Smartphones werden heutzutage in Kombination mit Apps nicht nur zum Spielen, Surfen, Arbeiten, Navigieren und Co. eingesetzt. Sie übernehmen mittlerweile auch Aufgaben, die in den Tätigkeitsbereich eines Arztes fallen.
Ein indischer Ingenieur stellte auf der TED Conference in Long Beach, Kalifornien eine neue App Namens uCheck vor, die das Testen des Urins auf Leiden wie Diabetes, Harnwegsinfektionen, Krebs oder Lebererkrankungen ermöglichen soll. Mit dieser Erfindung ist er aber nicht alleine, es gibt in den App-Stores von Apple und Google bereits fast 100.000 Anwendungen, die sich der Medizin und der Gesundheit verschrieben haben. Im Jahr 2012 soll laut Research2Go, einer Berliner Beratungsfirma, der Umsatz mit Smartphone-Apps im Bereich Gesundheit über 1 Milliarde Euro betragen haben. Dieser Umsatz wurde zu einem Drittel durch „Messfunktionen“,die zusätzlich zur App noch ein Hardwareprodukt benötigen, erwirtschaftet.
Diese Hardwareprodukte können entweder, wie auch im Fall der uCheck-App, in Form von Teststreifen relativ günstig erworben werden, oder sehr teuer sein. Externe Sensoren, wie sie beispielsweise auch von der Firma AliveCore vermarktet werden, können dann schon mit einigen hundert Euro zu Buche schlagen. Der Sensor der Firma AliveCore lässt sich direkt an Smartphone anschließen und ermittelt die elektrischen Ströme des Herzens mittels EKG. Eine andere Firma hat ein Blutdruckmessgerät im Sortiment, mit der zugehörigen App lassen sich die Blutdruckdaten aufzeichnen. Andere Apps greifen auf die im Smartphone vorhandenen Sensoren zurück. So lässt sich etwa ein Hör- bzw Sehtest relativ einfach am Smartphone durchführen. Die Ergebnisse dieser Tests sind allerdings aufgrund der unterschiedlichen Displays und Lautsprecher relativ ungenau.
Vor allem in Asien und in den USA soll es schon viele Anwender geben, die ihr Smartphone auch als Gerät zum Gesundheitscheck verwenden. In Europa ist der Durchbruch noch nicht wirklich gelungen. Wie steht ihr zum Thema?
Quelle: Spiegel.de