Studie: Voice-Apps beim Autofahren genau so gefährlich wie das Tippen einer SMS

Daniel Kuhn 30. April 2013 0 Kommentar(e)

Dass das Verfassen einer SMS am Steuer eines Autos gefährlich ist, dürfte wohl den meisten einleuchten. Eine neue Studie hat allerdings ergeben, dass auch die Verwendung einer Spracherkennungs-App nicht den gewünschten Sicherheitsgewinn mit sich bringt.

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Wenn man eine SMS tippt, während man Auto fährt, ist die Aufmerksamkeit des Fahrers zwischen dem Telefon und dem Straßenverkehr aufgeteilt, wodurch logischerweise ein höheres Unfallrisiko hervorgeht. Die daraus resultierende Schlussfolgerung, dass die Verwendung einer Voice App dieses Risiko minimiert, da die Aufmerksamkeit des Fahrers wieder auf seine Umwelt gelenkt wird, hat das Texas Transport Institute der Texas A&M University nun allerdings in einer Studie widerlegt.

In der Studie wurden 43 Teilnehmer mit ihren Autos auf eine Teststrecke geschickt, die zum Teil SMS schreiben oder eine Voice-App benutzen sollten. Bei einigen Teilnehmern gab es auf der Straße zudem Hindernisse, bei anderen nicht. Die Forscher haben dabei gemessen, dass die Reaktionszeiten beider Nutzer die doppelte Länge aufweisen.

Demnach sind Spracherkennungs-Apps aus mehrerlei Gründen gefährlich: Zum einen geben sie dem Benutzer ein falsches Gefühl von Sicherheit – dadurch wird die Aufmerksamkeit verringert und die Reaktionszeit verlängert. Zudem kann beim Tippen einer SMS die Aufmerksamkeit immer wieder schnell zwischen Telefon und Straßenverkehr gewechselt werden, wobei bei der Voice-App die Aufmerksamkeit konstant auf dem zu sprechenden Text liegt. Wir müssen die ganze Zeit überlegen was und wie wir es sagen wollen und können dabei keine Pausen machen.

Zu guter Letzt wird außerdem kritisiert, dass die heutigen Spracherkennungs-Systeme noch nicht weit genug ausgereift sind, um gesprochenen Text fehlerfrei in Text umzuwandeln, wodurch der Benutzer immer wieder gezwungen wird Fehler zu korrigieren, was seine Aufmerksamkeit wiederum weg vom Straßenverkehr auf das Telefon lenkt.

Eine britische Studie untermauert die texanische Studie zudem mit dem Ergebnis, dass das Unfallrisiko bei der Benutzung eines Mobiltelefons, in welcher Form auch immer, um das Vierfache steigt. Aus diesem Grund haben nun amerikanische Highway-Agenturen eine Empfehlung an die Automobilhersteller ausgesprochen, während der Fahrt jegliches High Tech-Equipment auszuschalten und erst beim Parken des Autos wieder einzuschalten. Diese Maßnahme halten wir allerdings für übertrieben – vielmehr sollte Autofahrern bewusst sein, dass Voice Apps das Unfallrisiko nur dann verringern, wenn man ihnen nicht zu viel Aufmerksamkeit widmet.

via Android Headlines

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