Google plant mit dem Projekt Hera Android, Chrome sowie Web-Apps deutlich stärker miteinander zu verzahnen. Aus einem Bericht von Android Police geht hervor, dass dies bereits mit der nächsten großen Android-Version geschehen soll.
Ein hartnäckiges Gerücht ist, dass Android und Chrome-OS eines Tages zu einem Betriebssystem verschmelzen werden. Die Tatsache, dass der Nachfolger von Andy Rubin, Sundar Pichai, nicht nur die Android-, sondern auch die Chrome-Abteilung bei Google leitet, heizte dieses Gerücht nur noch stärker an, obwohl Google dies stets vehement dementiert hat. Nun haben die Kollegen von Android Police ein neues Projekt namens Hera zu Tage gefördert, dass die Pläne von Google deutlich konkretisiert. Kurz gesagt, die beiden Betriebssysteme (und darüber hinaus viele Web-Dienste) sollen viel stärker miteinander verbunden werden, ohne dabei jedoch zu verschmelzen.
Einer der neuen Hauptbestandteile von Project Hera unter Android wird ein spezieller Chromium-Build sein, mit dessen Hilfe Apps von Google, aber auch Drittanbietern, Tasks über das Web ausführen können. Dabei wird das Multitasking, wie wir es von Android kennen komplett überarbeitet. Es wird nicht mehr für jede App ein eigener Task angelegt, sondern eine HTML5-basierte Chromium-Instanz. Dadurch können Nutzer Aktionen ausführen, ohne die jeweilige App dafür öffnen zu müssen.
Dies klingt auf Anhieb vielleicht komplizierter, als es letztendlich ist. Nehmen wir an, der Nutzer will sich in einer Android-App mit einem neuen Nutzerkonto anmelden – um an die Bestätigungs-Mail zu gelangen, muss nun aber nicht mehr eigenhändig in die E-Mail-App und wieder zurück gewechselt werden, da nun ein extra Button eingeblendet werden kann, über den sich der Bestätigungs-Link anklicken lässt.
Ein weiteres Beispiel: Man sucht auf dem Laptop über Google Maps nach einer Adresse. Unterwegs vergisst man allerdings die Hausnummer, oder den genauen Weg dorthin. Project Hera hat nach der Suche auf dem Desktop eine Instanz erstellt, die auch unter Android im Task-Switcher erscheint – so kann der Nutzer genau dort mobil weiter machen, wo er unter Chrome aufgehört hat.
Bei den Informationen zu dem Projekt handelt es sich bisher um durch Google nicht bestätigte Gerüchte. Die Kollegen von Android Police sind allerdings dafür bekannt, Gerüchte erst zu veröffentlichen, nachdem sie durch mehrere Quellen bestätigt sind. Aus diesem Grund schenken wir der Meldung durchaus Glauben, weisen allerdings ausdrücklich darauf hin, dass die beschriebenen Funktionen sich bis zum Ende noch ändern können, oder Google sich gar doch komplett gegen sie entscheiden kann. Es bleiben halt trotz allem Gerüchte.
Gehen wir aber davon aus, dass Project Hera tatsächlich in die nächste große Android-Version Einzug halten wird, bedeutet dies nicht nur optisch eine gewaltige Veränderung. Die verschiedenen Google-Dienste werden nicht nur ein einheitliches Design erhalten, sondern auch bei den Inhalten viel stärker vereinheitlicht. Was haltet ihr von dem Projekt? Freut ihr euch schon drauf, oder haltet ihr es für unnötig?
Quelle: Android Police
