Seit einem Jahr untersuchen die Brüsseler Kartellwächter nun schon, ob Google mit dem Betriebssystem Android die Entwicklung und Verbreitung konkurrierender Dienste behindert. Nun geht es in eine neue Runde.
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Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager sagte auf einer Regulierungskonferenz am Montag, die Kartellwächter schauten sich nun die Vereinbarungen des US-Konzerns mit den Geräteherstellern und Mobilfunkanbietern genauer an. Die Sorge sei, dass Google neuen Apps den Hauptzugang zum Kunden abgeschnitten haben könnte, indem das Unternehmen auf den Geräten die Vorabinstallation einer Reihe eigener Anwendungen vorschreibe.
Google sagte dazu gegenüber dem Wallstreet Journal, die Gerätehersteller könnten Android mit oder ohne Google-Anwendungen nutzen. Ein Unternehmenssprecher meinte, die Kunden hätten das letzte Wort dazu, welche Apps sie nutzen wollten.
Die Behörde verdächtigt den Konzern außerdem, mit seiner Suchmaschine eigene Angebote zu bevorzugen. Vestager zufolge wird derzeit Googles Antwort auf die Beschwerdepunkte ausgewertet. Dies könne einige Zeit dauern. Die Google-Mutter Alphabet weist die Vorwürfe zurück.
In beiden Fällen ist eine Strafe von bis zu 7,4 Mrd. Dollar (6,56 Mrd. Euro) möglich, zehn Prozent des Umsatzes im vergangenen Jahr. Die Untersuchung zu Android könnte allerdings die größte Bedrohung für Google sein, denn das Betriebssystem ist das Herzstück des Geschäftes mit mobilen Geräten. Natürlich wird nur dann Geld verdient, wenn der Nutzer auch die hauseigenen, werbefinanzieren Apps verwendet, die irgendwie immer schon da sind.
Quellen: Reuters, Wall Street Journal