Lenovo Yoga Tablet 8

8 Zoll Talbet

mit Standfuß.

Mit dem Yoga 8 bringt Lenovo frischen Wind ins Tablet-Einerlei. Wir testen, ob sich das 8 Zoll Tablet gegen die etablierte Konkurrenz wie Nexus 7, Samsung Galaxy Tab und Co. behaupten kann.

Ein zentriertes Display und einen Rahmen zum Festhalten: Auch wenn es Apple anders sieht und die Konkurrenz immer wieder mit Klagen überzieht, gibt es nicht sonderlich viele Möglichkeiten, ein Tablet zu bauen. Umso erfreulicher ist es, dass Lenovo mit dem Yoga 8 mal etwas Neues ausprobiert.

Ideal als Tablet, um zuhause oder unterwegs  Bücher, Magazine und Filme zu genießen.

Nichts für dich, wenn du auf pure Leistung Wert legst oder eine Android Hersteller-Oberfläche möchtest.

Extravagantes Design

Auffälligstes Merkmal ist ohne Zweifel der Standfuß aus Aluminium, der mit seinem zylindrischen Aussehen dem Yoga 8 nicht nur einen unverwechselbaren Look gibt, sondern auch den 6.000 mAh großen Akku beherbergt. An einem Ende des Zylinders hat Lenovo den großen Power-Button samt Akkulade- und Benachrichtigungsanzeige untergebracht, am anderen den Kopfhörereingang. Auch die 5 Megapixel-Kamera ist im Standfuß integriert. Hinter dem etwas mühsam zu öffnenden Klappmechanismus verbirgt sich der SD-Kartenslot, der bei Bedarf die 16 Gigabyte internen Speicher erweitert.

Keine Frage, der Standfuß ist das Highlight des Yoga 8. Das Display-Gehäuse selbst ist aus grauem, geriffelten Plastik gefertigt und nicht sehr verwindungssteif. Billig wirkt es nicht unbedingt, aber mit der Qualität des Standfußes kann es keinesfalls mithalten.

Hochkant ähnelt das Tablet durch den Griff einem aufgeschlagenen Magazin. Damit lässt es sich angenehm halten und wird zum echten Handschmeichler.

Ideal für den Medienkonsum

Das extravagante Design des Yoga 8 ist aber nicht nur ein Augenschmaus, es bietet auch „handfeste“ Vorteile: Nehmen wir das Tablet hochkant, wird der Standfuß zum praktischen Griff. So lässt sich das Tablet angenehm halten und ähnelt von der Ergonomie einem aufgeschlagenen Magazin. Lenovo hat hier einen echten Handschmeichler produziert. Mit rund 400 Gramm ist das Yoga 8 zwar etwas schwerer als die Konkurrenz, die praktische Handhabung macht dies aber wieder wett.

Der 1,2 GHz schnelle Quad Core-Prozessor von MediaTek ist zwar keine Performance-Rakete, doch die Bedienung des Tablets geht stets flüssig vonstatten. Selbst leistungshungrige Spiele wie Dead Space laufen ohne Aussetzer. Einzig der mit einem Gigabyte knapp bemessene Arbeitsspeicher entpuppt sich ab und an als Flaschenhals: Einige Apps müssen ihre Inhalte neu laden, wenn im Hintergrund bereits eine oder mehrere Anwendungen laufen. Doch die Stärken des Yoga 8 liegen ohnehin nicht in der Hardware-Power, sondern in den Entertainment-Komponenten.

Der Kipp -, Stand- und Handmodus, den der integrierte Standfuß bietet, verwandelt das Yoga 8 in einen passenden Begleiter für jede Situation. Der  integrierte Frontlautsprecher mit Dolby-Sound macht Filmegucken im Standmodus zum wahren Vergnügen. Der Handmodus eignet sich bestens zum Lesen digitaler Bücher oder Magazine und  wer mal kurz eine E-Mail schreiben muss, der greift zum Kippmodus. Durch den Standfuß liegt das Tablet leicht schräg auf, was das Tippen auf der virtuellen Tastatur deutlich erleichtert.

Das 8 Zoll große IPS-Display bietet hohe Blickwinkelstabilität und starken Kontrast, wenngleich die geringe Auflösung von 1.280 x 800 Pixeln einer der größten Kritikpunkte am Yoga 8 ist. Eine Pixeldichte von 189 PPI ist nicht mehr State of  the Art. Dafür ist die Akkulaufzeit sensationell gut. Mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von rund zehn Stunden, beweist das Yoga 8 echte Steherqualitäten und ruft nicht unentwegt nach der Steckdose. Die 5 Megapixel Kamera ist für Schnappschüsse ausreichend, mehr ist auch nicht beabsichtigt, schließlich werden Tablets nicht an der Kamera-Qualität gemessen.

Klappen wir den Standfuß aus, liegt das Tablet leicht schräg, was das Tippen auf der virtuellen Tastatur und die allgemeine Bedienung stark erleichtert.

Viel Software – mit Kinderkrankheiten

Viel Licht gibt es bei der Software – aber auch ein wenig Schatten. Über das verwendete Android 4.2 hat Lenovo eine eigene Oberfläche gelegt, die zwar mit sinnvollen Erweiterungen aufwarten kann, aber an manchen Stellen noch an Kinderkrankheiten leidet. Nicht nur Android-Puristen wird der Wegfall des App-Drawers sauer aufstoßen. Anwendungen werden, wie bei Apples iOS, einfach auf den Homescreen gelegt – das führt schnell zum Chaos. Einige Widgets von Lenovo blockieren zudem den gesamten Homescreen, obwohl noch Platz für weitere wäre und das Verschieben von Icons kann aufgrund der überempfindlichen Oberfläche des Lenovo-Launchers zu einem echten Geduldsspiel werden.

Trotz dieser kleinen Macken kann die Lenovo-Software jedoch auch mit pfiffigen Features punkten: Ein Doppeltipp auf den Homescreen öffnet beispielsweise eine Liste mit den zuletzt genutzten Anwendungen. Die vorinstallierte Dolby-Software sowie der Energiemanager glänzen mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten, die Farbtemperatur des Displays wird je nach Modus automatisch abgestimmt  und der Launcher kann mit verschiedenen Themes dem eigenen Geschmack angepasst werden.

Fazit

Lenovo bricht mit dem Tablet-Einheitsbrei  – und das ist gut so. Insgesamt hinterlässt das Yoga 8 einen ambitionierten Eindruck. Die durch den Standfuß möglichen Betriebs-Modi, die ungewöhnlich lange Akkulaufzeit und die umfangreiche Software-Ausstattung machen es zu einer Kaufempfehlung. Wer damit leben kann, dass im Yoga 8 weder das schärfste Display noch der schnellste Prozessor verbaut sind, wird damit viel Spaß haben. Zumal dieser Spaß nicht allzu viel kostet.