Technik: Diese handlichen Smartphones sind zwar klein aber fein!

Where have all the small phones gone? Ja, das muss man sich allen Ernstes fragen. Denn das erste Smartphone mit Touch-Display, das iPhone „Null“, hatte einen Bildschirm mit einer Diagonale von 3,5 Zoll, einer der ersten Android-Vertreter, das HTC ­Magic, einen mit lediglich 3,2 Zoll.

Heute, knapp ein Jahrzehnt nach Einführung dieses völlig neuen Handy-Typs, sind Geräte der 5,5-Zoll-Klasse oder darüber längst mehr keine Exoten mehr. Zu einer Art Standardmaß entwickelt hat sich eine Diagonale mit fünf Zoll Länge. Der Sprung von 3,5 auf 5 Zoll entspricht einem Flächenzuwachs von 100% – wir haben heute also im Schnitt doppelt so viel Anzeigefläche wie bei den ersten ­Smartphones. Das hat den Vorteil, dass der Medienkonsum bequemer ist: Video lassen sich besser schauen, Bücher und Zeitschriften besser lesen. Auch die Bedienung ist natürlich einfacher als über einen Mikroschirm.

Der Nachteil dieser Größenentwicklung ist die Verschlechterung in der Ergonomie. Größere Geräte sind schwerer, lassen sich nicht mehr mit einer Hand zugleich halten und bedienen und verbrauchen auch mehr Strom. Als sogar Apple mit dem iPhone 6 den Sprung in die 5 Zoll-Gefilde wagte, schien die Zeit der handlichen Smartphones endgültig Geschichte zu sein. Klein heißt offenbar zumeist auch schwach. Aber stimmt das? Wir geben die Antwort.

Checklist

Display

Wenn der Bildschirm kleiner ist, benötigt er nicht so viele Pixel, um für das menschliche Auge scharf zu wirken. Eine HD-Auflösung reicht bei 4,5 Zoll Diagonale locker aus. Außerdem verbraucht ein kleinerer Schirm weniger Energie.

Akku

Wie beim Bildschirm bereits angemerkt, ist bei den kleineren Geräten der Energieverbrauch durch den kleineren Bildschirm geringer. Die Akkuzahlen muss man deshalb auch nicht mit denen der großen Geräte vergleichen.

Hardware

Keine Abstriche sollte man hingegen bei Chip-Set, Speichern und Foto in Kauf nehmen. Die Recheneinheit wird bei kleineren Geräten kaum minder beansprucht, bei Bildern und Speicherplatz sind Einschränkungen ebenfalls unpraktisch.

1. Apple iPhone SE

Mit dem IPhone SE trägt Apple genau dem Bedürfnis Rechnung, das uns dazu bewogen hat, dieses Kaufberatungsthema zu wählen: Viele Kunden wollen ein kleines Smartphone. Also wurde größtenteils die Technik des 6S in das handliche Gehäuse des iPhone 5 gepackt und die Kritiker der „neuen Größe“, die seit der Einführung des iPhone 6 nie ganz verstummten, konnten besänftigt werden. Durch das kleinere Display sind die Standzeiten überdies besser, da der Akku nicht viel geschrumpft wurde. Die Kamera ist top, genauso wie die restliche Technik – deshalb ist das iPhone SE auch unser Primus unter den Kompakten.

Einschätzung: 

Ein aktuelles iPhone mit der alten Tugend der einhändigen Bedienbarkeit. Mit dem großen Speicher zahlt man aber auch altbekannte Preise.

2. Sony XPERIA Z5 compact

Sony ist von je her die erste, da auch einzige Wahl, wenn es um leistungsstarke Android-Geräte mit handlichen Maßen geht. Diese Kompaktvariante des jüngst abgelösten Top-Modells wartet mit starkem Achtkern-Chip, 2 GB Arbeitsspeicher und 32 GB ROM auf. Dazu gesellt sich eine hochauflösende Kamera (die jedoch nicht vollauf zu überzeugen weiß), WLAN ac für schnellen Datenfluss, NFC und ein Fingerabdruck-Scanner. Das Beste, vielleicht auch noch im ausgehenden Badesommer interessant, ist das wasserdichte Gehäuse. Solange man das Ding nicht gerade auf dem Seegrund vergisst, ist es hart im Nehmen.

