Kaum ein Markt hat sich in den letzten 20 Jahren so stark und oft verändert wie die Musikbranche. Dank Streaming-Diensten wie Spotify und Co. wurden die Karten in jüngster Zeit schon wieder neu gemischt.
Mitte der 90er Jahre waren CDs noch das Maß der Dinge. Mit der Verbreitung des Internets kamen dann immer mehr illegale Downloads auf, die etwa zu Beginn der 00er Jahre dank Apple und iTunes mehr und mehr von einem legalen Download-Angebot abgelöst wurden. Einige Jahre später kam YouTube als erster großer Streaming-Anbieter auf den Markt, seit einigen Jahren gesellen sich Dienste wie Spotify, Deezer, Apple Music oder Google Music dazu.
Das hat das Kauf- und Konsumverhalten der Hörer mehrfach und nachhaltig verändert. Ging der Musikmarkt vor einigen Jahren noch davon aus, dass Downloads die Zukunft und Rettung der Branche seien, sind die Zahlen mittlerweile stark rückgängig – sogar mit Vinylplatten wird tatsächlich mehr Umsatz gemacht. Besonders stark am kommen sind dafür Streaming-Dienste, deren (zahlende) Nutzerzahlen stetig wachsen.
Das führt in Summe zur aktuellen Marktsituation: CDs werfen noch Gewinne ab, aber nur solange diejenigen Käufer noch leben, die mit der CD als primäres Medium für Musik aufgewachsen sind. Downloads verkaufen sich immer schlechter, sodass in diesem Medium nicht mehr wirklich eine Zukunft liegt. Einzig und allein Streaming hat Potential und wächst – allerdings wirft dieses Modell auch am wenigsten Gewinn ab.
Künstler und die Musikindustrie müssen sich also neue Mittel und Wege überlegen, wie sie weiterhin ausreichend Geld verdienen können. Zum Kauf eines physikalischen Datenträgers kann man junge Leute kaum noch verleiten. Auch Downloads wirken reichlich unattraktiv, kann man doch kostenlos oder für eine geringe monatliche Gebühr sämtliche Musik der Welt streamen. Vielleicht wartet die nächste große Revolution der Branche aber ja schon hinter der nächsten Ecke.
Quelle: The GuardianÂ