Roaming ist teuer – in exotischeren Destinationen werden pro Megabyte schnell einige Euro fällig. Gemeshte Netzwerke versprechen an dieser Stelle Abhilfe. (kostenlos)
Die dahinterstehende Idee ist vergleichsweise simpel: wenn ein Telefon im Umkreis über eine kostenlose Internetverbindung verfügt, so kann es als lokaler Router andere Geräte mit dem Netzwerk verbinden.
Neben dem weltbekannten Router-Anbieter FON – er erlaubt Nutzern das Teilen ihres Internetzugangs gegen Geld oder gegen reziproke Roaming-Rechte – setzt auch das amerikanische Unternehmen MeshCom auf diese Technologie. Beiden Firmen geht es gut, auch das OLPC (One Laptop per Child) nutzt Network Meshes zum Abdecken der weiten Felder Afrikas.
Im Desktop-Bereich ist das Teilen der Internetverbindung kein Problem: Internetprovider bieten so gut wie immer unbegrenzte Tarife an, bei denen zusätzlicher Traffic ohne Konsequenzen bleibt. Am Handy sieht die Lage anders aus. Deshalb bietet CrowdRoaming eine Option an, die den maximalen für Fremd-User zugelassenen Datenverbrauch streng reglementiert.
CrowdRoaming kommuniziert per Bluetooth mit den in der Umgebung befindlichen Telefonen. Diese Art des Datenaustauschs ist vergleichsweise stromsparend, erreicht aber die von WiFi gebotene Geschwindigkeit bei weitem nicht. Zwecks Identifikation benennt die Software dein Handy um.
Fraglich ist die rechtliche Situation. Internetprovider profitieren zwar von einer Haftungsprivilegierung, das Risiko der Störerhaftung bleibt trotzdem bestehen. Zudem ist es immer ungesund, wegen der Dummheit eines Roaming-Partners als politischer Extremist oder Kindervergewaltiger unter Verdacht zu geraten.
Die Idee vom CrowdRoaming ist geradezu genial – wenn das Produkt ausreichend Nutzer findet, würde es die Roaming-Kosten signifikant reduzieren. Im jetzigen Zustand ist es ein interessantes Konzept, das aber aufgrund der mangelnden Reichweite wenig praktischen Nutzwert entfaltet.
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