Immer mehr Smartphones sind Dual-SIM-fähig. Aus Platzgründen, belegen die Hersteller den zweiten Slot im SIM-Schlitten aber häufig doppelt: Der Nutzer muss sich zwischen Dual-SIM und microSD -Erweiterung entscheiden. Mit etwas beherzter Bastelarbeit geht beides.
Fauchende Flammen, spitze Scheren, kokelnder Kunststoff: Diese Bastelstunde ist nichts für Teilnehmer mit schwache Nerven. Und Android Magazin übernimmt keine Haftung für Ihr Gerät, wenn etwas schief geht. Aber als wir diese Idee (wie wir zugeben) von einem malaysischen Blogger aufschnappten, mussten wir es einfach probieren.
Das Problem, das diese Anleitung löst, ist folgendes: Die Karteneinschübe von Dual-SIM-Handys steckten früher meist hinter der rückseitigen Abdeckung des Smartphones und kamen dem Steckplatz für die microSD-Karte nicht in die Quere. Mit der steigenden Verbreitung von Glas-Rückseiten und Unibody-Gehäusen aus Metall verbauen aber immer mehr Hersteller kombinierte Schlitten für SD- und SIM-Karten. Die Speicherkarte teilt sich den Platz mit der zweiten Nano-SIM-Karte – die gleichzeitige Nutzung wird unmöglich.
Mit etwas Geschick können Sie aber den Chip Ihrer SIM vom Träger ablösen und ihn auf die verwendete SD-Karte kleben. Die Federkontakte im Schacht sind leicht versetzt – so lassen sich Speicher- und SIM-Karte gleichzeitig verbinden. Durch den SIM-Chip im Huckepack wird die SD-Karte zwar etwas dicker, der Schlitten lässt sich dadurch bei manchen Geräten deutlich schwerer einschieben bzw. entfernen. In den von uns getesteten Geräten mit Dual-SIM (OPPO R7, ZTE Axon 7 und das N4 des chinesischen Herstellers „360“) gab es aber keine Probleme mit feststeckenden Schlitten.
SIM-Chip vom Kunststoffträger lösen, zuschneiden, präzise auf die SD-Karte kleben und fertig. Die Operation dauert etwa 30 Minuten, erfordert Fingerspitzengefühl und Präzision – schließlich wollen Sie mit einer ungenau angefertigten SIM-SD-Kombination nicht die Metallkontakte im SIM-Schacht Ihres Geräts beschädigen.