Android: Eine Erfolgsgeschichte

5. July 2012 3 Kommentar(e)

Mittlerweile sind wir bei Android Version 4.1, auch bekannt als Jelly Bean, angelangt. Grund genug, einmal zurückzublicken, wie sich das mobile Betriebssystem von Google im Laufe der Zeit entwickelt hat.Begonnen hat das Ganze am 22. Oktober 2008 in den USA. Zu diesem Zeitpunkt wurde das T-Mobile G1 ins Leben gerufen. Das Handy hatte die erste Android Version mit an Bord. Allerdings war das Betriebssystem damals in puncto Umfang und Ausstattung noch weit von der jetzigen Version entfernt: So gab es beispielsweise keine On-Screen Tastatur und auch keine Multitouch-Oberfläche. Allerdings kam das Gerät schon mit Funktionen, welche heute auch noch vorzufinden sind. Beispiele dafür sind etwa das Benachrichtigungsfenster oder die Homescreen-Widgets. Auch der (damals noch) Android Market bzw. die E-Mail-Integration waren zu diesem Zeitpunkt bereits vorhanden.

Mit dem T-Mobile G1 wurde Android ins Leben gerufen.

Aufschwung mit Android 1.1

Im Februar 2009 kam dann das erste Upgrade für die Android Plattform. Die Besonderheit war, dass das Update Over the Air kam. Diese Art von Update, welche für uns heute selbstverständlich ist, wurde bis zu diesem Zeitpunkt von keinem anderen mobilen Betriebssystem durchgeführt. Anschließend kam dann das Update Cupcake mit der Versionsnummer 1.5. Cupcake war vermutlich eines der größten und wichtigsten Updates mit den wichtigsten Features, die Android eigentlich ausmachen. Im April 2009 kam dann damit das beliebte On-Screen Keyboard – heute ist ein Verzicht auf die virtuelle Tastatur unvorstellbar. Die wichtigste Neuerung mit Cupcake nach dem On-Screen-Keyboard waren mit Sicherheit die Widgets. Diese gab es zwar schon vorher, allerdings hat Google mit Cupcake auch den Entwicklern die Möglichkeit gegeben, Widgets zu entwickeln bzw. zu veröffentlichen. Auch das Aufzeichnen von Videos war erst mit der neuen Version des Betriebssystems möglich.

Android 1.6: Der grüne Roboter im Vormarsch

Primäres Ziel von Android 1.6, auch bekannt als Donut, war es, die Verbreitung des Betriebssystems voranzutreiben. Beigetragen hat dazu die Unterstützung von CDMA, welcher der Ãœbertragungs-Standard in Amerika bzw. Asien ist. Auch die variable Bildschirmauflösung machte es möglich, auf unterschiedlichen Geräten mit verschiedenen Größen das Betriebssystem einzusetzen. Ohne diese Flexibilität der Auflösung wäre Android vermutlich nie so groß geworden. Außerdem gibt es noch eine weitere wichtige Änderung, welche mit Donut gemacht wurde: Die Google-Suchleiste wurde überarbeitet und funktionsfähiger gemacht. So konnte man zum Beispiel nicht nur eine normale Suche im Internet durchführen, sondern auch nach einem Kontakt oder Musiktitel im Smartphone suchen. Des Weiteren wurde die interaktive Suche eingeführt, also dass beispielsweise bei der Eingabe des Wortes “Pizza”, die nächstgelegenen Pizza-Restaurants angezeigt werden. Abschließend wurde auch noch der Android-Market überarbeitet und mit Kategorien wie „Gratis-Apps“ oder „Top Apps“ ausgestattet.

Android 2.0 bzw. Android 2.1

Im November 2009 erschien die nächste Version von Android. Zum Release von Eclair ließ sich Google etwas ganz spezielles einfallen und führte mit der neuen Software das Motorola Droid ein. Zu Beginn war das neue Betriebssystem nur für das Droid zugänglich. Mit Eclair hat Google den Nutzern außerdem die Möglichkeit geboten, zum ersten Mal mehrere Google Accounts zu verwalten. Auch die Google Maps Navigation gibt es seit dieser Version. Ein weiteres neues Feature, welches bis heute noch integriert und beliebt ist, sind die Live Wallpapers.

Mit Android 2.0 kamen viele neue Features, zum Beispiel die Live Wallpapers. (Foto: TheVerge)

Android 2.2: Froyo

Mit dem Release von Froyo, Mitte 2010, hat Google das Nexus One auf den Markt gebracht. Damit wurde auch klar, was es mit der Nexus-Reihe auf sich hat. Seit Froyo kommt mit jeder neuen Android-Version ein weiteres Nexus-Gerät auf den Markt – aktuell das Nexus 7 mit Android 4.1. Mit Froyo hat Google vor allem die Gesamt-Performance gesteigert. Auch im Punkto Benutzerfreundlichkeit wurden Verbesserungen eingeführt, so ist es ab diesem Zeitpunkt möglich gewesen, Links mit nur einem Klick vom Browser an das Smartphone zu senden. Außerdem gibt es seither die Möglichkeit, Apps vom internen Speicher des Smartphones auf die SD-Karte zu verschieben. Auch der portable Hotspot wurde mit Froyo eingeführt. Des Weiteren hat Google wieder am Android Market geschraubt und diesen mit der Auto-Update-Funktion erweitert.

