Wer den Namen Huawei hört, denkt instinktiv an die USB-Dongles des Herstellers: Es gibt kaum einen Netzbetreiber, der seine 3G-Modems für Notebooks nicht dort bezieht.
Umso überraschender ist es, wenn man dann mit Huawei-Mitarbeitern privat spricht – sie sehen die Entwicklung von Dongles als Spielerei ohne signifikante Wichtigkeit für das Unternehmen. Das wirkliche Geld macht die Truppe nämlich mit Ausstattung für Netzwerke – GSM-Basisstationen, Transmitter und derlei Erzeugnissse.
Der Gründer des Unternehmens war Offizier bei der Chinesischen Volksarmee, und ist auch im Politbüro der Volksrepublik China (vergleichbar mit der EU-Kommission) vertreten.
Diese Nahebheziehung zur Macht in China schafft der Firma (und ihrem Partner ZTE) nun Probleme mit der amerikanischen Regierung. Laut dem nicht öffentlich zugänglichen Branchennewsdienst MBB hat eine Kommission der amerikanischen Regierung empfohlen, beiden Unternehmen die Geschäftstätigkeit in den USA zu verbieten.
Noch ist nicht bekannt, wie die chinesische Regierung auf diesen Affront reagieren wird. Als größter Halter von amerikanischen Staatschulden wäre es ein Leichtes, die US-Regierung zum Einlenken zu zwingen – alternativ ist es aufgrund der einzigartigen Holdingstruktur auch möglich, einfach eine neue Tochter aufzustellen.
In jedem Fall bleibt dieser Fall spannend – nicht nur, weil es da um Modems geht…
Quelle: mobilebusinessbriefing.com