Die Pläne für das Normandy wurden eingestampft – Nokia wird kein Smartphone mit Android auf den Markt bringen. Doch so ganz verabschiedet man sich nicht von Android: Angeblich entwickelt Nokia einen Konkurrenten für Google Glass – wohl mit Android als Basis.Â
Manchmal kommt der Tod sogar noch vor dem Leben: Letzte Woche hat das Normandy für Furore gesorgt – das Smartphone sollte der langersehnte Einstieg Nokias in die Android-Welt werden. Doch nun wurde das Projekt eingestampft. Angeblich arbeitet man in Finnland lieber an neuen Gadgets – inklusive einem kommenden Konkurrenten für Google Glass.
Nein, Nein – diesmal ist Microsoft nicht der Böse. Natürlich liegt es auf der Hand zu denken, dass Microsoft nach der Ãœbernahme von Nokia alle Android-Pläne des Konzerns direkt in den Papierkorb geworfen hat – wieso sollte man in Redmond auch Android unterstützen, wenn man mit Windows Phone ein eigenes mobiles Betriebssystem hat? Doch laut der chinesischen Nachrichtenseite Ctech hat Microsoft diesmal eine reine Weste.
Vielmehr habe man bei Nokia selbst Bedenken aufgrund der harten Konkurrenz im Android-Lager gehabt und sei nicht mehr davon überzeugt gewesen, dass das Normandy, was auf einem Fork von Android hätte laufen sollen und damit keine direkte Anbindung zum Play Store und anderen Google-Apps hat, ein Erfolg hätte werden können. Ohnehin sei das Normandy-Projekt nicht Teil der Microsoft-Übernahme gewesen, was nochmals für die Unschuld des Software-Riesen sprechen würde.
Ganz abschreiben möchte Nokia seine Android-Pläne aber dann doch nicht. Wie Ctech weiter berichtet, arbeitet man u.a. an einem 7 Zoll großen Tablet, was wohl ebenfalls auf Basis des Android-Forks arbeiten würde. Amazon hat diese Vorgehensweise mit seinen Kindle Fire-Tablets schon erfolgreich vorgemacht und je nach dem, mit welchen zusätzlichen Features die kleinen Tablets von Nokia daherkommen würden, wäre ein Verkaufserfolg im Tablet-Markt wahrscheinlich deutlich einfacher zu bewerkstelligen als sich gegen die riesige Konkurrenz im Smartphone-Markt durchzusetzen. Samsung, Sony, LG und Co. sind halt etablierte Marken in der Android-Welt.
Im zukunftsträchtigen Wearable-Markt will Nokia ebenfalls einsteigen. Zwar ist die Entwicklung einer Smartwatch zu Microsoft gewechselt, doch bei Datenbrillen will Nokia selbst aktiv werden. Auch hier würde sich Android als Basis anbieten. Mit seiner Flexibilität, Anpassbarkeit und der Unterstützung von stromsparenden Übertragungsstandards wie Bluetooth Low Energy, ist das Google OS für Wearables deutlich attraktiver als Windows Phone. Mit der Vorstellung der Nokia-Datenbrille wird aber nicht vor 2015 gerechnet.
Wäre eine Datenbrille von Nokia eine echte Konkurrenz zu Google Glass?Â