In wenigen Stunden beginnt in Mountain View, Kalifornien, die jährliche Google-Entwicklerkonferenz. Zu dieser Keynote, die kurz “I/O” genannt wird, lädt Google jährlich Entwickler und Partner aus aller Welt. Technik-Fans rund um den Globus blicken gespannt in die USA und erwarten eine Fülle an Neuigkeiten.
Android P
In erster Linie wird der Fokus auf das neue Android-Betriebssystem, welches den bisherigen Arbeitstitel “Android P” trägt, gelegt werden. Google benennt die Versionen traditionell alphabetisch nach unterschiedlichen Süßigkeiten. Daher ist nach “Oreo” im vergangenen Jahr nun eine süße Leckerei mit dem Buchstaben “P” dran.
“Android P” soll etwa eine Aussparung für Sensor-Unterstützung am oberen Bildschirmrand erhalten, ähnlich wie bei Apple’s iPhone X. Bisher haben Telefone mit einer “Notch” den Nachteil, dass viele Apps nicht an die schwarze Einkerbung angepasst wurden und daher Text- und Bildinformationen von eben jenem Balken verschluckt werden. Weiters unterzieht Google in seiner neuesten Android-Version dem allgemeinen Erscheinungsbild mit vielen abgerundeten Elementen eine Frischzellenkur und auch die Benachrichtigungen werden optimiert. Künftig soll es möglich sein, innerhalb von Push-Benachrichtigungen ganze Konversationen einzusehen, um sich einen Wechsel in die entsprechende App zu ersparen.
Android Things
Google hat “Android Things” bereits eineinhalb Jahre in der Pipeline, doch nun verlassen die Kalifornier mit ihrem Betriebssystem für das “Internet der Dinge” die Betaphase. Unter anderem sollen Smart Speaker und Smart Displays mit der offenen Plattform betrieben werden.
Weitere Neuerungen
Nachdem auf dem Sektor der Sprachassistenten bisher hauptsächlich Amazon und Apple dominieren, unternimmt Google einen erneuten Versuch, seinen “Google Assistant” in diesem Segment stärker zu positionieren. Schließlich will man das Feld Alexa und Siri nicht kampflos überlassen.
Immer öfter ist zu lesen, dass Google auch Ãœberlegungen anstellt, ein Pendant zu Apples “iMessage”-Dienst zu schaffen. Nachrichten können mit dieser Messaging-App nur an Personen gesendet werden, die ein Apple-Gerät verwenden. Ob tatsächlich ein eigener, Android-only-Nachrichtendienst geplant ist, oder Google mit “Chat” auf den SMS-Nachfolgestandard setzen wird, bleibt abzuwarten.
Abwarten darf Google hingegen keinesfalls beim Thema virtuelle Realität. Nachdem Facebook seine “Oculus Go” zum Kampfpreis von 219 Euro auf den Markt warf, ist der kalifornische IT-Riese fast schon zum Handeln gezwungen. Während der Nutzer bei Google’s Daydream zwingend ein Smartphone benötigt, welches in die VR-Brille gesteckt wird, hat Facebook’s “Oculus Go” einen Bildschirm bereits integriert.
Man darf auch gespannt sein, inwiefern Google in Sachen Pixel-Smartphones oder der Chromebooks aktiv werden wird. Ebenso stellt man sich die Frage, nach Updates zur Smartwatch-Plattform “wearOS”.