Technik: Mit diesen wasserfesten Smartphones kannst du abtauchen!

Wofür braucht man eigentlich ein wasserdichtes Handy? Schließlich geht man ja nicht mit seinem Smartphone schwimmen und das bisschen Feuchtigkeit, dass durch die Kleidung drückt, wenn man von einem Wolkenbruch auf weiter Flur überrascht wird, verträgt es doch sowieso.

Das mag zwar stimmen, aber das Mobiltelefon ist mehr denn je unser ständiger Begleiter, weil wir immer und überall kommunizieren, Medieninhalte konsumieren und was wir sehen fotografieren wollen. All das ermöglicht das kleine schlaue Ding. Deshalb ist es mehr und mehr auch einer großen Gefahr für elektronische Geräte ausgesetzt: dem Wasser. Sei es bei der Kanu-Tour und gar beim Surfen, beim Waten durch einen Fluss oder ganz gemütlich zuhause in der Badewanne, wenn man mit nassen Händen gerade ein Youtube-Video schaut und das Telefon aus Versehen in die warme Seifenbrühe plumpst.

Bei vergangenen Tests konnten wir uns natürlich nicht zurückhalten und haben auch die Tauchperspektive ausprobiert. Denn echte Unterwasseraufnahmen bis Stehtiefe sind möglich und bieten einen experimentellen Mehrwert – hier geht der Nutzen also über den Schutzgedanken hinaus. Das neue Hobby als Dokumentarfilmer unter der Oberfläche sollte sich jedoch auf Bäche, Seen und Schwimmbäder beschränken. Die Resistenz gegen Salzwasser ist nicht verbrieft und wir empfehlen keine Feldstudien nach Neuanschaffung. Ansonsten dürfte nichts passieren. Also: „Film ab!“ und „Wasser marsch!“

Checklist:

Dichtheit

Dicht ist nicht gleich dicht in Bezug auf Wasser, das in das Smartphone eindringen kann. Wir berufen uns auf die zweite Ziffer des Internationalen Schutz-Codes (IPC). Eine 7 bedeutet dort „Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen“.

Abdeckungen

Manche Geräte sind erst dann nach IP-Standard wasserdicht, wenn gewisse Öffnungen (z.B. die USB-Buchse) mit einer Abdeckung verschlossen werden. Angenehmer ist es, wenn so eine Maßnahme nicht getroffen werden muss.

Leistung & Design

Dicht heißt nicht klobig oder leistungsschwach. Es gibt sehr leistungsstarke Modelle, denen man ihre Widerstandsfähigkeit nicht ansieht. Man muss also nicht zwingend auf High End-Leistung und gute Optik verzichten.

1. Samsung Galaxy S7

Über dieses Handy braucht man nicht viel zu sagen: Es ist der Maßstab für alle Android-­Phones, vielleicht sogar für alle smarten Mobiltelefone. Die Leistung ist üppig, das Design schlicht, die Ausstattung opulent (Fingerprintsensor, WLAN ac, drahtlose Ladung etc.) und die Verarbeitung tadellos. Highlight der Highlights ist die Kamera, deren Fokus so schnell arbeitet, dass unscharfe Bilder kaum noch  „passieren“. Auch bei wenig Licht sind die Fotoergebnisse auf sehr hohem Niveau. Hiermit kann man sich getrost das Geld für die Kompakt-Digicam sparen. Das Gehäuse ist nicht nur wasser-, sondern auch staubdicht.

Einschätzung:

Das Handy, das alles perfekt kann und obendrein noch wasser- und staubdicht ist und jetzt sogar zu einem vernünftigen Preis über die Theke geht.

2. Sony Xperia Z3+

Sony ist so etwas wie der Traditionalist, wenn es darum geht, wasserdichte (Top-)­Smartphones anzubieten, die normal aussehen bzw. sogar mit einem Hauch von Business-Design versehen sind. Wir haben uns hier jedoch für ein Vorjahresmodell entschieden, mit dem wir selbst einmal auf Tauchstation gegangen sind und ein Video gedreht haben. Bei neueren Geräten ist Sony außerdem vorsichtiger mit seinen Dichtigkeitsversprechen. Hier gilt noch: 30 Minuten bei maximal 1,5 Metern Tiefe, wenn die Schotten dicht sind. Problem bei diesem Modell ist eher, dass es schnell überhitzt. Da tut Abkühlung im Wasser not!

