Mit diesen Tricks wirst du zum Android-Profi

Die hohe Komplexität von Android erlaubt es auch erfahrenen Nutzern, immer wieder Neuheiten, Einstellungs­möglichkeiten und Verbesserungspotenzial zu entdecken. Wir zeigen dir zehn Tipps, die dich zum Android-Profi machen.

 

1) Berechtigungen verwalten

Du fragst dich, warum die neu installierte Taschenlampen-App Zugriff auf deine persönlichen Daten benötigt? Oder warum generell bestimmte Anwendungen so viele Berechtigungen einfordern? Und vor allem: Du möchtest selbst festlegen, welche App was darf? Dann solltest du den „SRT AppGuard“ installieren. Die Anwendung (die leider nur direkt vom Hersteller zu beziehen ist – siehe QR-Code) erlaubt es, für jede installierte App manuell festzulegen, welche Berechtigungen erteilt werden und welche nicht. Außerdem kümmert sich der AppGuard um etwaige Updates.

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2) Smartphone rooten

Android bietet zwar unzählige Anpassungsmöglichkeiten, richtig tief ins System kannst du aber erst mit dem sogenannten Rooten eingreifen. Damit besorgst du dir (und deinen Apps) im System Administratorrechte.

Ein unüberschaubares Sammelsurium an Anleitungen, Tipps und Tricks wirft Google aus, wenn man die Suchmaschine mit dem Terminus „rooten“ füttert. Für jeden Hersteller und jedes Modell gibt es eigene Vorgehensweisen, um Android von seinen Ketten zu befreien. Universelle Ratschläge gibt es in diesem Bereich daher kaum, ein wenig Hintergrundwissen sollte aber helfen, verschiedene Arbeitsschritte besser zu verstehen. Was läuft im Hintergrund ab? Welche digitalen Helferlein benötige ich?

Zugriff auf das ganze System

Das Rooten des Smartphones ist der erste Schritt, um in die Substanz des Systems eingreifen zu können. Das wiederum eröffnet viele Möglichkeiten, die Otto Normalnutzer verwehrt bleiben: So kannst du etwa nervige Bloatware-Apps von Handyhersteller und Netzbetreibern loswerden (mit der App „System App Entferner (Root)“), ganz einfach vollständige Backups Ihrer Apps und Daten machen (mit „Titanium Backup Root“) oder mehr Kontrolle über Hintergrundprozesse erlangen und so die Akkulaufzeit verlängern (mit „Greenify“ im Root-Modus).

Tools zum Rooten

Wie rootest du also dein Gerät? Grundsätzlich kommt ein Android-Phone auf dem immer gleichen Weg zu Root-Rechten: Du musst das Systemprogramm „su“ (Superuser) auf dem Gerät installieren. Das bewerkstelligst du am besten mit extra erhältlichen Tools wie Framaroot (siehe auch Textkasten rechts oben), Kingo Root oder Towelroot. Diese Tools werden entweder als App direkt am Gerät installiert oder bearbeiten das Android-System vom PC aus per USB-Kabel über die Android Debug Bridge (adb).

Keine Erfolgsgarantie

Leider gibt es keine Garantie, dass dieser Vorgang mit deinem Gerät durchführbar ist: Da die Tools bestimmte Sicherheitslücken in der installierten Firmware des Herstellers ausnützen müssen, um das Programm „su“ aufs Gerät zu bringen, variiert die Erfolgsquote von Gerät zu Gerät. Da die Rooting-Tools aber kostenlos sind, kannst du dich ohne Schaden durchprobieren, bis es klappt.

 

Beim Rooten wird auch meist gleich eine passende App zur Verwaltung der Root-Rechte wie SuperSU mit auf das Gerät installiert. Das ist wichtig, um sicherzustellen, dass Root-Apps nur dann Administrator-Rechte bekommen, wenn der Nutzer das auch beabsichtigt – sonst wäre Missbrauch Tür und Tor geöffnet, denn eine App mit permanenten Root-Rechten könnte auf dem System alles anstellen, was sie will.

