App-Review: White Day

Das Leben ist hart aber ungerecht: Da treffen wir ein interessantes Mädchen, das dankenswerterweise sein Tagebuch vergessen hat – also die perfekte Chance für ein zweites Treffen. Zu dumm, dass uns das genau in eine Schule führt, die von bösen Geistern besessen ist. Also heißt es nun Rendezvous vertagen und schauen, wie wir da wieder rauskommen. (7,98 Euro; In-App-Käufe: erweiternd)

Geisterhatz

Die Einführungsvideos überzeugen noch nicht. Es wird eine kleine gefällige Vorgeschichte präsentiert, die ohne jegliche Dialoge daher kommt und uns mehr oder minder plausibel näherbringt, was da jetzt wohl passieren mag. Dann landen wir endlich in dieser Geisterschule und erkennen fortan, dass es gar nicht mehr so leicht ist, das Gebäude zu verlassen. Die Suche beginnt.

Zu dem zweiten Manko gehört, dass wir zunächst einmal ein wenig an die etwas eigenartige Steuerung gewöhnen müssen. Dem klassischen Point&Klick-Adventure wurde noch die Ich-Perspektive eines Ego-Shooters spendiert. Die klassische Spielsteuerung, wie wir sie bei Spielen dieser Art erwarten, gibt es nicht. Doch begeben wir uns einfach mal in die besessene Immobilie und schauen wir, wie wir die etwas ungehaltenen Verblichenen wieder ins Jenseits schicken können.

Stärken und Schwächen

Bei dem genannten Spiel handelt es sich um eine koreanische Produktion. Bereits die Klassiker des asiatischen Horrorkinos wie etwa „Ringu“ („The Ring“) offenbaren, dass dort andere Regeln gelten, als in Hollywood-Produktionen. Das lässt sich nahezu direkt auch auf dieses Spiel übertragen. Die Dramaturgie wirkt für uns Westeuropäer mitunter etwas unbeholfen, die Story kommt einigermaßen humorlos daher. Aber der Stimmungs- und Spannungsaufbau sitzt. Hinzu kommen die wirklich passenden Grafiken, die uns eine virtuelle Geisterbahnfahrt der Extraklasse bescheren. Und damit sind die oben genannten Kritikpunkte schon fast wieder vergessen. Die Einführung lassen wir einfach über uns ergehen, an die Spielsteuerung gewöhnen wir uns und die holprige Dramaturgie relativiert sich dank der äußerst spannend erzählten Geschichte rasch von selbst.

Das Spiel kommt mit englischer Sprachausgabe daher, ist aber deutsch untertitelt. Je nach Handlungsverlauf können mehrere unterschiedliche Enden entstehen. Ferner kann das Spiel in mehreren unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen gespielt werden. Wer sich dieses Adventure der Extraklasse auf sein mobiles Endgerät laden möchte, der sollte sich allerdings auf den gewaltigen Speicherhunger dieser App gefasst machen: Satte 2 GB Daten müssen nach der Installation noch geladen werden.

Fazit

Spannendes Adventure aus ungewöhnlicher Erzählperspektive mit umfangreichen Grafiken, knackigen Rätseln und vielseitigem Spielverlauf. Der hohe Kaufpreis und der Speicherhunger relativieren sich angesichts der Komplexität und der hohen Kreativleistungen der Macher.

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