Sony bringt mit dem Xperia Z Ultra ein leistungsstarkes Phablet, dessen Konzept allerdings mit einigen Schwächen kämpft.
… ein großes Gerät mit starker Hardware suchen.
Wert auf kompakte Maße und ein tolle Kamera legst..
Wo liegen die Grenzen zwischen Smartphone, Phablet und Tablet? Schon das Samsung Galaxy Mega – siehe Test auf Seite 54 – hat mit seinem 6,3 Zoll großen Bildschirm diese Frage aufgeworfen, das Xperia Z Ultra legt aber noch einmal eine Schippe drauf: Mit einem 6,4 Zoll-Display und einer Länge von 179 Millimetern ist dieses Gerät das größte Smartphone am Markt. Und ja, es ist ein Smartphone, auch wenn Sie es auf den ersten Blick anders sehen mögen.
Bevor wir uns den technischen Daten zuwenden, beschäftigen wir uns mit dem Äußeren und der eingangs gestellten Frage nach der Produktfamilie des Z Ultra. Sony selbst bezeichnet es dezidiert als Phablet, auch die Software spricht dieselbe Sprache – Sie finden zwar einen Landscape- Modus, abgesehen davon aber sämtliche Anzeichen eines reinen Smartphones. Die Bedienung ist durchdacht: Im Schnellstartmenü öffnen Sie die Fenster für das Multitasking und dem App-Drawer wurde ein eigenes Einstellungsmenü spendiert. Lediglich das gigantische Äußere lässt Zweifel aufkommen. Immerhin ist das Triluminos-Display oben und unten in einen recht breiten Rahmen eingelassen, was dem Z Ultra sein voluminöses Äußeres verleiht.
Dennoch: Mit einer normalen Männerhand lässt sich das Sony-Phablet noch halbwegs bequem halten, zum Bedienen werden Sie aber die zweite Hand benötigen. Mit dieser können Sie auch die Eingabe per Stylus bewerkstelligen. Wenn Sie sich nun fragen, wo denn im nur 6,5 Millimeter dicken Rahmen ein Stift Platz finden soll – hier die Antwort: Gar nicht. Sony hat dennoch eine Lösung parat: Das Z Ultra nimmt Eingaben von handelsüblichen Bleistiften oder Kugelschreibern an. Der Power-Button, die Lautstärkewippe und die Schnittstelle für das separat erhältliche Dock haben hingegen ohne Weiteres im Rahmen Platz. Hinter zwei Abdeckungen finden Sie außerdem Slots für SIM- und microSD-Karte.
Die Technik betreffend lässt Sony die Muskeln spielen: Angetrieben wird das ZU von einem Snapdragon 800 mit einer Taktung von 2,2 GHz – eines der bestmöglichen Settings, wie auch der AnTuTu-Benchmark beweist: Das Ultra erreicht überragende 33.550 Punkte. Dem Prozessor stehen satte 2 GB RAM zur Seite, softwareseitig kümmert sich Android 4.2.2 um Ihre Anliegen. In dieser Kombination lässt die Performance keine Wünsche offen. Ebenfalls bemerkenswert ist das Display. Full HD ist mittlerweile ohnehin üblich, das Triluminos-Panel überzeugt darüber hinaus aber mit satten Farben, starker Blickwinkelstabilität und erstaunlicher Helligkeit – ein klarer Fortschritt gegenüber dem Display des Xperia Z und mit das Beste, was der Markt zu bieten hat. Stark auch der Akku: Die 3.050 mAh veranlassen uns zwar nicht zu Jubelgeschrei, aufgrund der durchdachten Stromspar-Optionen und des sparsamen Qualcomm-Chips begleitet Sie das Gerät aber locker einen geschäftigen Arbeitstag lang.
Bislang übertraf sich das Z Ultra an Superlativen, doch bei all der Euphorie stechen auch einige Schwachstellen ins Auge: Die Kamera ist bestenfalls Durchschnitt, aufgrund der Größe schießen Sie Fotos im 16:9-Format mit lediglich 5 Megapixeln. Ebenfalls nicht optimal gelöst wurde die Bedienung mit dem Stylus: Grundsätzlich ist das eine Stärke der Phablets, aber in Sonys Konzept nicht wirklich ausgereift. Zwar ist es praktisch, jeden herumliegenden Stift verwenden zu können, das Display weist dann allerdings schnell mal unschöne Haarrisse auf. Außerdem fehlen Software-Erweiterungen, der Stift bietet also keinen Mehrwert gegenüber der Bedienung mit dem Finger.
Das Xperia Z Ultra macht jede Menge Spaß: Die Hardware ist unglaublich flott, das große Display bietet zahlreiche Vorteile. Wer ein Smartphone in dieser Größenordnung sucht, wird um dieses Gerät nicht herumkommen – für die meisten Nutzer ist das Sony-Phablet aber schlichtweg zu groß.