Android L bringt große Sicherheitsverbesserungen mit sich. In der neuen Iteration des OS wird die bisher optionale Verschlüsselung zum Standard, wodurch Google den Zugriff durch Hacker oder Gesetzeshüter deutlich erschwert.
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Es kommt nicht nur auf das Äußere an. Diese alte Weisheit trifft auch immer stärker auf Android L zu. Nachdem Google auf der Google I/O bereits einige Einblicke in die kommende, noch namenlose Android-Version gegeben hat, tröpfeln nun immer neue Informationen durch. Aus einem Bericht der Washington Post geht zum Beispiel hervor, dass in Android L die Verschlüsselung des Systems ein fester Bestandteil des Einrichtungsvorgangs wird. Damit schließt Google weiter zu Apple auf und reagiert zudem auf den Überwachungsskandal.
Die Verschlüsselung des Systems hat Google bereits 2011 in Android integriert, bisher allerdings nur optional angeboten. Da nur wenige Nutzer überhaupt von der Existenz dieses Sicherheitsfeatures wissen, wird es faktisch auch kaum genutzt. Das bedeutet, dass Fremde, etwa Gesetzeshüter oder Hacker theoretisch Zugriff auf die sensiblen Daten auf dem Smartphone erhalten können. Mit der zusätzlichen Verschlüsselung wird dies nahezu unmöglich, da nur noch mit dem entsprechenden Passwort auf die Daten zugegriffen werden kann – da diese Passwörter aber nicht außerhalb des Gerätes gespeichert werden, kann Google diese auch nicht an Dritte weitergeben.
Ein weiterer Vorteil ist zudem, dass das Löschen eines Smartphones nun gründlicher wird. Nachdem Avast in einem Test mit gebraucht gekauften Smartphones erschreckend viele sensible Daten wiederherstellen konnte, hatte Google als Lösung des Problems eben zu der Verschlüsselung geraten, da durch diese die Daten bei einem Factory Reset komplett gelöscht werden. Man kann in Zukunft also mit deutlich ruhigerem Gewissen die alten Smartphones weiter verkaufen.
So löblich und begrüßenswert dieser Schritt von Google allerdings auch ist, eine Achillesferse bleibt leider bestehen, nämlich das Cloud-Backup. Inzwischen werden fast alle Daten eines Smartphones irgendwo in der Cloud gespeichert. Auch wenn die Gesetzeshüter nun also nicht mehr so ohne weiteres auf das Smartphone zugreifen können, bietet die Cloud deutlich weniger Sicherheit, wie die kürzlich geleakten Nacktfotos verschiedener Promis deutlich gemacht haben.
Quelle: Washington Post (via androidnext)