ZTE A452: Das Langlauf-Ass im Test

Je günstiger das ­Gerät, desto niedriger die Ansprüche. Einen Sockel an Wünschen gibt es aber immer. Wir prüfen, wie gut die Eintrittskarte in die 5-Zoll-Klasse vom chinesischen Hersteller ZTE diesen ­genügen kann.

Wer sich mit einer Investition in ein neues Smartphone nur knapp in den dreistelligen Euro-Preisbereich vorwagt, legt in aller Regel keinen besonderen Wert auf diesen Alltagsgegenstand, sondern braucht es zum ­Telefonieren, ­findet aber Gefallen an der Touch-Technologie und vielleicht an der ein oder anderen App. Dass ein ­Gerät knapp über 100 Euro doch einiges mehr kann, versucht der chinesische Kommunikationsspezialist ZTE unter Beweis zu stellen, nämlich mit dem Modell Blade (zu Deutsch „Klinge“) A452.

In diesem Testbericht soll nun nicht einfach jedes Bauteil nacheinander geprüft und bewertet werden, sondern anhand der in der Einleitung erwähnten Grundbedürfnisse das gesamte Gerät für ausreichend befunden werden.

Das Gerät ist sehr handlich und das Display gefällt genauso wie die Möglichkeit zur Individualisierung des Screen-Designs.

Konnektivität

Ein Telefon, dass für mehr als das herkömmliche Telefonieren benutzt wird (andernfalls bräuchte man nicht wirklich ein smartes) sollte für den schnellen Datentransfer gewappnet sein. Mobil kann dies das günstige ZTE sicherlich für sich bejahen: Es ist mit einem LTE-Modul ausgestattet. Zuhause sieht es da schon anders aus. Wer einen schnellen WLAN-Router mit Funkstandard ac in Benutzung hat, kann diesen Vorteil mit dem Blade A452 nicht nutzen. Das erkennt nur den Standard ­n. Auf die modernste Bluetooth-Klasse sowie NFC muss man ebenfalls verzichten. Diesen Verlust kann man aber in der Praxis gut verschmerzen.

Scharf sehen

Ein wichtiger Aspekt bei einem Smartphone ist sein Abbildungsapparat vulgo Display. Viele ­Einsteigern und Sparkäufern ist nicht bewusst, dass es hier doch erhebliche Unterschiede gibt. Nicht nur in puncto Helligkeit und Farbintensität, sondern vor allem bei der Schärfe. Bei Geräten mit 5 Zoll Schirmdiagonale ist zwischen 480 und 1.440 Pixeln in der Breite ein Spektrum mit großen Differenzen bei der Abbildungsgenauigkeit erhältlich. Dieses ZTE ist mit 720 (x 1.280) Pixeln im Mittelfeld anzusiedeln und überzeugt auch abseits der Zahlen das Auge. Die App-Icons wirken nicht pixelig und HD-Videos können adäquat gestreamt werden.

Die Gehäuseschale lässt sich entfernen, eine Griffkerbe gibt es aber nicht. Man greift am besten in den Mini-USB-Port und zieht.

Speed & Speicher

Alle Welt redet immerzu von Speed-Werten, leis­tungsfähigen Prozessoren und RAM-Zahlen. Für viele Nutzer sind diese aber weniger relevant, da sie ihr Gerät schlicht nicht sonderlich belasten. Eine starke Hardware braucht es nämlich besonders dann, wenn viele Rechenprozesse anstehen – z.B. bei Spielen oder der Simultanbenutzung verschiedener Apps. Das hier vorgestellte Handy ist mit einem Vierkerner ausgestattet, der mit 1,3 GHz getaktet ist und von einem 1 GB-Arbeitsspeicher begleitet wird. Diese Zahlen sind nicht beeindruckend, ebenso wenig das Testergebnis und auch der Praxis-Check. App-Starts verzögern sich gerne, man braucht ein bisschen mehr Geduld. Wichtiger ist aber das Thema Speicherplatz. Da hier bereits viele Apps vorinstalliert sind (einige ­davon kann man auch nicht löschen!), bleibt zunächst nicht viel von den 8 GB, die man mit eigenen Daten oder neuen Apps belegen kann. Das ist schade. Also zuerst kräftig aufräumen und am besten noch eine SD-Karte zur Erweiterung dazukaufen.

Der Akku lässt sich nicht tauschen, ist aber riesig. Minuspunkt bei der Kamera: Sie macht laute Töne, die sich nicht deaktivieren lassen.

Laufzeit & Kamera

Die Komponenten des günstigen ZTE sind allesamt keine Stromfresser (weder das hochauflösende Display noch der starke Prozessor), doch als Tank dient ihnen ein Akku mit einer Fassung von 4.000 mAh. Das ist gewaltig, nicht nur relativ, sondern auch absolut. ­Damit dürften Tage der ruhigen Nutzung möglich sein.

Eine Kamera gehörte schon vor dem Smartphone-­Zeitalter zum guten Ton, doch heute sollten sie auch etwas leisten können. Hier bringt das ZTE seine schlechteste Leistung – trotz nominell guter Voraus­setzungen in Form eines 13 MP-Fotochips. Die ­Bilder sind oft unscharf, verschmiert und milchig.

Fazit

Genügt das Blade A452 nun den Minimalansprüchen an ein Smartphone? Klare Antwort: ja. Bei der Konnektivität gibt es mehr als ein Befriedigend, beim Bildschirm sogar ein Gut und mit der gebotenen Geschwindigkeit und dem Speicherplatz kann man auch leben. Der Akku ist einer der größten auf dem Markt, hier trumpft das Gerät voll auf. Lediglich als Handy-Fotograf sollte man selbst zu dem Preis ein anderes Gerät wählen.



Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis

Riesiger Akku

 



Schwache Kamera, Töne nicht deaktivierbar