Um das Ziel zu erreichen, Internet auch in schwer erreichbaren Gegenden anzubieten, nimmt Google das Weltall ins Visier und plant, für über eine Milliarde US-Dollar 180 Satelliten in die Erdumlaufbahn zu schießen.
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Google forscht derzeit nach Möglichkeiten, auch sehr abgelegene und schwer erreichbare Regionen mit einer Internetverbindung zu versorgen, in denen die klassische Erschließung über Kabel zu teuer oder schwer umsetzbar ist. Zu diesem Zweck hat man bereits das Project Loon ins Leben gerufen, bei dem Ballons die Erde in der Stratosphäre umkreisen und die Datenverbindung somit überall ermöglichen. Vor einigen Wochen hat Google zusätzlich Titan Aerospace übernommen, die Spezialdrohnen herstellen, die für den gleichen Zweck eingesetzt werden sollen. Das reicht aber offenbar noch nicht, denn nun sollen auch noch Satelliten zum Einsatz kommen.
Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge, plant Google derzeit 180 Satelliten in den Orbit zu katapultieren, um die entlegenen Regionen zu erreichen. Dieses Projekt wird sich der Konzern aus Mountain View zwischen einer und drei Milliarden US-Dollar kosten lassen. Die Satelliten sind dabei recht klein und kompakt und sollen den Globus in einer deutlich geringeren Höhe als herkömmliche Satelliten umkreisen. Für die Planung des Projekts hat Google Greg Wyler angestellt, der bereits das Satelliten-Internet-Unternehmen O3b gegründet und damit einige Erfahrungen gesammelt hat.
Die Satelliten sollen die Ballons und Drohnen des Project Loon aber nicht überflüssig machen, sondern diese ergänzen, wie Tim Farrar vom Satellitenberatungsunternehmen TMF Associates gegenüber WSJ vermutet. Die Drohnen könnten die Ballons zwar ablösen – insgesamt ist Project Loon aber besser für hohe Kapazitäten in kleinen Gegenden geeignet, während die Satelliten zwar größere Gegenden mit weniger Kapazität abdecken können.
Ein Google-Sprecher hat gegenüber dem Wall Street Journal zwar erklärt, dass die Pläne, eine Internetverbindung überall auf dem Planeten bereitzustellen, altruistisch seien. Durch eine Internetverbindung werde der Zugang zu Informationen gewährleistet und somit die Lebensqualität der Menschen gesteigert. Dahinter stecken aber natürlich auch finanzielle Beweggründe, denn je mehr Menschen Online sind, desto mehr werden auch Google-Services nutzen.
Quelle WSJ (via 9to5Google)
Bildquelle: NASA (flickr)