Google Project Loon: Internet-Ballon landet in Stromleitung

Daniel Kuhn 5. June 2014 0 Kommentar(e)

Ein Testballon des Project Loon, mit dem Google Internet in abgelegene Regionen bringen will, hat bei einer versuchten Landung nun allerdings eine Stromleidung erwischt und einen Stromausfall für mehrere Haushalte erzeugt.
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Google-Project-Loon

Vor rund einem Jahr hat Google erstmals mit dem Project Loon für Aufsehen gesorgt. Ziel des Projekts ist es, schwer erreichbare Regionen per Ballons mit einem Internetzugang zu versorgen, in denen die klassische Erschließung auf dem Landweg zu kompliziert oder zu teuer ist. Damals hat das Unternehmen in Neuseeland rund 30 Ballons in die Stratosphäre aufsteigen lassen, die dort die Erde umkreisen sollen. Dabei hat Google ein Problem im Vorfeld allerdings nicht ganz zu Ende gedacht, denn Ballons können nicht ewig in der Luft bleiben und müssen irgendwann wieder landen. Bei einer solchen Landung ist der Ballon nun allerdings in einer Stromleitung hängengeblieben.

Im US-Bundesstaat Washington wollte Google einen Loon-Testballon, der in vermutlich bei Tests in Nevada gestartet ist, wieder auf den Boden zurückholen. Zu diesem Zweck hat man auch die Flugaufsichtsbehörde FAA informiert, die daraufhin sämtliche Flüge um den betreffenden Luftraum herumgeleitet hat. Bei dem Versuch einer kontrollierten Landung ist der Ballon allerdings in einer Stromleitung hängengeblieben und hat einen Stromausfall verursacht. Zum Glück fand dies in einer abgelegenen Gegend statt, so dass nur wenige Haushalte betroffen waren.

Der Stromausfall konnte zwar auch schnell wieder behoben werden, allerdings verdeutlicht dieser Zwischenfall eines der größten Probleme des Project Loon: die Kontrollierbarkeit. Vielleicht hätte Google die Ballons mit derselben Technik ausstatten sollen, wie die selbstfahrenden Autos, denn diese können bisher in der Unfallstatistik eine weiße Weste vorweisen. Doch selbst mit dieser Technologie an Bord wären die Ballons schlicht und einfach zu schwer zu kontrollieren und lenken – nur einer der Gründe, warum sich Heißluftballons nicht als Massenfluggefährt durchsetzen konnten. Aber auch dieses Problem ist Google bewusst und hat zu der Übernahme von Titan Aerospace geführt. Die von dem Unternehmen entwickelten Spezialdrohnen sollen die Ballons des Project Loon auf lange Sicht ersetzen, da sie sich deutlich besser steuern lassen.

Quelle: Yakima Herald (via PhoneArena)

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