„Du bist nicht das Produkt“, flüstert Apple seit Jahr und Tag seinen Nutzern ein. Im Gegensatz zum Konkurrenten Google, so die wenig subtile Botschaft, habe man in Cupertino kein Interesse an den persönlichen Daten seiner Kunden. Ein neues Patent könnte das aber nun als leeres Geschwätz entlarven – denn Apple arbeitet offenbar an einer Methode, um Nutzern Werbung auf Basis ihres Kontostands anzuzeigen.Â
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Wieso sollte auch jemand, der sich ohnehin keinen Porsche leisten kann, auch die Werbung für den neuen 911er zu Gesicht bekommen? Dann sollte der Nutzer doch lieber den Spot für den neuen Skoda sehen, den er sich mit seinem mickrigen Einkommen auch leisten kann. Zugegeben: das ist überspitzt – aber im Kern geht es bei Apples neuem Patent genau darum. Wie der Business Insider berichtet, hat Apple ein Patentantrag für ein System eingereicht, das die Werbeanzeigen nach Kontostand seiner Nutzer auswählt.
In der Praxis würde das beispielsweise so aussehen, dass im iPhone oder iPad eine Software installiert ist, die Zugriff auf die Kreditkarteninformation des Nutzers hat und auf dessen Basis dann die einzelne Werbung auswählt. „Du hast nur 500 Euro auf dem Konto? Dann wirst du ja wohl kaum 399 Euro für eine Apple Watch ausgeben und wir brauchen dir die Werbung auch nicht zu zeigen. Aber hast du schon die neuesten Sonderangebot bei ALDI gesehen? Das passt doch eher zu deinem Geldbeutel“. So oder so ähnlich darf man sich den Service, wenn er denn umgesetzt wird, wohl vorstellen. Mit iTunes und neuerdings Apple Pay hat das kalifornische Unternehmen bereits Zugriff auf Millionen und Abermillionen von Kreditkarten – die Frage, woher Apple die Daten nehmen würde, erübrigt sich also.
Ein Armutszeugnis für Apple
Noch ist bekannt, ob Apple das Patent auch tatsächlich in die Realität umsetzt und daraus einen fertigen Dienst bastelt. Und ja, aus Sicht der Werbeindustrie ist das mit Sicherheit ein interessanter Ansatz. Dennoch: Für ein Unternehmen, das sich den Datenschutz medienwirksam so sehr auf die Flagge geschrieben hat, ist bereits so ein Patent ein Armutszeugnis. Oder wie Kollege Thomas es auf den Punkt gebracht hat: „Die sind doch bekloppt!“
Was sagt ihr denn zu Apples neuem Patent?Â
Quelle: Business Insider (via Mobile Geeks)