Der Herbst 2014 wird ein ganz heißer: Neue Software, Wearables und nützliche Kleinigkeiten hauchen dem verstaubten Smartphone-Markt wieder neues Leben ein.
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Seien wir mal ehrlich: Der Smartphone-Markt war in den letzten Jahren ungefähr so spannend, wie Gras beim Wachsen zuzuschauen. Knapp 7 Jahre, nachdem das Original-iPhone den Markt von heute auf morgen revolutioniert hat, stecken wir wie Phil Connors in „Und täglich grüßt das Murmeltier“ in der immer gleichen Routine fest: jedes Jahr werden die Geräte ein bisschen schneller, die Displays ein bisschen schärfer und die Kameras ein bisschen hochauflösender. Bleibt also auch dieses Jahr alles beim Alten? Garantiert nicht! Der Smartphone-Herbst 2014 verspricht nach langer Zeit wieder spannend und aufregend zu werden.
Mit Android L und iOS 8 steht uns in Sachen mobiler Betriebssysteme der größte OS-Refresh seit langem in Haus. Während sich iOS 8 mehr als nur eine „Inspiration“ bei Android holt und neben Widgets und Tastaturen von Drittanbietern auch interaktive Benachrichtigungen bietet, bekommt Android ein optisches und funktionales Update: Material Design gibt dem System einen frischen Anstrich, Google Fit deckt den immer wichtiger werdenden Fitness-Markt ab, Optimierungen unter der Haube sollen die Performance und die Akkulaufzeit verbessern und mit Android Auto und Android TV breitet sich das mobile Betriebssystem in immer mehr Lebensbereiche aus. Völlig egal also, was man heute noch über die großen OS-Konkurrenten aus Mountain View und Cupertino denkt: In wenigen Wochen werden die Karten neu gemischt und beide Systeme streiten mit ihren Verbesserungen erneut um die Kunden.
Sollten die Gerüchte tatsächlich stimmen, dann wird das iPhone ordentlich an Größe zulegen. (Foto: Feld&Volk)
Aber nicht nur an der Software-Front wird es einen heißen Herbst geben, sondern auch und vor allem bei der Hardware selbst: den Smartphones. Gerüchten zufolge soll das Apple iPhone 6 nicht nur gehörig anwachsen, sondern gleich in zwei Größen auf den Markt kommen: einmal mit einer Displaydiagonale von 4,7 Zoll und einmal mit 5,5 Zoll. Damit würde Apple einem lang geäußerten Kundenwunsch nachgeben und endlich ein größeres iPhone anbieten. Netter Nebeneffekt: Samsung, HTC & Co. würden wieder mehr Konkurrenz bekommen, denn lange Zeit hatten Käufer nur die Wahl: iPhone oder größeres Display. Mit dem Galaxy Alpha hat Samsung auch längst auf die kommende Bedrohung reagiert und ein schickes, aber immer noch kompaktes Smartphone vorgestellt, das dem iPhone den Wind aus den Segeln nehmen soll.
Der „Bigger is Better“-Trend der letzten Jahre scheint sich allerdings auch etwas verlangsamt zu haben: Zwar sind auch das Samsung Galaxy S5, HTC One (M8) oder LG G3 wieder etwas gewachsen, doch lange nicht mehr so stark wie in den vorherigen Generationssprüngen. Möglicherweise haben die Hersteller bei Plus/Minus 5 Zoll-Bildschirmen langsam den „Sweet Spot“ für Smartphones gefunden, zumal sich ja auch das iPhone auf diese Grenze zubewegt.
Dass auch Kleinigkeiten einen großen Effekt haben können, dürften wir ebenfalls in den nächsten Wochen und Monaten sehen: Mit USB 3.1 Typ C, dem Nachfolger von Micro-USB, können Stecker nun endlich beidseitig eingestöpselt werden. Samsungs innovatives Ultraschall-Cover für das Galaxy Note 4 könnte Blinden wieder ein Stück mehr Bewegungsfreiheit und Lebensqualität schenken und die Verwendung des extrem widerstandsfähigen Saphirglases verspricht, dass Display-Kratzer auf Smartphones bald der Vergangenheit angehören.
Und natürlich darf in der Auflistung auch nicht die Smartwatch fehlen, die dieses Jahr tatsächlich ihren lang erwarteten Durchbruch feiern könnte. Mit Android Wear hat Google seinen Hut bereits in den Wearable-Ring geworfen. Die ersten Smartwatches mit Android Wear kamen in Form der G Watch und Gear Live von LG und Samsung. Aber auch Asus wird im Rahmen der IFA seine erste Smartwatch vorstellen und die LG G Watch R soll mit ihrem runden Display der Moto 360 Konkurrenz machen. Und nicht zu vergessen Samsung: Angeblich sollen die Südkoreaner sich sogar den Zorn von Google-CEO Larry Page auf sich gezogen haben, weil sie stärker auf das eigene Tizen als Wearable-OS setzen statt auf Android Wear. Die Zahlen bestätigen den Vorwurf: Es gibt von Samsung mittlerweile drei Gear-Smartwatches und einen Fitness-Tracker auf Basis von Tizen, aber nur eine Smartwatch mit Android Wear – und mit der Gear S hat Samsung bereits die nächste Tizen-Smartwatch enthüllt, mit der sogar eigenständig telefoniert werden kann.
Und worauf freut ihr euch in den nächsten Monaten am meisten?
Quelle: The Verge
