Sony, Fließband-Schöpfer von immer neuen Top-Smartphones, macht mit der neuesten Xperia-Serie zwei Schritte zurück – aber keine Angst, nur im Alphabet. Denn die Z-Reihe wird abgelöst von den X-Modellen. Wir stellen das Standardgerät vor.
Z ist der letzte Buchstabe unseres Alphabets. Die Metaphorik dahinter ist klar: Besser geht es nicht. Stimmt natürlich nicht, denn einen Fortschritt gibt es immer. Sony blieb also nichts anderes übrig, als bei der Bezeichnung seiner Smartphone-Oberklasse nun einen Schritt zurückzugehen bzw. gleich zwei, wenn sich nicht nur die Zahl hinter dem Buchstaben ändern sollte: Aus Z wurde deshalb X. Und dieses „Kreuz“ tragen nun gleich drei Modelle: das hier getestete Xperia X, das verschärfte X Performance und das kostenschonende XA.
Fangen wir also außen an. Nachdem Sony immer für kantige und nicht immer die flachsten Geräte stand, ist nun ein Wandel beim Design zu verzeichnen. Das Xperia X ist zwar 0,6 mm dicker als das Z5, wirkt aber geschmeidiger, fließender. Daran ist das Display-Glas verantwortlich, mit dessen Kantenschwung Sony nun auch auf den 2,5D-Zug aufgesprungen ist. Eine klare Aufwertung, wie wir finden, wenngleich die Bruchgefahr gegenüber den versenkten Bildschirmen leicht angestiegen sein dürfte.
Der Schirm löst in Full HD auf, ist aber im Vergleich zum Vorgänger leicht geschrumpft (von 5,2 auf 5 Zoll) . Die Leuchtkraft ist nicht auf dem hohen Niveau des Z5, aber trotzdem überdurchschnittlich und für die allermeisten Situationen ausreichend. Nehmen wir uns jetzt die inneren Werte vor. Statt auf acht setzt Sony jetzt auf einen modernen Prozessor mit nur noch sechs Kernen, der zwar in Verbindung mit dem 3 GB-RAM ein bisschen weniger Leistung als der im Z5 bringt, aber nicht mehr heiß wird. Damit haben die Japaner eine echte Schwachstelle erfolgreich in Angriff genommen. Gewonnen hat durch das Chip-Downsizing wohl auch die Standzeit. Trotz des kleineren Akkus hielt das X länger durch als das Z5. Schade nur, dass Sony kein Quick Charge-Ladegerät beilegt, obwohl das Xperia X die Schnellladetechnik beherrscht.
Wichtig für die Generation Selfie ist die Kamera. 23 MP sind ein Wort, wenngleich klar ist, dass hier weniger auch mehr sein kann. Sony hält aber an hohen Zahlen fest. Die Auslösezeit hat sich verbessert, aber in der maximalen Auflösung machen sich immer noch Bildrauschen und unliebsame Software-Eingriffe bemerkbar. Da hilft auch die offene Blende (f/2.0) nicht viel. Außerdem braucht die Kamera-App teilweise Sekunden, bevor die geschossenen Bilder in der Galerievorschau angezeigt werden. Für anfallende Bilder und Videos stehen übrigens 32 GB an internem Speicher zur Verfügung. 18 davon sind bei Anschaffung noch frei. Wem das nicht reicht, der kann per microSD-Karte 200 zusätzliche GB einschieben. Eine 64 GB-Version ist außerdem im Gespräch.
Kurz: Gelungenes Design, stolze Ausstattung (auch WLAN ac), aber auch ein stolzer Preis.