Sony Xperia Z1

Der Hersteller will in der Elite mitmischen.

Gelingt dieses  Vorhaben?

Dass Sony bisher Probleme hatte, in puncto Leistung mit der Konkurrenz mitzuhalten, ist kein Geheimnis. Der japanische Hersteller ist aber nach wie vor bemüht, die Lücke zu den Mitbewerbern zu schließen – der Heilsbringer soll das Xperia Z1 sein. Wir verraten, ob Sony damit den Sprung in die Elite-Liga geschafft hat.

Starke Hardware

Auf der IFA wurde das Z1 als offizieller Nachfolger des Xperia Z vorgestellt. Wir erinnern uns: Das Z war ein gelungenes Smartphone – das erste, das mit einem Full HD-Panel auf den Markt kam. Dennoch hatte es aufgrund der schwachen Hardware schnell das Nachsehen gegenüber den Mitbewerbern. Mit dem Z1 soll sich das ändern, das Smartphone soll in einer Liga mit Geräten wie dem Galaxy S4, dem HTC One oder dem LG G2 spielen. Die nackten Daten lesen sich vielversprechend: Sony stattet das Z1 mit einem Snapdragon 800-SoC mit einer Taktrate von satten 2,2 GHz aus. In Zusammenspiel mit einer Adreno 330-GPU, 2 GB RAM und Android 4.2.2 soll das Z1 der Konkurrenz in nichts nachstehen. Dass dieses Vorhaben gelungen ist, beweist unter anderem der starke AnTuTu-Wert von 33.943 Punkten – damit liegt das Z1 gleichauf mit dem Galaxy Note 3 von Samsung. Auch im subjektiven Empfinden bestätigt sich dieser Wert: Das Sony-Smartphone läuft durchgehend flüssig, Apps starten zügig, das Wischen durch einzelne Seiten geht butterweich vonstatten.

Sony fertigt das Z1 wie gewohnt aus einem Unibody-Gehäuse. Das macht das Gerät robust, der Akku kann damit aber nicht getauscht werden.

Gewohnt schlichte Optik

Untergebracht ist die Elektronik in einem – wie gewohnt – schlichten Gehäuse. Das Z1 ist mit 8,5 Millimetern ein wenig dicker und mit 170 Gramm auch schwerer als der Vorgänger, was wohl hauptsächlich dem mit 3.000 mAh deutlich stärkerem Akku geschuldet ist. Dafür hat das Z1 auch nach einem intensiven Arbeitstag noch ausreichend Saft, auch Gesprächszeit und StandBy-Zeit wurden deutlich verbessert. Der Akku kann übrigens nicht getauscht werden, vielmehr setzt Sony erneut auf ein wasserdichtes Unibody-Gehäuse. Auslassungen gibt es lediglich für den microUSB-Stecker, die Kopfhörerbuchse und eine SIM- bzw. microSD-Karte. Was auffällt, ist der recht üppig ausgefallene Display-Rahmen – kaum ein Smartphone kommt noch mit einem derart dicken Rahmen wie das Xperia Z1. Das stört aber nicht weiter, ganz im Gegenteil: Das Handy wirkt dadurch robuster und weniger filigran.

Das Display

Dass Sony in der Lage ist, konkurrenzfähige Displays zu bauen, lässt sich vor allem am hervorragenden Panel des Xperia Z Ultra ablesen. Der Vorgänger des Z1, das Xperia Z, hatte allerdings mit einem störenden Grauschleier und blassen Farben zu kämpfen. Das Z1 stellt diesbezüglich auf jeden Fall einen Fortschritt dar, wenngleich die Umsetzung immer noch nicht perfekt ist. Vor allem im direkten Vergleich mit dem Display eines Note 3 fehlt es dem Panel deutlich an Farbbrillanz und Strahlkraft. Dennoch ist der Schwarzwert hervorragend und Inhalte werden dank der Full HD-Auflösung und einer Pixeldichte von 441 PPI knackig scharf dargestellt – insgesamt also eine deutliche Verbesserung.

Natürlich ist auch das Z1 gegen Wasser und Staub geschützt. Bis auf den Kopfhörereingang sind alle Öffnungen mit einer Abdeckung versehen.

Die Kamera

Das Herzstück des Xperia Z1 soll die verbaute Kamera sein. Sony wirbt vollmundig mit einem 20,7 MP-Sensor, verschweigt aber geflissentlich, dass diese Auflösung nur im 4:3-Format zum Einsatz kommt. Im gemeinhin üblichen 16:9-Modus schießt die Kamera Fotos lediglich mit 8 MP. Auch in diesem Punkt nähert sich Sony immer mehr der Konkurrenz, setzen Samsung und LG bei ihren Spitzengeräten doch auf den gleichen „Trick“. Zugute halten wir den Japanern allerdings, dass die Kamera nichtsdestotrotz tadellose Bilder knipst: Egal ob bei Tageslicht oder in einem schlechter ausgeleuchteten Raum, die Ergebnisse können sich stets sehen lassen. Dazu kommen die durchdachten Features; besonders überzeugend ist der „Überlegene Automatik“-Modus. Übrigens spendiert Sony dem neuen Flaggschiff eine eigene Taste zum Auslösen der Kamera. Das macht unserer Meinung nach durchaus Sinn.

Fazit

Sony lernt fleißig dazu – mit dem Z1 agieren die Japaner auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Hardware, Verarbeitung und Optik sind ausgezeichnet, auch die Kamera kann sich sehen lassen. Abstriche müssen Sie in Bezug auf das Display hinnehmen: Die Qualität hinkt den Mitbewerbern ein wenig hinterher. Wer – aus welchen Gründen auch immer – einmal vom immer gleichen LG- oder Samsung-Einheitsbrei genug hat, für den ist das Sony Xperia Z1 auf jeden Fall eine Option.