Früher oder später gelangen wir alle in eine Situation, in der uns ein Scanner nutzen würde. Kaum ein Antrag bei Ämtern oder sonstigen Institutionen ist heute noch ohne das Scannen von Dokumenten möglich. Dabei treten diese Gelegenheiten für uns meist nicht so häufig auf, dass wir dafür unbedingt in ein Scan-Gerät investieren müssten. Für diesen Zweck gibt es praktische Innovationen für das Smartphone. Scanner Apps sollen es uns erlauben, Dokumente, QR- und Barcodes sowie Fotos auszulesen oder mit vergleichbarer Qualität zu Scannern zu archivieren. Funktioniert das wirklich?
Wer glaubt, das Scannen über das Smartphone sei nicht mehr, als ein Foto zu machen, irrt sich. Tatsächlich bieten die Apps einen Funktionsumfang, der eher mit dem der traditionellen Scanner übereinstimmt. Sie nutzen zwar die Fotofunktion über die Kamera des Handys, aber bereiten die so aufgenommenen „Fotos“ im Anschluss auf.
Scanner-Apps für iOS und Android greifen auf die Kamera des Handys zu und nehmen so das zu scannende Dokument auf. Dabei wird dieses automatisch geschärft, die Farben werden angepasst und die Kontraste so verändert, dass Texte gut lesbar sind. Viele erlauben es, diese automatische Anpassung auch manuell einzustellen. Gute Scann Apps nehmen den Text dabei so detailliert auf, dass er danach durch PDF-Reader als digitaler Text erkannt, markiert und kopiert werden kann.
Soweit stimmen die Funktionen der Apps mit denen eines Druckers überein. Zusätzlich zu diesen schaffen es viele Scan Apps auch, automatisch Bildausschnitte zu erkennen und überflüssige Bereiche aus dem Foto zu entfernen. Der erkannte Text und das dazugehörige Dokument werden automatisch begradigt und an das gewünschte Format, beispielsweise A4, angepasst. Störende Elemente wie Reflexionen können erkannt und entfernt werden.
Die so entstehenden Dokumente werden auf dem Smartphone gespeichert oder in einer Cloud abgelegt. Für Elemente wie die automatische Texterkennung müssen die Apps im Vergleich zu Scannern immer mit dem Internet verbunden sein. Dafür erhalten sie im Gegenzug zu den traditionellen Geräten auch Zusatzfunktionen wie das Auslesen von QR- oder Barcodes.
Im Grunde sind die Möglichkeiten nicht eingeschränkt. Alles, was fotografiert werden kann, kann auch gescannt werden. Wie gut das Ergebnis ist, entscheidet sich je nach Motiv. Tatsächlich gedacht sind die Apps aber für drei Dinge: das Scannen von Codes, Dokumenten oder Fotos.
Handys mit Barcode-Scanner können wir nutzen, um Barcodes oder QR-Codes auszulesen. Diese werden durch die App automatisch erkannt, wonach sie uns anzeigt, welche Informationen in dem Code gespeichert sind, oder zu welcher Webseite der Code uns weiterleiten möchte.
Durch die Texterkennung eigen sich die Apps hervorragend, um damit Dokumente einzuscannen und ihren Inhalt zu digitalisieren. Die so entstehenden Scans können je nach Vorliebe in verschiedenen Dateiformaten gespeichert werden. In JPEG-Form sind sie als Bild wenig flexibel. Die PDF-Scans lassen sich dafür häufig nutzen, um den darin enthaltenen Text zu kopieren und zu bearbeiten.
Mit einer Scan App können wir Fotos digitalisieren. Dabei machen wir nicht nur ein simples Foto. Die App sorgt dafür, dass das Bild scharf ist und Fehler wie Reflexionen, unschöne Farben, mangelnde Helligkeit und Kontraste sowie schiefe Perspektiven korrigiert werden.
Keine Frage, an hochauflösende Scans bis zu 600 dpi kommen die Handy Apps nicht heran. Normalverbraucher brauchen diese aber selten. Dort kommt der große Vorteil der Smartphone-Variante ins Spiel. Durch sie haben wir den Scanner jederzeit zur Hand und können auch unterwegs problemlos Dokumente und Co. digitalisieren. Die dabei getätigten Korrekturen und Features wie die Texterkennung ergeben ein Resultat, das für den alltäglichen Gebrauch durchaus angebracht ist.