 

Framaroot: Einfach rooten

http://framaroot.net/?scn=2

Die wohl simpelste Lösung, sein Gerät zu rooten und damit einhergehend die su-Rechte zu erlangen. Die App kann kostenlos z.B. aus dem Forum von xda-developers.org heruntergeladen und installiert werden, das Smartphone wird dich allerdings vor der Nutzung warnen. Ignorieren, starten und danach einfach mal auf “Aragorn”, “Faramir” oder einen anderen “Exploit” tippen. Es kann durchaus sein, dass du dich – abhängig vom Modell – längere Zeit durch die Liste arbeiten musst. Wenn alles passt, ist dein Gerät aber innerhalb von wenigen Sekunden gerootet. Einziger Haken bei Framaroot: Die App ist noch nicht mit allen gängigen Smartphones kompatibel, im Internet findet sich aber eine entsprechende Liste.

SuperSU: Der Rechteverwalter

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Beim Rooten des Smartphones wird meist SuperSU installiert – ein kleines Tool, das sich um die Verwaltung der Rechte Ihrer installierten Apps kümmert. Im Klartext: Die Anwendung verhindert, dass sich die Apps auf dem gerooteten Gerät nach Belieben austoben; erst durch das Einholen einer Erlaubnis dürfen die Anwendungen aktiv werden. Ob der Root-Vorgang übrigens geklappt hat, erfährst du mit der kostenlosen App „Root Checker“. Beide Anwendungen stehen im Play Store zum Download bereit, SuperSU hält außerdem oft schon während des Root-Vorgangs Einzug auf dem Gerät, beispielsweise beim Rooten über “Framaroot”.

Xposed Framework: Kleine Spielereien

http://repo.xposed.info/module/de.robv.android.xposed.installer

Ein Muss auf jedem gerooteten Smartphone: Die Anwendung greift direkt in das System ein, wodurch einige Änderungen möglich sind, die herkömmlichen Apps nicht erlaubt sind. Egal ob du auf der Suche nach kleineren funktionalen Kniffen am System oder lediglich optischen Umbaumöglich­keiten bist – unzählige Entwickler laden Ihre Module in die App, Du kannst jederzeit und in der Regel kostenlos darauf zugreifen. Das Xposed Framework läuft auf fast allen gängigen Smartphones, auch eine Custom-ROM muss nicht aufgespielt sein – der herkömmliche Root-Zugriff reicht aus, um die App vollumfänglich nutzen zu können.

3) Prozessor-Frequenz ausmessen

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Ein kleines, kostenloses Tool namens „Castro“ erlaubt es dem Nutzer, alle wichtigen Informationen seines mobilen Begleiters auszulesen. Dazu wird einfach die Anwendung aus dem Play Store installiert und anschließend gestartet. Über den Menü-Button oben links wählst du aus, welche Bauteile du überwachen möchtest – beispielsweise die CPU; aber auch Informationen zu Akku, Speicher oder den verwendeten Netzwerken zeigt dir Castro an.

 

4) Keine personalisierte Werbung mehr

Personalisierte Werbung ist ein notwendiges Übel der gesamten Internetbranche. Es gibt bei Android aber einen kleinen Kniff, um wenigstens die auf dir zugeschnittenen Anzeigen zu unterbinden. Navigiere in die Google-Einstellungen, danach auf den Unterpunkt „Anzeigen“ und setze das Häkchen bei „Interessenbezogene Anzeigen deaktivieren“. Abschließend tipp auf „Werbe-ID zurücksetzen“. Voilà: Künftig sind die Anzeigen nicht mehr auf dich zugeschnitten.

 

5) Start-Sound mit “Silent Boot” deaktivieren

Hinter „Silent Boot“ versteckt sich ein digitales Kleinod, das dir erlaubt, die lästige Begrüßungsmusik beim Start deines Gerätes abzuschalten. Wir zeigen, wie das geht.

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Android-Nutzer kennen das Problem in der Regel: Beim Starten des Systems ertönt bei so gut wie allen Geräten ein kurzer Jingle, der den Startvorgang signalisieren soll. Meist ist das kein echtes Problem, bei Meetings oder im Vorlesungssaal aber ist es doch sehr störend. Zum Glück kümmert sich ein kleines Tool um unser Anliegen: „Silent Boot“ greift auf einen kleinen Kniff zurück und aktiviert einfach beim Ausschalten des Gerätes den „Lautlos“-Modus, nach dem Startvorgang wird die Lautstärke wieder auf die ursprüngliche Einstellung zurückgesetzt.

