Spotify – das Unternehmen bietet einen Musikstreamingdienst an – hat seine Produktpalette soeben um eine sehr nützliche neue Funktion erweitert. Diese bietet “vorkonfigurierte” Playlists an, die sich an Stimmung oder Laune des Benutzers anpassen.
An sich ist dies kein wirklich neues Konzept. Pandora bot eine ähnliche Dienstleistung schon vor vielen Jahren an. Die Neuerung besteht darin, wie die Playlists entstehen. Bisher war es üblich, dass der Nutzer ein oder mehrere Lieblingslieder angab.
Diese dienten sodann als Basis für die Generierung der Musikauswahl. Besonders beliebte (oder besonders unbeliebte) Lieder durften die Nutzer zudem mit Plus oder Minus bewerten, was dem im Hintergrund arbeitenden neuronalen Netzwerk zusätzliche Informationen zukommen liess. Obwohl dieses Verfahren auf den ersten Blick nicht sehr vertrauenserweckend klingt, funktioniert es in der Praxis sehr gut. Der Autor dieser Zeilen war ein Pandora-Nutzer der ersten Stunde – im Laufe der Jahre fand er tausende von neuen Lieblingsliedern, von denen er sonst nie gehört hätte.
Das neue System unterscheidet sich insofern, als es dem User diese Entscheidungshoheit “wegnimmt” – die Playlists werden von “Experten” des Unternehmens zusammengestellt. Es wäre durchaus denkbar, dass Labels und Bands diese Funktion in Zukunft als Werbemedium benutzen: ein kleiner Obolus an Spotify genügt, um dem hauseigenen Musikstück jede Menge Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen.
Ironischerweise wäre das – bei schonender Anwendung – für den Endkunden nicht merkbar. Wenn die Lieder nur in thematisch passenden Playlisten erscheinen, ist das geradezu perfektes Product Placement – agressivere Bewerbung wäre in Anbetracht der zahlenden Kundschaft kontraproduktiv.
Im Moment steht die neue Funktion nur für Android und iOS zur Verfügung. Allerdings plant das Unternehmen, diese im Laufe der Zeit auf “alle Clients” zu bringen – was das spezifisch bedeutet, ist den bisherigen Informationen indes nicht zu entnehmen.
Die Nutzung des mobilen Clients ist allerdings nicht kostenlos: die Verwendung der Apps für iOS und Android setzt eine Premium-Mitgliedschaft voraus. Diese kostet 9.99 Euro im Monat, der Anbieter gewährt aber eine 30-tägige kostenlose Testphase. Kostenlos lässt sich der Dienst nur am PC nutzen.
Werdet ihr diese neue Funktion verwenden? Oder seit ihr mit euren Playlists vollends versorgt? Hinterlasst uns doch ein Kommentar – wir freuen uns immer über eure Reaktionen!
Quelle: Der Standard