5G soll in Österreich bereits im kommenden Jahr Einzug halten
Der österreichische Netzbetreiber A1 demonstrierte Anfang Juni dieses Jahres im hauseigenen Technologiezentrum in Wien die Leistungsfähigkeit der fünften Mobilfunkgeneration. Während des Testlaufs unter realen Bedingungen wurden Übertragungsgeschwindigkeiten von mehr als 1,4 Gbit/s und eine Latenzzeit von weniger als vier Millisekunden gemessen.
Dafür kam erstmals in Österreich ein komplettes 5G-Netzwerk zum Einsatz. Dieses bestand aus einer 5G-Funkzelle und einem 5G-Core.
Die für die Demonstration genutzte Basisstation war dabei mit bereits erhältlicher Hardware ausgestattet. Die Bauteile wurden an sogenannte MIMO-Aktivantennen angebunden. Darunter versteht man ein Übertragungssystem mit mehreren Sende- und Empfangsantennen (englisch: Multiple Input Multiple Output). Die künftige Nutzung des überarbeiteten „Massive MIMO“-Systems gilt als eine der wichtigsten Triebfedern der 5G-Technologie. Dieses System unterstützt die Formung von 3D-Funkfeldern, wodurch die Netzwerkkapazität und die Abdeckung deutlich erhöht werden. „Mit 5G rücken bisher undenkbare Anwendungen in greifbare Nähe“, sagt A1-CEO Marcus Grausam. Als Beispiele, wie die mobile Vernetzung von Geräten unser tägliches Leben prägen wird, nennt der Vorstand von Österreichs größtem Mobilfunkanbieter automatisiertes Fahren, digitale Medizin und intelligente Fabriken. „Damit wird die neue Mobilfunkgeneration zum Motor der gesamten Wirtschaft“, sagt A1-CEO Marcus Grausam.
Die ersten Schritte in Richtung 5G sind also bereits gesetzt, bis zu dessen offizieller Einführung wird es wohl noch bis 2019 dauern: So sind noch einige Evolutionsschritte nötig, wodurch höhere Bandbreiten, niedrigere Latenzzeiten und zusätzliche technische Voraussetzungen geschaffen werden. Die Experten des Netzbetreibers gehen davon aus, dass bereits im kommenden Jahr erste standardisierte 5G-Dienste am Markt eingeführt werden. In der Umsetzung des Großprojekts wird der Mobilfunkanbieter von Nokia unterstützt.
„Wir freuen uns gemeinsam mit A1 einen wichtigen Beitrag für die zügige Einführung von 5G in Österreich leisten zu können. Gemeinsam haben wir erstmals in Österreich 5G in einem real-world Setting präsentiert“ , sagt Marc Rouanne, Chef des Mobilfunk-Geschäftsbereichs von Nokia. Während des Testlaufs konnten „wir wichtige Erfahrungen mit bisher im Mobilfunk ungenutzten Frequenzen sammeln, die für 5G eine wichtige Rolle spielen“, ergänzt der Österreich-Chef von Nokia Peter Wukowits.
Greifbar
Dank 5G „rücken bisher undenkbare Anwendungen in greifbare Nähe“, sagt A1 CEO Marcus Grausam. Als Beispiele dafür nennt Grausam unter anderem das automatisierte Fahren und die digitale Medizin.