Forscher haben eine beunruhigende Entdeckung gemacht: Bei Menschen, die in Dunkeln über einen längeren Zeitraum auf ihr Handy starrten, wurde eine flüchtige Blindheit festgestellt.
Bemerkt hatte man diese Art der Blindheit, die die Forscher „Transient Smartphone Blindness“ nennen, weil zwei Patienten mit annähernd denselben Symptomen untersucht wurden. Sie klagten darüber, dass Sie für kurze Zeit auf einem Auge blind wären und dass dieses Phänomen immer häufiger auftrete. Daraufhin wurden sie untersucht und man stellte fest, dass keine Beeinträchtigung der Sehkraft vorlag.
Was war passiert?
Die eine Patientin hatte die Angewohnheit, im Bett liegend mit einem Auge im Dunkeln auf das Smartphone zu starren. Das andere Auge war durch das Kopfkissen verdeckt. Ein weiterer Patient hatte ähnliche Probleme.
Omar Mahroo, Augenarzt am Moorfields Eye Hospital in London und Autor im „New England Journal of Medicine“ konnte die vorübergehende Blindheit nun auf diese nächtliche Tätigkeit zurückführen.
Bestätigt im Selbstversuch
Er machte sogar einen Selbstversuch und starrte ebenfalls in einem abgedunkelten Raum 20 Minuten lang auf das Display seines Smartphones, bevor er es ausschaltete. Und siehe da, er sah nichts – also siehe da nichts.
Der Augenarzt meinte, dass das Gefühl unangenehm war und sehr alarmierend gewesen wäre, hätte er nicht gewusst, wovon diese temporäre Blindheit kommt.
„Die Netzhaut ist wie ein Mini-Gehirn in unserem Auge, und wir versuchen immer noch zu verstehen, was dort genau vor sich geht“, sagt Mahroo, der die Zellkommunikation studiert, die ständig zwischen der Netzhaut und Gehirn vonstattengeht.
Somit sollten alle Anwender, die gerne nächtens auf ihr Handy gucken, gewarnt sein. Man wird zwar dadurch nicht physisch blind, aber die „Transient Smartphone Blindness“ ist ein Phänomen, das existiert und solange sie nicht im Detail erforscht ist, sollte man im Dunkeln das Handy lieber nicht zur Hand nehmen. Und schon gar nicht, mit nur einem Auge draufgucken…
Quelle: NPR.com