Android 2.3 Gingerbread

Nachdem Froyo schon einen Performance-Boost brachte, hat Google noch einen drauf gelegt und Gingerbread noch einmal etwas schneller gemacht. Dieses Mal lag aber der Fokus auf der Spiele-Performance. Ein weiteres signifikantes und wichtiges Feature war NFC, also Near Field Communication. Die Technologie wurde schon mit Android 2.3 vorgestellt, obwohl diese erst jetzt richtig Verwendung findet. Außerdem hat Google damit den Support von Front-Kameras eingeführt. Die meisten Android-Geräte laufen derzeit auf Gingerbread.

Android 3.x Honeycomb

Mit Honeycomb brachte Google ein Betriebssystem, welches fast gänzlich überarbeitet wurde und den Tablets vorenthalten war. Das System wurde mit dem Motorola Xoom das erste Mal vorgestellt. Des Weiteren kam mit Honeycomb ein überarbeiteter Homescreen sowie eine neue Möglichkeit, Widgets anzuordnen. Das vermutlich größte Highlight war, dass Google mit Honeycomb die physischen Tasten verschwinden ließ und zur Gänze nur mehr Touchscreen-Buttons vorhanden waren.

Mit Honeycomb kam neben neuen Funktionen auch ein neues Design. (Foto: TheVerge)

Android 4.0 Ice Cream Sandwich

Mit Ice Cream Sandwich brachte Google bisher die größte Veränderung. Neben dem Design wurden auch viele Features verändert. Vieles davon ist aus Honeycomb entstanden, so zum Beispiel das blaue Design. Vorgestellt wurde Ice Cream Sandwich mit dem Galaxy Nexus. Veränderungen wurden sowohl beim Design als auch bei der Funktionalität vorgenommen. So ist es zum Beispiel seit Android 4.0 möglich, Ordner zu erstellen oder die Statusleiste zu konfigurieren. Auch NFC spielt in ICS eine große Rolle. Mit Android Beam können auf diese Art und Weise Daten zwischen zwei Geräten ausgetauscht werden. Damit sich auch beim Lockscreen etwas verändert, hat Google Face Unlock eingebaut, dieses Feature gilt allerdings nach wie vor als nicht hundertprozentig sicher, auch wenn Google mittlerweile mit einem Liveness-Check nachgebessert hat. Dank eines neuen Features kann jetzt auch der Datenverbrauch ermittelt werden, ohne auf Apps von Drittanbietern zurückgreifen zu müssen. Derzeit sind über 7 % aller Android-Geräte mit ICS ausgestattet.

Mit dem Galaxy Nexus hat Google auch Android 4.0 vorgestellt.

Android 4.1 Jelly Bean

Kommen wir nun zur aktuellsten Version. Der Nachfolger von Ice Cream Sandwich ist Jelly Bean. Die neue Software wurde auf der Google I/O mit dem Nexus 7 Tablet vorgestellt. Die größte Veränderung bzw. das neueste und wichtigste Feature für Google in Jelly Bean ist mit Sicherheit Google Now. Dieses Feature soll euch ständig über eure alltäglichen Dinge informieren. Wenn man sich zum Beispiel an einem Bahnhof aufhält, verrät Google Now sofort, welche Züge als nächsten ankommen und abfahren. Außerdem ist die Sprachsteuerung, welche wir hier mit einem beeindruckenden Video vorgestellt haben, eine der wichtigsten Neuerungen von Jelly Bean.

Android 5.0 Key Lime Pie?

Wie wir vor einiger Zeit schon berichtet haben, könnte Key Lime Pie die nächste Android Version sein. Allerdings gibt es noch kein offizielles Statement von Google dazu. Das einzige Indiz, dass der Name die nächste Android-Version küren wird, ist die Tatsache, dass der Buchstabe K im Alphabet nach J kommt. Android hat sich also in den letzten vier Jahren steil entwickelt, und aktuell ist auch keine Stagnation absehbar. Täglich werden ca. 900.000 Android-Geräte aktiviert, der Marktanteil des Betriebssystems liegt in Europa bei über 60 Prozent. Beeindruckende Zahlen, wenn man sich vor Augen hält, das es das Betriebssystem von Google noch keine fünf Jahre gibt.

Wie glaubt ihr ist der Erfolg von Android zu erklären? Was gefällt euch am Betriebssystem von Google?

Quelle: TheVerge

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oliver

Oliver Janko   Chefredakteur

Studiert in Wien und schreibt Reportagen, Tests und Reviews für die Printausgaben des Verlags. Bei Fragen – Facebook, Google+ und Co. sind allzeit bereit.

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