Die Talking Friends haben wieder einmal zugeschlagen. Mit Pierre, dem Papagei, bringen sie einen Seelenverwandten zu Tom und Ben auf die Telefondisplays. (€ 0,79)
Denn so wie Tom und Ben spricht Pierre mit uns, er wiederholt aber nicht nur das Vorgesprochene, er vermischt Wörter aus früheren Sätzen mit aktuellen, was mitunter urkomisch werden kann.
Pierre, der lebhafte Papagei, ist in der Küche von Tom zuhause. Er liebt es Krach zu machen und mitunter auch Unsinn. So kann man ihn etwa dazu veranlassen, Geschirr und anderes Zeug aus der Spüle zu holen und recht geräuschvoll auf den Boden zu werfen. Und natürlich kann man ihm einen Fingerhieb auf dem Bauch oder auf den Kopf zuteil werden lassen und zusehen, wie er dabei reagiert. Man darf ihn auch streicheln oder Tomaten nach ihm werfen oder ihm auf die Zehen bzw. auf die Krallen steigen, was bei entsprechender Choreographie (sprich raschen Wechsel zwischen linkem und rechtem Fuß) in eine Art Cowboytanz ausarten kann: zweimal links, dreimal rechts, einmal links, usf.
Übrigens weicht Pierre den Tomaten geschickt aus, erst in der 0,79 Euro teuren Vollversion kann man ihn auch treffen. Außerdem wirft Pierre dann mit noch mehr Sachen um sich und versprüht Wasser in Toms Küche. Und natürlich bleibt man von lästigen Werbeeinblendungen verschont. Das alles ist die Vollversion aber nicht zwingend wert, das einzige was Spaß macht, sind die verdrehten Sätze, wobei auch hier der Kreativität enge Grenzen gesetzt sind. Die Behauptung „Das ist langweilig!“ gibt der Vogel etwa mit „Das ist lang, das ist lang, das ist langweilig“ zurück. Nach jeweils 30 Sekunden tönt dann nur noch „weilig“ aus dem Lautsprecher des Telefons. Man muss also schon etwas gesprächiger sein. Dann nämlich mischt Pierre schon mal ein Wort aus einem früheren Satz dazu. Sofort erscheint der rechthaberische Tom auf der Bildfläche und korrigiert das arme Vögelchen. Je länger man spricht, umso mehr bringt Pierre also alles durcheinander, was den Spaßfaktor mit der Zeit erhöht.
Und wer seine lieben Freunde im weltweiten Netz an den dummen Sprüchen des Papageis teilhaben lassen möchte, weil er etwa der Meinung ist, dass die gerade überhaupt nichts Vernünftiges zu tun haben, dann kann er auch Videos von Pierre aufnehmen und sie auf YouTube oder Facebook hochladen oder sie per E-Mail bzw. MMS versenden. Bis man Pierre bei seinen Künsten zuschauen kann, bedarf es mitunter einiger Versuche. Schließlich muss man bis zu 26 MB weitere Dateien herunterladen, um die bestmögliche Grafikqualität für sein Gerät zu erhalten – was bei unserem Test wegen schwachem WLAN erst im vierten Anlauf klappte.
Wer die Talking Friends liebt, wird auch Pierre lieben. Wer damit nicht viel anfangen kann, kann sich die Installation sparen. Insofern polarisiert die App auch bei der Bewertung der User – von „genial“ bis „Mist“ ist alles dabei. Wer mal einige Minuten Pause vom Vokabelpauken oder Zahlenkolonnen abschreiben braucht, der kann sich damit eventuell ein wenig aufheitern. Und darf dabei nicht so schnell aufgeben, denn der Vogel lernt erst nach einer bestimmten Anzahl an Sätzen echt lustig zu reagieren.
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