Einschätzung: 

Klein, schnell, dicht, gut ausgestattet und akkustark. Was will man mehr? Sicher das stärkste unter den kompakten Android-Phones.

3. Samsung GALAXY A3 (2016)

Wenn es um das Design geht, ist das Galaxy A3 das jüngste dieser Zusammenstellung. Das

Gehäuse und das fließende Glas über dem Bildschirm vermeiden echte Kanten. Das schmeichelt der Hand des Halters. Die Technik ist zwar nur mittelklassig, doch bei einem ­Samsung-Smartphone hat man stets das Gefühl, ein ausgereiftes Produkt in Händen zu halten – so auch hier. Diese gute Handhabung im übertragenen Sinne rührt nämlich auch von einer durchdachten Benutzeroberfläche her. Hinzu kommt die Güte und Strahlkraft des AMOLED-Displays, das in HD genügend hoch auflöst.

Einschätzung:

Die Kamera ist gut, Speicher und Recheneinheit mittelprächtig, das Design und die Verarbeitung dafür top. Und der Preis: sehr attraktiv.

4. Motorola MOTO E 2nd gen.

Das Moto E zweiter Generation ist zwar das älteste Gerät dieser Liste, mit seinem Erscheinungstermin (Februar 2015) jedoch noch kein echter Oldtimer. Das installierte Android-OS lässt sich per Update sogar auf den Stand 6.0 bringen. Das Display löst nominell gering auf, bei der kleinen Fläche kann man das aber verschmerzen. Schwachpunkt ist der nur 8 GB große interne Speicher (also am besten gleich eine SD-Karte dazu kaufen) und die Selfie-Kamera. Geradezu gewaltig für ein so winziges Gerät ist aber der Akku mit 2.390 mAh. Man sollte also nicht schnell in Energienöte geraten. Übrigens auch schon an Bord: LTE.

Einschätzung: 

Das Moto E 2nd. Gen. bietet noch immer ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis. Kamera und Speicher sollten aber nicht zu wichtig sein.

5. Alcatel ONETOUCH IDOL 34.7

Das Idol 3 in der 4,7-Zoll-Ausgabe ist nicht nur handlich, sondern auch ungemein leicht. Dennoch ist es gut ausgestattet: Neben einem LTE- verfügt das Gerät über ein NFC-Modul und die möglicherweise stärksten Lautsprecher, die in Smartphones verbaut wurden. Die beschallen den Nutzer sogar in Stereo-Manier ober- und unterhalb des Displays. So macht Video-Schauen Spaß! Die Rechen-Power ist heute wie bei Erscheinen mittelklassig, mit den 16 GB Speicher kann man leben. Ein Update auf Android Marshmallow wurde zwar angekündigt, ist aber noch nicht verfügbar.

Einschätzung:

Nicht nur der Größe wegen gut zu halten, sondern auch wegen des geringen Gewichts. Zum aktuellen Preis eine sehr gute Mischung.

6. LG K4

Das Strategie hinter diesem jüngsten Android-Phone auf dieser Doppelseite war schon bei Markteinführung im Januar klar: Low Price statt High Tech. Unter dem Aspekt der Leistbarkeit ist die Schöpfung dieses Handys mit 4,5 Zoll kleinem Display zu sehen. Das lässt sich zwar LG-typisch per doppeltem Fingertippen aufwecken, aufgrund einer geringen Pixelzahl fehlt es ihm aber an Schärfe. Nur 218 ppi Punktdichte sind mager. Gespart wurde auch an Speicherplatz, Prozessor und RAM. Auch die Kamera ist nicht so ruhmreich wie die in den größeren LG-Geräten. Schön dagegen: LTE und ein tauschbarer Akku.

Einschätzung: 

Im Großen und Ganzen ein sehr günstiges Handy, das jung ist, aber nicht mehr ganz frisch wirkt. Gewisse Versionen verfügen über zwei SIM-Slots.