Unnötige, hohe Energiekosten anhäufen oder regelmäßig frieren sobald man im Winter nach Hause kommt. Das sind die einzigen beiden Möglichkeiten – oder? Die Fülle an Geräten, die sich mittlerweile vernetzen lassen, ist groß.
Durch die stetigen Verbesserungen bei den Mobile- und Cloud-Diensten in den letzten Jahren wurde die Art, auf welche wir miteinander kommunizieren und mit Gegenständen interagieren grundlegend verändert. Das Thema Digitalisierung ist keines, welche nur Manager von irgendwelchen Unternehmen beschäftigt – das „Internet der Dinge“ (engl.: Internet of Things) zieht in immer mehr Haushalte ein. Und das aus gutem Grund: Noch nie war die Automatisierung des eigenen Reichs so kostengünstig und einfach wie jetzt. Und wer wünscht sich kein Heim, welches mitdenkt? Anstatt bei plötzlich einsetzendem, kaltem Wetter in ein ebenso kaltes Zuhause kommen zu müssen genügt heutzutage tatsächlich dank smarter Geräte bereits ein wenig auf dem Smartphone-Screen rumtippen, um schon auf dem Nachhauseweg eine angenehme Raumtemperatur einstellen zu können. Sobald man dann Zuhause ist, kann man den Gegenständen im Haus sogar per Sprachkommando befehlen, was sie tun sollen.
Und nicht nur das: Viele smarte Geräte reagieren sogar bereits automatisch, ohne irgendwelche Befehle zu bekommen. Smarte Thermostate zum Beispiel sorgen selbst dafür, dass ihre Sensorik nicht anspringt wenn die Fenster offen sind – so werden unnötige Energiekosten, die entstehen würden wenn die Heizung komplett aufheizt gespart!
Für die Art der Verbindung gibt es sehr vielfältige Möglichkeiten – es gibt Systeme, die über ein Kabelsystem verbunden sind und Funksysteme. Das kabelgebundene System lohnt sich vor allem bei einem Neubau, denn wenn die Kabel nicht bereits in der Rohbauphase verlegt wurden oder Leerrohre vorhanden sind, ist das Aufbrechen der Wände nicht nur aufwendig, sondern auch kostspielig. Die Installation ist kompliziert – man sollte sich hierfür auf jeden Fall an einen erfahrenen Elektriker oder einem Smart-Home-Systemintegrator wenden. Der Vorteil eines kabelgebundenen Systems ist die Zuverlässigkeit und Reichweite der Gegenstände: Der Abstand zwischen den smarten Geräten spielt keine Rolle mehr, denn das Signal wird zuverlässig durch Kabel übertragen – gerade bei großen Häusern über mehrere Stockwerke ist das praktisch.
Funksysteme eignen sich insbesondere für Mietwohnungen oder Eigenheime, bei denen die Wände nicht aufgeschlagen werden sollen. Die Anschaffung ist dann kostengünstiger, und die Installation und Entfernung der funkgesteuerten Geräte ist kinderleicht. Hier muss jedoch darauf geachtet werden, dass alle Geräte auf derselben Funkfrequenz laufen – ansonsten könnte sich die Kommunikation der Geräte untereinander unmöglich gestalten.
Umgehen lässt sich diese Problematik indem man ein einziges, geschlossenes Smart-Home-System von einem Hersteller nutzt – alternativ ist die Bandbreite an Geräten, die auf WLAN basieren, riesig. Hier sollte lediglich darauf geachtet werden, dass man namhafte Hersteller und Markenprodukte nutzt, denn nur so kann man sich sicher sein Support zu erhalten, wenn man Probleme hat oder Sicherheitsupdates für die Geräte zu bekommen.
