Samsung hat beim Galaxy S6 Edge ganz klar gezeigt, wozu man mittlerweile im Stande ist. Die Frage ist allerdings, ob der Preis für das Stück Technik überhaupt gerechtfertigt ist. Ein Teardown des Smartphones offenbart jetzt zumindest einmal den Materialwert des gebogenen Geräts.
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IHS Technologies hat das neue Samsung Galaxy S6 Edge einmal komplett zerlegt und den Wareneinsatz inklusive Arbeitszeit ermittelt. Unterm Strich kommt ein Wert von 290 Dollar heraus. Am teuersten schlägt das gebogene Display für 85 Dollar zu Buche. Auch der hauseigene Exynos-Chip ist nicht gerade ein Schnäppchen und kostet in der Produktion geschätzt knapp 30 Dollar. Dem Prozessor muss natürlich auch ein passend großer und schneller Arbeitsspeicher zur Seite gestellt werden, weshalb Samsung beim Galaxy S6 3 GB vom neuen DDR4-Speicher verbaut, welcher mit 27 Dollar zu Buche schlägt.
Unterm Strich kommt das neue Samsung Galaxy S6 Edge in der 64 GB-Variante auf einen Materialkosteneinsatz von ungefähr 290 Dollar und ist damit deutlich teurer als das iPhone 6 und 6 Plus mit 247 bzw. 263 Dollar. Das Edge wird in Deutschland aber für 949 Euro verkauft, während das iPhone 6 in der gleichen Speichervariante „nur“ 799 Euro kostet.
Samsung hat also bei den Gewinnmargen einen ordentlichen Aufschlag gemacht. Zugegeben, die Koreaner haben mit Sicherheit eine Menge Kohle in die Forschung und Entwicklung der neuen Technologie gesteckt, die jetzt natürlich weitgehend wieder abgedeckt werden soll.
Eine Überteuerung liegt beim neuen Galaxy S6 Edge also vermutlich vor. Trotzdem muss man sagen, dass die Koreaner mit der neuen Technik zumindest einen Schritt nach vorne machen und die Realisierbarkeit von biegsamen Displays beweisen. Ob sich der saftige Aufpreis lohnt muss jeder für sich entscheiden. Klar ist, dass Samsung natürlich deutlich mehr für das Smartphone verlangt, als es tatsächlich in der Produktion kostet, da ja auch viele weitere Faktoren dazukommen. Die Überteuerung ist aber auch im Falle des Edge nicht größer als bei jedem anderen Smartphone.
Quelle: re/code