Apple räumt auf: Über 250 Apps hat der Hersteller aus dem hauseigenen App Store entfernt, weil diese ungefragt Daten abgegriffen haben. Sicher ist aber nicht, ob damit alle Übeltäter beseitigt worden sind.
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Apple ist eigentlich bekannt dafür, eine rigoroso Linie zu fahren: Apps, die nicht den eigenen Richtlinien entsprechen, schaffen es in der Regel nicht durch die Ãœberprüfung – und werden demnach auch nie im App Store gelistet. Das aber auch ein Milliardenunternehmen wie Apple nicht vor Fehlern und trickreichen Betrügern gefeit ist, beweist ein aktueller Fall: 256 Anwendungen, die insgesamt mehr als eine Million Mal heruntergeladen wurden, hatten nichts Gutes im Sinn. Die Entwickler verwendeten ein SDK, das von der chinesischen Werbefirma Youmi zur Verfügung gestellt wurde. Was – wahrscheinlich – nicht bekannt war: Die Apps sammelten Daten, die an Youmi weitergeleitet wurden.
Alle Anwendungen, die auf dem erwähnten Developer Kit basierten, spionierten also das Smartphone oder Tablet aus. Ãœbertragen wurden unter anderem die Mail-Adresse, die Seriennummer des Geräts und eine Liste mit allen vom Nutzer verwendeten Anwendungen. Was Youmi mit den Daten genau vorhat, ist unbekannt – aber durchaus leicht zu erraten: Für ein Werbeunternehmen sind derartige Infos Gold wert, anhand von detaillierteren Nutzerprofilen lässt sich bekanntlich personalisierte Werbung erstellen.
Die ganze Sache muss allerdings auch noch von einer anderen Seite betrachtet werden: Apple stand bislang für einen hundertprozentig sicheren App Store, der Ruf ist vorerst einmal angekratzt. Zudem ist unklar, ob nicht noch weitere Anwendungen auf dem SDK basieren.
Quelle: SourceDNA [via Phone Arena]