Vertiefte Kooperation, aber keine Übernahme: Im Interview mit dem Wallstreet Journal hat J.K. Shin, seines Zeichens Chef von Samsungs Mobilfunksparte, erneut Gerüchte dementiert, wonach Samsung Blackberry übernehmen wolle.
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„Wir möchten unsere Partnerschaft mit Blackberry weiter ausbauen, aber das Unternehmen nicht aufkaufen“, sagte J.K. Shin gegenüber dem Wallstreet Journal. Bereits letzte Woche machten Gerüchte die Runde, wonach Samsung an einem Kauf des ehemaligen Smartphone-Primus interessiert sei. Im Kern geht es bei der Vertiefung der Partnerschaft um die Verwendung von Blackberry-Technologie in den Smartphones des südkoreanischen Herstellers. Eine komplette Übernahme des kanadischen Mobilfunkpioniers sei laut J.K. Shin aber kontraproduktiv für die eigene Firmenstrategie, da Samsung mit seinem Sicherheitssytsem namens Knox, das in Ansätzen einen ähnlichen Schutz liefert, wie es Blackberry mit seinen Smartphones ermögliche, ebenfalls erfolgreich sei „Wir sind sehr zufrieden mit den Fortschritten, die Knox macht, einschließlich der Sicherheit, die Knox bietet und bleiben dem System treu“, so der Leiter von Samsungs Mobilfunkabteilung. Völlig unbekannt sind sich Samsung und Blackberry zudem auch nicht: Ende letzten Jahres gingen die beiden Unternehmen bereits eine Partnerschaft für eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ein.
Ob damit eine Übernahme Blackberrys durch Samsung endgültig vom Tisch ist, muss sich jedoch erst zeigen. Dementis solcher Art gehören zur Wirtschaftswelt wie das Amen zum Gottesdienst, nur um wenige Monate später doch den Kauf bekannt zugeben. Technologisch, mit Ausnahme von Blackberrys Sicherheitsfeatures, hat das von Mike Lazaridis gegründete Unternehmen allerdings wenig zu bieten. Einzig das Patentportfolio Blackberrys dürfte für viele potentielle Käufer interessant sein: Blackberry wurde bereits 1984 aus der Taufe gehoben und sitzt auf vielen Patenten, die für das ein oder andere Unternehmen in zukünftigen Gerichtsstreitigkeiten von Nutzen sein könnten. Dass solche ein Gedankengang ein Grund für eine milliardenschwere Übernahme sein kann, zeigt ja Googles Kauf von Motorola Mobility im Jahr 2011.
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Quelle: WSJ