Der Anatomie-Atlas für Medizinstudenten, Ärzte und alle anderen Interessierten als mobile Anwendung. Mit allen Vorteilen der Touch-Bedienung und ständiger Verfügbarkeit (kostenlos, ohne in-App-Käufe).
Eines vorweg, der mobile Anatomie-Atlas hat nur einen Nachteil und der ist nicht unbedingt gravierend: Er liegt nicht in deutscher Sprache vor, sondern nur auf Englisch und Spanisch. Die Entwickler scheuen den Aufwand des Übersetzens, weil immerhin 20.000 medizinische Begriffe übersetzt werden müssten. Diese große Anzahl lässt bereits erahnen, um welch monumentales Werk es sich hierbei handelt. 3D-Modelle von 6.000 anatomischen Strukturen sind nicht gerade wenig. Skelett, Muskeln, Arterien, Nerven, Herz-Kreislauf-System uvm. wird hier geboten. Und das Beste: Du kannst dir alles wie in einem Puzzle zusammenstellen. Du beginnst mit der Wirbelsäule, setzte den Schädel drauf, fügst die Extremitäten ein und dann noch die Muskeln, das Herz, die Lunge, etc. – schon hast du einen kompletten Organismus aufgebaut.
Und du kannst sogar das virtuelle Seziermesser zur Hand nehmen und Schnitte durch den Körper in jeder beliebigen Lage durchführen. Mit Hilfe virtueller Schaltflächen setzt du einen Körperteil Schicht um Schicht zusammen.
Dass sich alle Strukturen animieren und in jeder Richtung drehen und schwenken lassen ist ein weiterer Aspekt, der Details zutage bringt. Auch das Zoomen mit der Zweifingertechnik ist problemlos möglich.
Wer wissen möchte, welche Körperteile er gerade besichtigt, blendet Labels ein – mit dem bereits erwähnten Nachteil, dass diese im Moment nur in englischer und spanischer Sprache zur Verfügung stehen. Aber von angehenden Ärzten darf man ohnehin erwarten, dass sie der englischen Sprache mächtig sind.
Und noch ist das Leistungsspektrum nicht abgedeckt: Transparenzen lassen jede Struktur des Körpers sichtbar werden und hunderte von Quizfragen über alle möglichen anatomischen Strukturen vertiefen das Wissen auf spielerische Weise.
Dass der Umfang beträchtlich ist, wurde bereits erwähnt. Insofern musst du schon ein wenig Geduld bei den Ladevorgängen auf- und ein halbwegs flottes Smartphone mitbringen. Andernfalls wirst du an der Anwendung wenig Freude haben. Auch das Vorhandensein einer schnellen WiFi-Verbindung ist beinahe Pflicht.
Und solltest du die App trotzdem nicht zum Laufen bringen, so ist dies zwar unangenehm, aber verschmerzbar, weil es immerhin auch eine ebenso gut funktionierende Web-Applikation gibt. Dabei bist du natürlich an einen Windows- oder Mac-Rechner gebunden. Die ideale Plattform für diese App ist zweifelsohne ein Tablet mit Android als Betriebssystem und einem ausreichend großen Display. Damit wird das Erforschen des menschlichen Körpers zum wahren Vergnügen. Dass ab und an eine Spendenaufruf erfolgt, lässt sich verschmerzen und ist angesichts der Professionalität sogar vollkommen gerechtfertigt.
Die App hat als Kernzielgruppe eindeutig die Medizinstudenten und ausgebildeten Ärzte im Visier. Aber auch jeder andere Anwender, der sich ansatzweise für Anatomie interessiert, wird fasziniert sein von der gelungen technischen Umsetzung und dem enormen Umfang der App. Wenn sich die Entwickler auch noch aufraffen könnten, die App für Deutschland zu lokalisieren, wäre das Wunderwerk perfekt.
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