Einschätzung: 

Ein leistungsstarkes Vorjahresgerät mit Update auf Android Marshmallow. Der Chip wird gerne heiß, dafür ist der Preis mittlerweile abgekühlt.

3. Motorola Moto G 3rd Gen.

Das Moto G ist das Durchschnitts-Smartphone in der Palette des Herstellers Lenovo. Warum sollte der Normal-User aber sein Handy nicht auch einmal notwassern? So wurde Generation Drei resistent gegenüber unbeabsichtigten Badeausflügen – und das obwohl die Rückenabdeckung abnehmbar ist. Staubdicht ist das Gerät aber eben deshalb nicht. Wir empfehlen die Version mit 16 GB ROM und 2 GB RAM zum oben genannten Preis (der übrigens auch schon einmal 40 Euro darunter lag). Die schwächere Ausgabe kostet 70 Euro weniger, dann muss man aber Geld für eine Speicherkarte investieren.

Einschätzung:

Mit dem Moto G der dritten Generation bekommt man ein solides Telefon der unteren Mittelklasse, das mit einem unempfindlichen Design punktet.

4. Sony Xperia M4 AQUA

Mit diesem ­Mittelklassegerät geht Sony ganz speziell bei den Menschen auf Kundenfang, die ein wasserdichtes Telefon suchen. Der Form nach sieht es aus wie die höherklassigen Sony-Smartphones, das Material ist aber weniger elegant, Kunststoff statt Glas und Alu lautet die Devise. Wie viele Sony-Geräte ist es aber nicht nur resistent gegen Feuchtkontakt, sondern auch mit einem NFC-Modul ausgestattet, was vor allem für diejenigen interessant ist, die auf die breite Einführung der Bezahlung per Smartphone warten. Hiermit sind Sie also gerüstet. Schwäche ist der kleine Speicher.

Einschätzung:

Wäre der interne Speicher größer, würde der praktische Nutzwert deutlich steigen. Aber acht Gigabyte sind leider zu schnell belegt.

5. Ruggear RG730

Mit dem RG730 hat der Spezialist für „Handys fürs Grobe“ Anfang des Jahres ein Modell auf den Markt gebracht, das den Ansprüchen der Normal-­Smartphone-Benutzer genügen soll, dabei aber nicht minder hart im Nehmen ist als die stark gepanzerten Telefone, die man bis dato kannte. Es verfügt über einen großen HD-Bildschirm, eine gut auflösende Kamera, NFC und sogar über eine drahtlose Lademöglichkeit. Das ist aber eigentlich nur logisch – so muss man nicht im Dreck und mit Handschuhen mit Kabeln herumfummeln.

Aufgrund der Panzerung ist der Preis hoch, das rechnerische Preis-Leistungsverhältnis nur befriedigend.

Einschätzung: 

Nicht nur wasser- und staubdicht, auch sturzsicher und dabei noch gut ausgestattet. Das Richtige für den rücksichtslosen Smartphone-Gebrauch.

6. Samsung Xcover 3

Mit dem Xcover 3 stellte Samsung so etwas wie ein Trekkingbike der Smartphones vor: kein Straßenrad, aber auch kein Mountainbike. Also weder komplettes Baustellen- bzw. Outdoor-Telefon, noch Business-Jet. Das Xcover 3 ist durch einen speziellen Rahmen stoßfester als ein Normalgerät und obendrein staub- und wasserdicht. Verwunderlich: Der Akku ist aber tauschbar – das ist hohe Dichtkunst!

Überraschend gut hat auch die niedrig auflösende Kamera funktioniert. Weniger überzeugend (wenn auch stromsparend) ist das niedrig auflösende Display. Da ist man heutzutage anderes gewöhnt.

Einschätzung: 

Schwachstelle dieses Gerätes ist das Display. Der Rest funktioniert aber ganz gut. Wer auf den Look der kugelsicheren Weste steht – zugreifen!