Android 4.3 enthält verstecktes Menü zum Deaktivieren von App-Berechtigungen

Offenbar erhält Android 4.3 ein verstecktes Menü zum deaktivieren von App-Berechtigungen. Die Rechteverwaltung ist anscheinend noch nicht fertiggestellt, kann aber mit einem Trick aktiviert werden. 

Nicht nur erst seit Prism, Tempora und Co. steht das Thema Datenschutz ganz oben auf der Tagesordnung. Die Frage, wohin unsere Daten gehen und was mit ihnen angestellt werden, beschäftigte die Menschen schon vor den Enthüllungen von Edward Snowden im aktuellen NSA-Überwachungsskandal. Nicht ganz ohne Grund, denn in der digitalen Welt hinterlassen wir immer mehr Spuren, die ausgewertet werden können.

Vor allem unsere mobilen Begleiter laden aufgrund der Vielzahl an installierten Apps zum unkontrollierten Abschöpfen persönlicher Daten ein. Musste man sich bisher mit externen Anwendungen wie LBE Privacy Guard dagegen schützen, könnte bald eine echte Rechteverwaltung in Android integriert werden.

Am Mittwoch hat Google nach langem Warten endlich Android 4.3 vorgestellt. Während die neuste Unterversion von Jelly Bean dabei eher als Feinschliff eines ohnehin schon ausgereiften mobilen Betriebssystems zu verstehen ist und ohne weltbewegende Neuerungen daherkommt, hat die jetzt entdeckte Rechteverwaltung schon eher das Potential, die Nutzungsweise von Android entscheidend zu verändern. Mit ihr können Berechtigungen, die einzelne Apps bei der Installation anfordern, im Nachhinein wieder entzogen werden.

Die Rechteverwaltung unter Android 4.3. Bild: Heise.de

Da die Rechteverwaltung noch nicht fertiggestellt ist und offenbar in einer der nächsten Versionen von Android Einzug halten soll, muss man sich mit einem Trick behelfen, um sie zu aktivieren. Dazu bedarf es einen Shortcut zum Eintrag “Settings$AppOpsSummaryActivity” (auf Deutsch:”App-Vorgänge”) . Diesen konnte man in vorherigen Versionen von Android noch direkt erstellen, in Android 4.3 sind dazu Hilfsmittel wie beispielsweise alternative Launcher nötig, um Schnellstart-Widgets auf dem Homescreen zu erstellen.

Den Shortcut richtet man ein, in dem man auf das App-Menü tippt, die Widgets auswählt und dort nach “Aktivitäten” sucht. Wie bei der Erzeugung anderer Widgets auch, schiebt man diese auf den Homescreen und von dort öffnet sich dann eine lange Liste mit allen vorhandenen Shortcuts. Von dort wählt man den Punkt “Einstellungen”, sucht den Punkt “App-Vorgänge” und schon ist auf dem Homescreen ein Shortcut zu den Berechtigungen der Apps erstellt.

In der Rechteverwaltung sind die Apps dann in den vier Kategorien Standort, Persönlich, SMS/MMS und Gerät aufgeteilt. Unter Persönlich sind beispielsweise der Kalender und Kontakte aufgelistet, SMS/MMS regelt den Nachrichtenverkehr, Gerät diverse Hardware-Zugriffe wie z.B. auf die Kamera und Standort natürlich die Standortbestimmungen. Klickt man auf eine App, werden dann die jeweils abschaltbaren Berechtigungen angezeigt sowie den Zeitpunkt, wann die Berechtigung das letzte mal angefordert wurde.

Allerdings lassen sich auch nicht alle Berechtigungen abschalten. Der Zugriff auf die Speicherkarte oder das Internet lässt sich beispielsweise nicht wieder nachträglich abschalten. Ganz generell muss auch die Frage gestellt werden, ob so eine Rechteverwaltung, sobald sie offiziell Teil von Android ist, nicht mehr Schaden als Nutzen anrichten dürfte? Vor allem wenig erfahre Nutzer könnten dazu verleitet werden, für sie fragwürdige App-Berechtigungen wieder zu entziehen, obwohl sie für die reibungslose Anwendung mancher Apps essentiell sind.

Wie schaut es denn bei euch aus? Regelt ihr jetzt schon manuell die Rechte einzelner Apps? Oder wartet ihr lieber darauf, bis die Rechteverwaltung offiziell Teil von Android wird? Eure Meinungen dazu in die Kommentare!

Quelle: Android Police (via derStandard, Heise)