Der Fingerabdrucksensor ist mittlerweile in nahezu allen Smartphones verbaut und erleichtert dessen Bedienung ungemein. Neben dem Entsperren des mobilen Endgeräts wird er auch zur Freigabe von Zahlungen verwendet. Im Laufe der Zeit wurde die Technologie permanent weiterentwickelt und dadurch nicht nur sicherer, er wird auch immer öfter direkt unter dem Display verbaut.
Im Jahr 2011 kam mit dem Motorola Atrix das erste Smartphone mit eingebautem Fingerabdrucksensor auf den Markt. Erst zwei Jahre später feierte dieses Sicherheitsfeature mit dem iPhone 5s seinen endgültigen Durchbruch. 2017 wurde von Vivo ein Prototyp für einen optischen Sensor im Display auf dem MWC vorgestellt. Im Frühjahr 2018 wurde die Technik erstmals in dem Vivo X 20 Plus UD verbaut.
Wer sein Smartphone mit dem Fingerabdruck entsperren möchte, muss die Fingerkuppe kurz auf den Scanner halten. Das liegt daran, dass zum Abgleich nur ein Teilabdruck benötigt wird. Das Gerät sucht nach
einzigartigen Merkmalen wie Verzweigungen, Enden, Spiralen und Unterbrechungen der Papillarleisten. Für einen erfolgreichen Abgleich werden in etwa 40 solcher speziellen Merkmale benötigt. Neben dem Sensor benötigt das Smartphone eine spezielle Software und integrierte Schaltkreise zur Auswertung des Fingerabdrucks.
Zum Scannen des Fingerabdrucks werden verschiedene Arten von Sensoren eingesetzt: Bei optischen Sensoren wird der Finger auf eine Glasplatte gelegt. Dabei kommen die Papillarleisten des Fingerabdrucks in Kontakt mit dem Display. Eine Lichtquelle beleuchtet den Finger und die Reflexion wird von dem Sensor erfasst und mit dem gespeicherten Fingerabdruck verglichen.
Der Ultraschall-Sensor wiederum sendet Ultraschallwellen aus, die von der Haut absorbiert oder zurückgeworfen werden. Mithilfe der Schallwellen, die reflektiert werden, wird ein dreidimensionales Muster des Fingerabdrucks angefertigt, welches das Smartphone mit dem vorab hinterlegten Fingerabdruck vergleicht.
Grundsätzlich gilt die Entsperrung per Fingerabdruck als sichere Methode. Es gibt jedoch Unterschiede zwischen den verwendeten Sensoren. Der optische Fingerabdruckscanner ist einfacher konstruiert und somit kostengünstiger herzustellen, dafür lässt sich dieses System auch leichter überlisten. Bei den ersten Smartphones reichte bereits ein Abbild des Fingerabdrucks, um das Gerät zu entsperren. Sie wurden jedoch permanent weiterentwickelt und sind dadurch wesentlich weniger fehleranfällig geworden. Da bei Ultraschallsensoren ein dreidimensionales Abbild des Fingerabdrucks genutzt wird, werden sie im Vergleich zu ihren optischen Pendants als sicherer eingestuft.