Auseinandergenommen: Das Samsung Galaxy Note 3 soll in der Herstellung weniger als 240 US-Dollar kosten, Samsung verkauft das Note 3 aber für mehr als das dreifache. Ist das gerechtfertigt?
Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 749 Euro gehört das Samsung Galaxy Note 3 zu den derzeit teuersten Smartphones am Markt. Kaum verwunderlich, denn das 5,7 Zoll große Full HD Display, der Snapdragon 800 Prozessor und die 3 GB Arbeitsspeicher wollen schließlich bezahlt werden. Doch wie viel kostet Samsung selbst die Herstellung des Note 3? Unsere Kollegen von Tech Insights haben zu ihrem Werkzeugkasten gegriffen und die verbaute Hardware mal etwas genauer unter die Lupe genommen.
237,50 Dollar – so viel soll das neuste Phablet aus dem Hause Samsung in der Produktion kosten, wie die Analyse der Hardware gezeigt hat. Damit kostet das Note 3 ca. 20 Dollar mehr als noch sein Vorgänger aus dem letzten Jahr. Grund für den Anstieg, so Tech Insights, sind gestiegene Kosten aufgrund des besseren Displays, schnelleren Prozessors und größeren Arbeitsspeichers.
So ist das Display des Samsung Galaxy Note 3 nicht nur um 0,2 Zoll angewachsen, auch die Auflösung wurde von 1280 x 720 auf 1920 x 1020 Pixel deutlich nach oben geschraubt. Insgesamt macht das Full HD Display 61 Dollar an den Gesamtkosten aus. Der verbaute Snapdragdron 800 Prozessor kostet 49,50 Dollar und damit mehr als 15 Dollar mehr als noch im HSDPA-Modell des Samsung Galaxy Note 2. Der gestiegene Arbeitsspeicher macht sich ebenfalls in den Kosten bemerkbar: 10 Dollar kosten die drei Gigabyte RAM, 3 Dollar mehr als noch die zwei Gigabyte RAM beim Vorjahresmodell.
Allerdings sind nicht alle Kosten gestiegen, im Gegenteil. Trotz besserer Kamera, die im Note 3 Fotos mit 13 statt bisher 8 Megapixeln schießt, sind die Hardwarekosten von 18 auf 15 Dollar gefallen. Auch die Kosten für Tests und die Fertigung sind von 14 Dollar auf 13 Dollar leicht gesunken.
Interessant ist zudem der Vergleich mit dem Samsung Galaxy S4 und dem Samsung Galaxy Note 2. Beim S4 kommt Tech Insights auf insgesamt 214 Dollar, während das Note 2 auf Herstellungskosten von insgesamt 219 Dollar kommt.
Doch bevor sich jetzt manche mit bebender Lippe darüber empören, dass Samsung das Note 3 für mehr als das dreifache der Produktionskosten verkauft, sollte nicht vergessen werden, dass das nur eine Schätzung ist. Des weiteren ist es auch etwas komisch, dass in der Tabelle die Produktionskosten mit 232,50 US-Dollar angegeben werden, Tech Insights selbst allerdings von 237,50 Dollar spricht. Da hat sich entweder der Fehlerteufel eingeschlichen oder man weiß selbst nicht so genau, welche Zahl die richtige ist.
Aber welche Zahl nun stimmt, ob 232,50 Dollar oder 237,50 Dollar, es fehlen vollkommen die Kosten für Entwicklung, Lagerung und Versand, Werbung u.v.m. Natürlich wird Samsung auch ordentlich Profit am Note 3 machen, irgendwoher müssen ja die Gewinne in Milliardenhöhe kommen, doch damit steht das südkoreanische Unternehmen nicht alleine. Auch Apple, LG und Co. verkaufen ihre Smartphones ja nicht zum Selbstkostenpreis.
Produktionskosten von unter 240 Dollar – und eure Meinung? Ist Samsung hier dreist? Oder ist das Note 3 sein Geld einfach wert?
Quelle: Tech Insights (via Android Authority)