Der größte Schwachpunkt von Smartphones ist: richtig, die Akkulaufzeit. Forscher der Purdue University und von Intel wollen dieses Problem unter Android nun angehen und den Stromverbrauch von Android-Geräten reduzieren.
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Es gibt viele Ansätze, die Akkulaufzeit von Android-Smartphones zu verbessern. Neben größeren Akkus seitens der Hersteller oder Powerbanks seitens der Nutzer kann man natürlich wichtige Funktionen der Geräte abschalten um den Stromverbrauch zu senken. Allerdings ist ein Smartphone eben kein Smartphone mehr, wenn man die Datenverbindung kappt, oder WLAN, GPS und Co ausschaltet. Forscher der Purdue University in den USA haben sich daher mit Intel zusammengeschlossen um einen Weg zu finden, wie sich der Stromverbrauch von Android-Smartphones senken lässt, ohne dabei auf Funktionalität zu verzichten.
Dazu haben die Forscher sich 2.000 Geräte aus 61 Ländern angesehen und festgestellt, dass sie bei abgeschaltetem Display rund 46 Prozent Energie verbrauchen. Davon gehen wiederum zwei Drittel auf das Konto von Hintergrundaktivitäten von Apps. Die Idee ist also, diese Aktivitäten zu beschränken um die Akkulaufzeit zu verlängern.
Nach einer Analyse der Nützlichkeit der ausgeführten Hintergrundaktivitäten kamen die Forscher zu dem Schluss, dass eine Aktivität sinnlos ist, wenn der Nutzer bei der nächsten aktiven Bildschirmphase nicht mit der entsprechenden App interagiert. Darauf entwickelten sie die App Hush, die diese Aktivitäten bestimmter Apps regeln soll.
Das klingt zunächst unheimlich toll, doch die Forscher können derzeit noch nicht sagen, wie wirkungsvoll diese App wirklich ist. Auf zwei Testgeräten konnte der Stromverbrauch zwar um 20-30% gesenkt werden, aber dies ist halt nicht repräsentativ. Außerdem müssen die Forscher noch klären, ob die App den Nutzer auch wirklich nicht störe. All dies gilt es noch herauszufinden. Vielversprechend ist der Ansatz aber schon mal.
App-entwickler können übrigens jetzt schon etwas tun um den Stromverbrauch zu reduzieren. Die Untersuchung hat gezeigt, dass sie WakeLocks für zu große Zeitintervalle halten, sodass die CPU im Idle-Modus verbleibt, statt in den sparsameren Suspend-Modus zu wechseln.
Quelle: Purdue (PDF) (via Heise)