 

Die Einrichtung geht rasch vonstatten: Du installierst lediglich die App und setzt anschließend das Häkchen bei „Silent Boot“. In den erweiterten Einstellungen kannst du unter „Erweiterter Modus“ auch noch festlegen, dass auch Medientöne etc. stumm geschaltet werden.

6) Smartphone-Sound optimieren

Profis passen natürlich auch den Sound ihres Smartphones individuell an: Erst nach ein wenig Drehen am Equalizer dröhnt der Sound so richtig schön aus den Boxen.

Egal, ob du externe Boxen oder die verbauten Lautsprecher deines Smartphones verwendest – in der Regel lässt sich die Soundwiedergabe deutlich steigern. So gut wie alle Hersteller haben die hauseigenen Musikanwendungen mit mehr oder weniger vielfältigen Soundeinstellungen ausgerüstet, oftmals zu finden unter dem Menüpunkt „Equalizer“/“Einstellungen“ . Eine Anleitung, den perfekten Sound zu finden, gibt es leider nicht, es macht sich aber bezahlt ein wenig mit den Reglern und Effekttasten zu experimentieren – und wenn alles schiefgeht, reicht normalerweise ein Tipp auf den Zurücksetzen-Button mit den Standardeinstellungen.

 

Die vorinstallierten Musik-Apps der Hersteller unterscheiden sich meist zwar in der Optik, weniger hingegen in der Bedienung – wer also umsteigt, sollte sich auch mit dem neuen Equalizer wieder zurechtfinden.

Falls das nicht der Fall ist: Der Play Store bietet eine breite Auswahl an kostenlosen Musik-Apps mit zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten.

7) Gefinkelte Möglichkeiten zum Entsperren

Bei der Variante, mit der das Smartphone gesichert und entsperrt werden kann, scheiden sich nach wie vor die Geister. Muster? PIN? Passwort? Oder gar per Gesichtserkennung?

Die Gerichtserkennung hat Google unter Android 5.0 auf jeden Fall erheblich verbessert und „Trusted Face“ getauft, die Software soll nun deutlich zuverlässiger arbeiten. Sie ist allerdings aus Sicherheitsgründen nicht auf jedem Gerät verfügbar.

 

Wer der Gesichtserkennung nicht traut: Mit „Smart Lock“ gibt es eine spannende neue Möglichkeit, den mobilen Begleiter zu entsperren – und zwar per Smartwatch oder Fitnessarmband. Dazu ist es aber erst einmal notwendig, sich für eine der herkömmlichen Methoden (Muster, PIN etc.) zu entscheiden. Öffne in den Einstellungen das -Menü „Sicherheit“ und wähle „Smart Lock“ (die Funktion müssen Sie ggfs. unter „Trust Agents“ zuerst aktivieren). Hier legst du deine Smartwatch als vertrauenswürdiges Gerät fest. Befindet sich die Uhr in der Nähe, muss das Smartphone nicht entsperrt werden. Wer mag, kann auch vertrauenswürdige Orte festlegen, ebenso wie eine Trageerkennung: Einmal entsperrt bleibt das Display übrigens so lange aktiviert, bis du das Gerät wieder aus der Hand legst.

8) Auto-Aktionen

Der Profi automatisiert tagtägliche ­Aktionen – mit der Anwendung IF.

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Die tägliche Benachrichtigung für den Lebenspartner, wenn man sich auf den Nachhauseweg macht, die ­gewohnte Playlist zum Start in den Alltag: Viele Smartphone-Aktionen laufen von Montag bis Freitag gleichbleibend ab – weshalb sich deren Automatisierung geradezu aufdrängt. Das geht recht einfach mit der App „IF by IFTT“. Einfach aus dem Play Store installieren, starten und registrieren.

Zahlreiche vordefinierte Aktionsabläufe, sogenannte „Recipes“, lassen sich in wenigen Schritten aktivieren – einfach auswählen und auf „Add“ tippen. Das Smartphone erinnert dann bei Regenwetter an den Schirm oder weckt dich mit einem aktuellen Wetterreport. Die Recipes sind in Unterkategorien unterteilt, was das Finden bestimmter Aktionsfolgen ungemein erleichtert. Wer mag, kann mit einem Tipp auf das Plus-Symbol in der rechten unteren Ecke zudem eigene Abläufe erstellen. Das ist nicht weiter schwierig, die App führt durch die komplette Einrichtung.