Für 200 Millionen US-Dollar hat Samsung das kalifornische Start-up SmartThings übernommen, das sich auf vernetzte Haustechnik spezialisiert hat. Damit steigt Samsung in den lukrativen Smart Home-Markt ein – und wird ein direkter Konkurrent von Google.
Auch interessant: Der erste Test des Galaxy Alpha offenbart die Stärken und Schwächen
Die ohnehin schon lauwarmen Beziehungen zwischen Samsung und Google könnten sich bald noch weiter abkühlen: Nachdem sich beide Unternehmen einst erfolgreich aufgemacht hatten, die iPhone-Allmacht zu brechen, kriselte es in den letzten Monaten aber immer öfter zwischen den beiden. Zuletzt hatte sich sogar Google-CEO Larry Page höchtspersönlich bei Samsungs Vizepräsidenten Jay Y. Lee beschwert, da der Smartphone-Primus in Sachen Smartwatches augenscheinlich lieber auf das eigene Tizen-OS setzt statt Android Wear den Rücken zu stärken. Mit der jetzt bekanntgewordenen Übernahme von SmartThings dürfte es erneute Spannungen geben, denn auch Google hat mit dem Kauf von Nest ein Auge auf den lukrativen Smart Home-Markt geworfen.
Ein Kaufpreis für SmartThings wurde nicht genannt, doch der Technik-Blog Re/Code berichtet unter Berufung auf anonyme Quellen, dass Samsung gut 200 Millionen US-Dollar (circa 150 Mio. Euro) für das Start-up auf den Tisch gelegt hat. SmartThings bietet Hard- und Software zur Hausautomatisierung an, die sich über das Internet beziehungsweise einer passenden Smartphone-App steuern lassen. Laut Alex Hawkinson, Chef von SmartThings, sind in der offenen Plattform des Start-ups bereits mehr als 8.000 Anwendungen und 1.000 smarte Geräte entstanden.
Zwar betont Hawkins, dass SmartThings innerhalb von Samsung völlig unabhängig werden bleiben und nicht an die Produkte des südkoreanischen Herstellers gebunden sein werde, einen Umzug wird es aber trotzdem geben: Mit seinen 55 Mitarbeitern, die derzeit in Geschäftsstellen in Washington, DC, San Francisco und Minnesota arbeiten, zieht SmartThings nach Palo Alto in Kalifornien. Dort wird es Teil von Samsungs Open Innovation Center (OIC), dem Innovationszentrum Samsungs. SmartThings ist 2012 aus einer Crowdfunding-Kampagne auf Kickstarter hervorgegangen und hat danach 15 Millionen US-Dollar Risikokapital eingesammelt.
Quelle: Re/Code (via WSJ Deutschland, The Verge)