Heute stellen wir euch drei verschiedene Smart-Home-Systeme vor, die alle auch Sprachassistierte Befehle unterstützen:
Mit dem Apple HomeKit, welches zum ersten Mal in 2014 präsentiert wurde, stellt Apple eine Smart Home Plattform zur Verfügung. Anstatt den Fokus darauf zu legen eigene Smart Home Produkte zu produzieren, bietet Apple hier Herstellern die Möglichkeit ihre Produkte in das HomeKit einzubinden – wenn sie gewisse Qualitäts- und Sicherheitsvorkehrungen beachten. Zu den bisher kompatiblen Marken gehören unter anderem Philips, Logitech, Netgear und Nanoleaf.
Dadurch schafft Apple es, eine einheitliche Oberfläche zu bieten auf welcher Smart Home Geräte gesteuert werden können.
Die Geräte setzen entweder auf Bluetooth oder WLAN, denn zur Steuerung wird ein iOS Gerät (also ein iPhone oder iPad) benötigt. Wenn man die Geräte auch aus der Ferne steuern möchte braucht man einen AppleTV oder einen HomePod.
Die Steuerung passiert dann über die Apple-eigene App „Home“ oder über die Sprachsteuerung – denn Siri ist vollständig in das HomeKit integriert. Ein Einfaches „Hey Siri“ plus Befehl reicht aus, um die Beleuchtung oder den Ventilator zu steuern.
Für Menschen, die bereits Apple-Fans sind ist dieses Smart Home System der ideale Einstieg, um das eigene Heim intelligenter zu gestalten.
Anstatt auf den eigenen sprachgesteuerten Assistenten Bixby zu setzen erlaubt SmartThings die Nutzung von Siri, Alexa und dem Google Assistenten. Und obwohl Samsung den Aufsprung auf die virtuellen Assistenten verpasst hat, hat die Marke einen ganz entscheidenden Vorteil: Samsung stellt alle möglichen Haushaltsgeräte her. Geschirrspüler, TVs, Waschmaschinen und Mikrowellen… Die Liste ist schier unendlich. Im Vergleich dazu hat der Versandgigant Amazon bisher beispielsweise lediglich eine sprachgesteuerte Mikrowelle im Angebot. So lässt es sich nicht ausschließen, dass Samsung, sobald Bixby über mehr Funktionalität verfügt, eine ähnliche Marktkraft erreichen könnte wie die anderen SmartHome-Anbieter.
Bis es jedoch soweit ist, gehören unter anderem Bosch, Bose, Ikea, Philips und TP Link zu den Marken, die vom Samsung SmartThings Hub unterstützt werden. Zur Steuerung kann man alle gängigen Android-Smartphones (Version 4.1 und folgend) und iPhones (iOS Version 9.0 und folgend) nutzen, sowie Amazon Alexa, Google Assistant und die AppleWatch
Google Nest wurde in Deutschland Ende Mai 2019 veröffentlicht und bietet momentan eine Bandbreite an Sicherheits-, Unterhaltungs-, Stromspar- und Konnektivitätsprodukten. Außer den angebotenen Produkten besteht außerdem unter anderem Kompatibilität mit den Marken iRobot, Sonos, Panasonic, Logitech, Nanoleaf und Philips.
Googles Nest Hub bietet ein Sieben-Zoll-Touchdisplay und visualisiert jegliche Suchanfragen und Befehle, die dem Google Assistant gegeben werden.
Der Fokus liegt dabei auf Datenschutz und Transparenz: Alle Video-, Audio- und Umgebungssensoren werden fortan in einer Übersicht dargestellt und es wird aufgelistet, ob sie aktiviert sind oder nicht. Weiterhin nutzt Google die gesammelten Daten nicht für personalisierte Werbung.
Da der Zusammenschluss von Google und Nest jedoch noch recht frisch ist, lassen sich noch keine Prognosen darüber schließen wie sich Googles Smart-Home-System in Zukunft behaupten und entwickeln wird.
Abschließend lässt sich sagen, dass es nicht „die beste“ Lösung gibt, sondern man für sich ganz individuell entscheiden muss, welches Smart-Home-System di eigenen Bedürfnisse an Flexibilität und Sicherheit erfüllen können. Der Einstieg ins Smart Home kann einfach sein, man muss sich nur an die jeweiligen Kompatibilitäten halten.