Zahlreiche Smart TVs laufen mittlerweile auf Basis  von Android TV – auch Philips hat seine Produktlinie vor einiger Zeit auf das TV-Betriebssystem von Google umgestellt.
55Zoll sind dieser Tage eine beliebte Dimension bei der Anschaffung von Fernsehern – die umgerechnet 139 cm Bildschirmdiagonale sind für viele Wohnzimmer mehr als groß genug und dennoch nicht unerschwinglich teuer. Die 6000er- bzw. 6500er-Serie von Philips spielt hier (in puncto Qualität, aber natürlich auch preislich) in der Oberliga. Die Auflösung liegt bei 4K (3840 x 2160 Bildpunkte).
Schon seit Jahren zeichnen sich Philips-Fernseher durch die „Ambilight“-Funktion aus: LED-Leisten auf der Rückseite des Flachbildschirms werfen ein Umgebungslicht auf die Wand, das sich laufend dem aktuellen Bildschirminhalt anpasst. Das steigert die wahrgenommene Größe des Bildes. Die LEDs sitzen seitlich, beim Top-Modell der Linie (55PUS6581) auch an der Oberkante des Bildschirms. Nur beim günstigsten Modell (55PUK6400) fehlt die Funktion, die sich bei den höheren Modellen über das Einstellungsmenü deaktivieren lässt – jedermanns Sache ist das Lichtspiel schließlich nicht.
Android TV inside
Vor etwa zwei Jahren begann Philips, seine neuen Smart TVs auf Googles dafür geschaffene Softwareplattform Android TV umzustellen. Im aktuellen Produktportfolio ist Android TV durchgängig vertreten. Apps für den Fernseher werden daher über Googles Play Store installiert – ganz, wie Android-Nutzer das vom Handy kennen. Es laufen allerdings nicht alle Android-Apps auf dem Fernseher, sondern nur solche, die speziell auf die Gegebenheiten am großen Schirm angepasst sind. Die Auswahl ist dennoch sehr groß – es finden sich die Mediatheken-Apps von lokalen und internationalen Fernsehsendern.
Als besonders nützlich erweist sich die auf der Rückseite der Fernbedienung verbaute Tastatur – wer jemals schon ein langes Passwort für WLAN oder einen App-Login per Bildschirmtastatur eingeben musste (wie das bei vielen Smart TVs und Set-Top-Boxen nötig ist), ist für die kleinen Gummitasten sehr dankbar. Alternativ kann man zur Texteingabe und Steuerung des Geräts aber auch Philips‘ „MyRemote“-App für Smartphone oder Tablet verwenden.
Smartphone-Integration
Die Android TV-Softwarebasis der Philips-Fernseher hat einen weiteren Vorteil: Inhalte vom Android-Smartphone (und, mit Einschränkung, auch von iPhones und Windows Phones) lassen sich mit „Google Cast“ recht bequem auf den Schirm bringen. Der Fernseher verhält sich dabei wie ein „Chromecast“ – Googles Streaming-Stick. Um Fotos vom Smartphone, Videos aus der Youtube-App oder ähnliches zu starten, reicht daher ein Tipp auf den entsprechenden Button am Smartphone-Display. Oft geht das schneller, als den Weg über die Bedienoberfläche des Fernsehers zu nehmen.
Neben Streaming-Apps und Smartphone-Inhalten stellen die Philips-TVs natürlich auch Bild und Ton aus herkömmlichen Quellen wie Kabel, Satellit und terrestrischem Funk dar. Der Tuner ist auch für die Umstellung auf DVB-T2 gerüstet. Über USB-Anschlüsse auf der Rückseite lassen sich auch USB-Sticks und externe Festplatten einbinden, um gespeicherte Video- oder Fotodateien anzusehen. „Per USB-Aufnahme“ lassen sich Sendungen dort auch ablegen. USB-Sticks müssen für die Nutzung am Philips-Gerät allerdings im FAT32- oder NTFS-Dateisystem formatiert sein. Das bei Mac-Nutzern zum Dateitausch beliebte ExFat-System wird nicht unterstützt.
Wie sich das für ein richtiges Android-Gerät gehört, erlauben die Modelle Philips 6000er-Serie auch Bluetooth-Verbindungen, zum Beispiel für Kopfhörer: Sehr praktisch, wenn man seine Mitbewohner nicht stören möchte. Im Test kam es dabei mit verschiedenen Modellen allerdings zu Aussetzern und gestörter Bild-Ton-Synchronisation. Man sollte Philips‘ Rat befolgen und nur Zubehör einsetzen, das das Bluetooth-Profil aptX Low Latency beherrscht, mit dem sich diese Schwierigkeiten vermeiden lassen.
Philips 55PUS6581
Die 4K Ultra-HD-Bildqualität gepaart mit Android TV bietet eine Welt voller Unterhaltung.
Preis: EUR 1.199,00 / Betriebssystem: Android 5.1 / Aktualisierungsrate: 60 Hz / Tuner: max. DVB-T2, DVB-C, DVB-S2, CI+ / Extras: Ambilight, Fernbedienung mit Tastatur / hier erhältlich
androidtv
Googles Smartphone-Betriebssystem Android läuft nicht nur auf Handys und Tablets, sondern auch auf „Wearables“ wie Smartwatches und – wie hier bei Philips – auch auf Smart TVs. Die Software wird für jede Plattform speziell angepasst – gemeinsam ist nur der innerste Kern und manche der verfügbaren Dienste wie Play Store oder Googles Technik zur Bild- und Tonübertragung per WLAN („Google Cast“). Wer einen bestehenden Fernseher mit Android TV-Funktionen nachrüsten will, ist auf „Set-Top-Boxen“ angewiesen, die an den HDMI-Anschluss gesteckt werden. Das „Shield Android TV“ von NVIDIA ist eine der beliebtesten davon.