiht sich das Wiko-Gerät jedenfalls im Bereich eines HTC One X oder eines Galaxy S2 ein.
Das Display löst mit HD auf, also mit 1280 x 720 Pixeln bei einer Bildschirmgröße von 5,7 Zoll. Die Qualität des IPS-Panels ist überraschend gut, Farben werden kräftig dargestellt, die Blickwinkelstabilität überzeugt und auch in Sachen Helligkeit überzeugt das das Gerät. Die Pixeldichte ist mit rund 258 ppi nicht berauschend, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.
Die rückseitig verbaute Kamera bietet eine Auflösung von 12 Megapixeln, die vorderseitig installierte Linse fünf. Unseren Testfotos fehlte es allerdings ein wenig an Farbintensität, der integrierte HDR-Modus macht dieses Manko aber größtenteils wett. Überzeugen konnten hingegen die zahlreichen Kamera-Features: Sie ermöglichen Panoramabilder, Serienaufnahmen, Belichtungskorrektur und Weißabgleich.
Wiko ist ein Neueinsteiger, vor allem in unseren Breitengraden ist der Hersteller noch unbekannt. Umso überraschender, dass das Darkside Hell in unserem Test in Sachen Display und Verarbeitung eine gute bis sehr gute Figur machte. Die Performance ist nicht berauschend und auch an der Ausstattung hapert es ein wenig, doch das ist für einen Preis von gerade einmal 259 Euro wirklich verschmerzbar. In Summe ist das Darkside Hell ein gutes Smartphone mit Dual-SIM-Slot, das sich vor der deutlich teureren Konkurrenz nicht verstecken muss.