Acer bringt das nächste Tablet in gewohnter Manier: Saubere Verarbeitung, unspektakuläre Ausstattung, attraktiver Preis. Reicht das, um auf dem hart umkämpften Tablet-Markt bestehen zu können?
Acer hat sich bislang hauptsächlich auf die Produktion und Vermarktung mittelklassiger Smartphones und Tablets konzentriert. Ein Bereich, der dem taiwanischen Hersteller wohl gefallen dürfte, bringt man doch mit dem Iconia One 8 das nächste Tablet, das sich in der unteren Mittelklasse ansiedelt – wenngleich wir mit der Bezeichnung „One“ eher ein Spitzenmodell assoziieren.
Doch schon der erste Blick auf das Datenblatt löst diese gedankliche Kombination in Luft auf: Ein acht Zoll großes Display mit HD-Auflösung (1280 x 800 Pixel) reißt keinen Anwender mehr vom Hocker, auch wenn die Qualität des IPS-LCD-Panels in Ordnung ist. Im Detail: Die Schärfe lässt zu wünschen übrig, Schwarzwert und Blickwinkelstabilität sind hingegen ganz passabel. Die Helligkeit wiederum ist nur Durchschnitt. Das Arbeiten unter direkter Sonneneinstrahlung ist kaum möglich.
Etwas besser, allerdings ebenfalls mit einigen kleinen Schwächen, präsentiert sich die Hardware: Ein mit 1,33 GHz getakteter Prozessor aus dem Hause Intel (Z3735G) versucht das Iconia One 8 anzutreiben, allerdings nur mit mäßigem Erfolg: Das auf Android 5.0 basierende System läuft zwar im Grunde solide, gelangt ob der schwachbrüstigen CPU und des mit einem Gigabyte spärlich bemessenen Arbeitsspeichers aber schon mal an seine Grenzen: So verzögert sich das Starten und Schließen hardwareintensiver Apps mitunter ebenso wie die Darstellung dreidimensionaler Inhalte. Dennoch: Wer sich das Tablet nicht gerade zum grafikintensiven Zocken anschafft, wird mit der gebotenen Leistung zurechtkommen.
Für den Kauf spricht indes die Verarbeitung: Zwar setzt Acer, wie in dieser Preisklasse üblich, auf ein Gehäuse aus Polycarbonat. Dieses ist aber tadellos verarbeitet, liegt angenehm in der Hand und vermittelt dabei einen durchaus robusten Eindruck. Auf Slots im seitlichen Rahmen verzichtet der Hersteller, geladen wird das One 8 an der Oberseite. Ungewöhnlich ist die Position des microSD-Schlitzes: Sie befindet sich in der Rundung der rückseitigen Abdeckung, der 16 oder 32 GB fassende interne Speicher lässt sich damit bei Bedarf rasch und einfach auf das Doppelte und mehr bringen.
Bislang regiert also der gewohnte Standard, für rund 150 Euro dürfen wir uns einfach nicht mehr erwarten. Das merkt man auch bei den Kameras: Die an der Vorderseite sitzende 0,3 MP-Knipse kann gerade noch für einige schwache Selfies herhalten, aber auch die rückseitige 5 MP-Hauptkamera kann nicht begeistern: Die Fotos sind bei näherer Betrachtung unscharf und weisen ungleichmäßigen Kontrast auf.
Ein Alleinstellungsmerkmal findet sich schlussendlich aber beim Display: Dieses reagiert nämlich auch auf Eingaben mit herkömmlichen Stiften. Einzige Voraussetzung: Die Spitze muss mehr als zwei Millimeter dick sein. Zwar dürfen wir nicht allzu schnell zeichnen bzw. schreiben, aber grundsätzlich werden die Eingaben einwandfrei erkannt. Acer liefert außerdem hauseigene Software mit, unter anderem eine Zeichen-Suite und eine Schnellstartleiste für Notizen.
Für viel Aufsehen wird das Iconia One 8 nicht sorgen – das heißt aber nicht, dass es keine Vorzüge hat. Solide verarbeitet, nette Extras, ausreichende Hardware – wer ein günstiges Tablet sucht, macht hier kaum etwas falsch.
Saubere Verarbeitung, schnörkelloses Design
Praktische Stifterkennung
Display zu dunkel
Arbeitsspeicher sehr spärlich bemessen
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