Google steht mal wieder in der Kritik durch die Europäische Union. Diesmal wird dem Unternehmen von mehreren Staaten vorgeworfen, die Verwendung von Nutzerdaten über diverse Services hinweg sei illegal, solange der Nutzer keine Möglichkeit zum Opt-Out hat.
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Je größer Google wird, desto mächtiger wird das Unternehmen auch. Kein Wunder also, dass mit steigender Macht auch der Wind zunimmt, der dem Unternehmen entgegen weht. Allein in der EU musste Google sich bereits mit dem zu Recht stark kritisierten Recht auf Vergessenwerden und der Kritik an dessen Umsetzung rumschlagen, dann hagelte es Kritik, dass Apps mit In-App-Käufen als Kostenlos angepriesen wurden und zuletzt drohten dem Unternehmen kartellrechtliche Strafen. Die Rechtsabteilung von Google ist also ohnehin schon gut ausgelastet, muss sich nun aber noch mit einem weiteren Vorwurf auseinandersetzen.
Die Europäische Union wirft Google in einem offenen Brief (PDF) vor, mit der Verwendung von Nutzerdaten über verschiedene Dienste wie Gmail, YouTube oder Google Maps hinweg, gegen geltendes Recht zu verstoßen, da für Nutzer keine Möglichkeit besteht, sich dieser Verwendung zu entziehen. Außerdem kritisiert die EU, dass Google die Nutzerbedingungen für über 60 Dienste zusammengefasst und vereinheitlicht hat.
Die Datenschützer der EU fordern Google auf, die Datenschutzrichtlinien dahingehend zu überarbeiten, dass aus ihnen ganz klar hervorgeht, welche Daten Google sammelt und wofür die eingesetzt werden und welche anderen Firmen noch Zugriff auf diese Daten haben. Außerdem muss diese überarbeitete Datenschutzrichtlinie auch mit nur einem Mausklick von der Google-Startseite aus erreichbar sein und dem Nutzer sollten zudem bessere Werkzeuge für die Verwaltung der eigenen Daten bereitgestellt werden. Google antwortete bisher lediglich, dass das Unternehmen offen für Feedback sei und sich darauf freue, die Richtlinien zu diskutieren.
Generell ist dieser offene Brief und die Forderungen der EU an Google ja durchaus begrüßenswert und in Hinblick auf Transparenz und Datenschutz auch wünschenswert – was allerdings mal wieder etwas sauer aufstößt ist die Tatsache, dass nur eines der großen Tech-Unternehmen angemahnt wird. Wir würden es sehr begrüßen, wenn Amazon, Microsoft, Apple und so weiter ebenfalls von der EU ins Visier genommen würden.
Quelle: Europäische Union (PDF) (via 9to5Google)