Die Möglichkeit, jederzeit und überall auf Informationen zuzugreifen, wird heutzutage als Selbstverständlichkeit angesehen – zu Unrecht, denn nicht nur Naturkatastrophen können unsere Kommunikationsnetzwerke stilllegen, sondern auch unliebsame Regierungen. Die TU Delft in den Niederlanden hat nun aber eine Lösung für dieses Problem gefunden: Mutierende Android-Apps.
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Statt sich in Notfällen also weiterhin auf die regulären Netzanbieter zu verlassen, so der Gedanke hinter dem Konzept, sollen Android-Nutzer ihr eigenes Netzwerk bilden und Daten austauschen. Die erste „Proof of Concept“-App, die das ermöglichen soll, haben die Forscher der niederländischen TU Delft bereits für interessierte Tüftler veröffentlicht. Die Test-App, die Daten entweder via WLAN oder Bluetooth versendet, zaubert aus dem eigenen Smartphone also Art eine Basisstation, mit der ein Ad-hoc-Netz entstehen kann. Die modulare Struktur ermöglicht es außerdem, dass das Netzwerk je nach Bedarf entweder wachsen oder schrumpfen kann.
Das ist allerdings nur die halbe Miete. Denn um ein wirklich autarkes und dezentrales Netzwerk zu kreieren, muss sich die Anwendung auch mühelos verteilen lassen – ohne Gebrauch von zentralen Plattformen wie etwa dem Play Store machen zu müssen. Dazu haben sich die niederländischen Entwickler ein Beispiel an polymorphen Computerviren genommen und ihre App so gestaltet, dass sich der Quellcode ohne viel Aufwand verändern lässt. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass sich die Anwendung an jede neue Bedrohung, man denke etwa an Zensurversuche von Diktaturen, anpassen und umgehen kann – ganz so, wie es ein Virus also tun würde. Darüber hinaus besitzt die App das komplette Android SDK inklusive einer Vielzahl an Programmbibliotheken, womit sie grundsätzlich auf jeder Android-Version lauffähig ist.
Ein möglicher nächster Schritt, so der Forschungsbericht, könnte die Implementierung von Cross-Plattform-Compiling sein und damit der Sprung auf iOS und Windows 10. Die Arbeiten an dieser unabhängigen und dezentralen Netzwerktechnik haben also gerade erst begonnen und wird dürfen gespannt sein, was die Zukunft bringt.
Quelle: arxiv.org (via: ArsTechnica)