Mit Sketcher 3D kannst du ab sofort auch ohne teure Desktop-Software 3D-Modellieren, und zwar auf dem Smartphone. (kostenlos)
3D-Modellierung klingt spannend und jeder kann sich den PC als Zuhause für derlei komplexe Software gut vorstellen. Doch 3D-Modelle auf dem Smartphone? Das geht gar nicht. Möchte man meinen und dennoch überzeugt uns der Hersteller Doktor3D mit der App Sketcher 3D vom Gegenteil.
Selbstverständlich erzeugt man am Handy keine komplexen 3D-Objekte wie etwa mit 3D-Grafiksoftware wie 3ds Max, AutoCAD, Poser, Blender, SketchUp und Co, aber einfache 3D-Szenen mit Objekten wie Quader, Pyramide, Zylinder, Kegel und Kugel sind allemal möglich.
Nach erfolgter Installation empfiehlt sich zunächst das Begutachten der Video-Tutorials, die in 15 Schritten die grundlegende Bedienung zeigen. Auf ein zweidimensionales Drahtgittermodell werden Objekte platziert, indem man für einige Sekunden auf ein Feld drückt und anschließend aus den gegebenen Objekten auswählt. An Bearbeitungsoptionen stehen Drehen, Verschieben, Duplizieren, Einfärben, Gruppieren, Skalieren und das Sperren eines Objekts zur Verfügung. Zu diesen Optionen gelangt man durch einen einfach Fingertipp auf ein Objekt. Sind die Optionen wie Farbgebung und Duplizieren noch selbsterklärend und ohne Anleitung nachvollziehbar, sollte man sich für das Drehen und Skalieren die entsprechenden Videos zu Gemüte führen. Hier wird nämlich das Gyroskop des Smartphones zu Hilfe genommen, um die Größe in einer wählbaren Achse, als auch die Drehung um eine zuvor festgelegte Achse durchzuführen.
Interessant und wichtig ist noch die Möglichkeit Objekte im Raum frei zu bewegen. Vertikale Bewegungen erzielt man durch längeres Antippen eines Objekts. Dadurch wird das vertikale Verschieben aktiviert und man muss nur noch das Objekt nach oben bzw. unten ziehen. Tippt man erneut längere Zeit auf das Objekt wird das vertikale Verschieben wieder gesperrt und es sind nur noch horizontale Bewegungen möglich. Um einen Baum zu erstellen, wählt man also einen Zylinder, macht diesen etwas schmäler und füllt ihn mit brauner Farbe. Daneben erzeugt man neben dem Zylinder eine grüne Kugel, die man schließlich über die Länge des Baumstammes hinaus nach oben verschiebt. Danach verschiebt man die Kugel so, dass sie über dem Zylinder zu liegen kommt. Zu diesem Zweck wechselt man die Kamerasicht auf die Vogelperspektive. Schlussendlich deaktiviert man für die Kugel noch die Gravitation, was zur Folge hat, dass sie auf die Zylinder fällt und dort liegenbleibt.
Sie sehen schon, im Prinzip sind auf diese Weise ganz rasch auch etwas komplexere Objekte und 3D-Landschaften erstellt, die Bedienung bleibt dennoch für längere Zeit gewöhnungsbedürftig. Und selbstverständlich sind auch der Komplexität der Objekte Grenzen gesetzt. So bleibt es dabei, einfache Szenen zu erzeugen, die man anschließend abspeichern und nur in wenigen anderen Programmen weiterverwenden kann. Dazu gehören Sketchup, Autodesk Maya, IMSI TurboCAD Deluxe und AutoCAD. Auch das Importieren aus diesen Anwendungen ist möglich. Was man mit Sketcher 3D alles machen kann, kann man erahnen, wenn man den Load-Button tippt und das beispielhafte 3D-Schloss öffnet.
Das ideale Zuhause ist ein Smartphone für diese Softwaregattung nicht gerade. Nicht einmal ein Tablet ist als Plattform dringend zu empfehlen, einen Versuch ist es aber allemal wert. Die Touch-Bedienung ist eben gewöhnungsbedürftig, aber in manchen Fällen auch effizient. Wunder darf man sich eben nicht erwarten. Etwas Geduld vorausgesetzt, kann man zumindest Spielzeugwelten aus 3D-Standardformen erzeugen. Schließlich ist die App ja noch im Betastadium und kostenfrei zu beziehen.
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Das Hauptmenü der App
Die App hält zahlreiche lehrreiche Videos bereit, die die Einarbeitung in die Software erleichtern
Die App hält zahlreiche lehrreiche Videos bereit, die die Einarbeitung in die Software erleichtern
