Galaxy Note 3: Samsung trickst bei Benchmarks

Um die Leistung von Smartphones untereinander zu vergleichen, kommen oftmals Benchmark-Programme wie AnTuTu, Coremark oder Geekbench zum Einsatz. Nun haben die Kollegen von Arstechnica auf dem Samsung Galaxy Note 3 eine Anwendung entdeckt, die genannte Apps erkennt und eine höhere Leistung vorgaukelt.

Samsung trickst beim Benchmark spürbar. (Grafik: Arstechnika)

In der heutigen, vielfältigen Smartphone-Welt ist es schwierig Geräte untereinander zu vergleichen. Gut, dass für einen objektiven Test diverse Benchmark-Apps zur Verfügung stehen. Die Vorgehensweise hat nun auch der koreanische Hersteller Samsung für sich entdeckt und eine Art Benchmark-Booster im System des Galaxy Note 3 integriert.

Die Funktionsweise ist recht einfach: Beim Durchlauf eines Tests werden die Kerne des Prozessors einzeln angesteuert und überprüft. Bei Benchmarkprogrammen wie dem Geekbench liefen allerdings trotzdem alle vier Kerne des leistungsstarken Snapdragon 800-Chips. Dies zog eine nicht unerhebliche Verfälschung des Ergebnisses nach sich. Um die wahren Leistungswerte zu erhalten, wendete Arstechnica einen simplen Trick an: Sie benannten die APK-Datei der Benchmark-App einfach um. So wurde das Programm vom Booster nicht erkannt und die realitätsnahen Daten konnten aufgenommen werden.

Das Ergebnis verblüffte selbst gestandene Tester. Ganze 20% Leistungsdifferenz wurden zwischen den beiden Testreihen gemessen. Noch gravierender ist der Vergleich zum LG G2, welches mit dem gleichen Qualcomm-Prozessor ausgestattet ist. 25 Prozentpunkte betrug dort die Differenz zum getunten Ergebnis des Samsung Galaxy Note 3.

Von diesen Daten ausgehend, suchten die Tester nach der Ursprungsdatei. Fündig wurden sie in einem Java-Programm mit dem Titel “DVFSHelper.java”. Die Abkürzung steht dabei für “dynamic voltage and frequency scaling”, also das dynamische Power-Management. Darin finden sich neben für den Kunden nützlichen Anweisungen auch die Ausnahmen für Benchmark-Programme wie Geekbench, Antutu, Caffeinemark, Coremark oder auch Linpack. Eine offizielle Stellungnahme gab es von Seiten des koreanischen Konzerns noch nicht.

Was sagt ihr zu den Ergebnissen und der Vorgehensweise Samsungs?

Quelle: Arstechnica via Golem